„Servus Aleikum“
„Servus Aleikum“
- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 3 MIN
Mit „Servus Aleikum“ wurden die Angehörigen des Familienbetreuungszentrums (FBZFamilienbetreuungszentrum) Bad Reichenhall auf dem Kamelhof in Valley (Oberbayern) begrüßt. Es wartete ein Tag im Zeichen von tausendundeiner Nacht auf die Teilnehmenden.
Im September war es dem FBZFamilienbetreuungszentrum Bad Reichenhall endlich wieder möglich, seine Angehörigen zu einer „fast“ normalen Veranstaltung einzuladen.
„Fast“ normal, weil es eine ganz besondere Veranstaltung werden sollte und nicht, weil es Pandemie bedingt zeitweise nötig war eine Mund/- und Nasenbedeckung zu tragen.
Es ging nach Valley, 30 km südlich von München, auf den Kamelhof von Bianca und Konstantin Klages.
Seit über 25 Jahren gibt es Kamele im Mangfalltal, zwischen Rosenheim und dem Tegernsee gelegen. Als Konstatin Klages 5 Jahre alt war, zogen seine Eltern von München aufs Land. Um Ruhe beim Kisten auspacken zu haben, schickte ihn seine Mutter gemeinsam mit dem Vater in den Zirkus. Am Abend standen dann 3 Kamele im Hof der Familie. Zunächst wurden sie als lebendige Rasenmäher für den Garten der Familie genutzt und standen im Winter beim Nachbarbauern im Stall. Konstantin wuchs mit den Tieren auf. Mit 15 Jahren brauchte er einen Ferienjob und entschied sich Kamelreiten anzubieten. Zusammen mit seiner Frau Bianca hat er mittlerweile seine Leidenschaft zu den Vierbeinern zum Beruf gemacht, wurde staatlich geprüfter Kameltreiber und bietet nun Kamelreiten, Kindergeburtstage, Trekkingtouren und Firmenfeiern an.
„Mit viel Liebe zum Detail“
Am Hof angekommen wurden die Angehörigen des FBZFamilienbetreuungszentrum Bad Reichenhall von Oberstabsfeldwebel Volker Pietrek, dem Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum Bad Reichenhall, im Beduinenzelt begrüßt. Mit viel Liebe zum Detail hat Konstantin Klages dieses Zelt eingerichtet. Zwischen Orientteppichen, Sitzkissen, Baldachin und Öllampen fühlten sich die Angehörigen schnell wie mitten in einem Märchen in „Tausendundeine Nacht“.
Auch Konstantin Klages richtete das Wort an die Angehörigen und erzählte mit welcher verrückten Geschichte die Idee seines Kamelhofes begann. Er gab auch einen kurzen Einblick über die Welt der Wüstenschiffe. „Kamele haben lederartige Schwielensohlen, die sich weich über Dinge legen. Trotz des Gewichtes von rund einer Tonne tut es zum Beispiel nicht weh, wenn ein Kamelfuß mal aus Versehen auf meinem Fuß landet“, erklärt Konstantin. Er erklärte weiter, dass sich der eigentliche Lebensraum der Kamele vom mittleren Kasachstan über die südliche Mongolei bis in das nordwestliche China erstreckt. In einigen Gebieten wird es bis zu minus dreißig Grad kalt. Somit ist der bayrische Winter überhaupt kein Problem für die sanftmütigen Tiere.
„Die Karawane zieht weiter“
Im Anschluss ging es für die Angehörigen mit einigen Kamelen, in Reihe aneinandergebunden, los zu einem Ausritt durch das Mangfalltal, in welchem der Kamelhof liegt. Nun hatten die Abenteuerlustigen der Gruppe im Wechsel die Möglichkeit, bei leichtem Schaukeln, etwas mehr über die sogenannten Wüstenschiffe und die Umgebung zu lernen. Konstantin Klages, der sofort klarstellte, dass Kameltreiber kein Schimpfwort ist, führte die Gruppe an und erstaunte die Angehörigen mit seinem Detailwissen.
„Für alle etwas geboten“
Der Hof ist nicht nur das Zuhause einer bunten Truppe bestehend aus Kamelen, Eseln, Lamas, Alpakas, Pferden und Ziegen. Eine riesige offene Holzscheune überspannt wie ein gewaltiges Zelt die Tierställe, den Indoorspielbereich mit Hüfburg und Kletterpyramide und das Beduinenzelt. Die Deckenpfosten sind zu Palmen umgestaltet und in jeder Ecke sieht man einfallsreiche Details, die den Hof zu einer orientalischen Oase machen. Auf dem gesamten Hof konnten die Angehörigen des FBZFamilienbetreuungszentrum Bad Reichenhall den Tieren sehr nahe sein. Mit dem ausliegenden Heu durfte nach Herzenslust gefüttert und natürlich auch unbedingt gestreichelt werden. So kamen an diesem Tag auch diejenigen auf ihre Kosten, die sich nicht auf eines der großen Kamele trauten.