Zeitreise ins Barock und Spezialitäten des Herbstes
Zeitreise ins Barock und Spezialitäten des Herbstes
- Familienbetreuung
- Betreuung und Fürsorge
- Datum:
- Ort:
- Bruchsal
- Lesedauer:
- 4 MIN
„Herzlich Willkommen“, schallte es aus den Räumlichkeiten des Familienbetreuungszentrums, das nach einer einjährigen “Corona“-Pause voller Freude die Angehörigen von Einsatzsoldatinnen und –soldaten zu einem besonderen Tag ins Schloss Ludwigsburg einlud.
Für einen Tag Herzog und Herzogin sein…
Im Appartement der Herzogin erfuhren die Familien viel über das prunkvolle und adlige Leben im 18. Jahrhundert. Seidene Vorhänge, Porzellan aus aller Welt und Gold schmückten die Gemächer, wie Schlafzimmer und Arbeitszimmer, der Herzogin.
Letzteres soll, Berichten zufolge, das Lieblingszimmer der Herzogin gewesen sein, in dem sie gerne las und an ihrem Schreibtisch Briefe an Verwandte und Freunde in Europa schrieb.
Der Spiegelpavillon, mit dem Panoramablick auf den prachtvollen Schlossgarten, wurde nicht nur für Gesellschafts – und Geschicklichkeitsspiele, sondern auch zum Nähen, Lesen und anderweitigen Zeitvertreib, genutzt. So entflohen die Frauen damals ihrem „langweiligen“ Schlossalltag.
Die achtzig Meter lange Ahnengalerie entstand 1729 zusammen mit der Bildergalerie als Verbindungselement zwischen älteren Teilen des Schlosses und dem neuen Hauptbau. In der imposanten Galerie finden sich 25 Portraits regierender Herzöge und Könige Württembergs wieder, die bis ins Mittelalter reichen. Auffallend ist, dass fast nur männliche Regenten zu sehen sind. Frauen wurden nur portraitiert, wenn sie durch die Geburt eines Thronfolgers für den Erhalt der Dynastie sorgten. Beim Durchschreiten des Saals fühlten sich die Familien in die Zeit der prachtvoll gefeierten Ballnächte und üppigen Feste versetzt.
„Scheinwerfer an, Vorhänge auf!“
Willkommen in Europas ältestem Schlosstheater mit noch funktionierender, originaler Bühnenmaschinerie. Anhand der handbemalten Bühnenbilder lässt sich nur erahnen, welch wundervolle Stücke zu Zeiten des Herzogs hier aufgeführt wurden.
Das Schlosstheater besitzt eine herausragende Bühnentechnik, inklusive einer Geräuschmaschine, die bereits damals eine realistische Darstellung von Donner, Regen und Wind während der Veranstaltungen ermöglichte.
Der imposante Lüster inmitten des Theaters zog alle Blicke auf sich und lässt sich noch heute emporziehen, wenn die jährlichen Schlossfestspiele stattfinden und die Bühne zum Leben erweckt wird.
Da die Kleinsten großes Interesse am damaligen Leben der Adligen zeigten, wurde die Königsloge extra nur für sie an diesem Tag geöffnet. Von hier hatte man schon damals den besten Blick auf die Bühne.
Durch Herzog Carl Eugen im Jahre 1758 erst in ein richtiges Theater verwandelt, prägt es bis in die Neuzeit die Entwicklung der Theaterkunst.
Von den Wohnräumen der Familien gelangten die Angehörigen direkt in die Herzogsloge des zweiten Stocks, von der sie einen fantastischen Ausblick auf die prunkvoll geschmückte Schlosskapelle hatten. Als evangelisches Gotteshaus im protestantischen Württemberg, zählt sie bis heute zu den künstlerisch bedeutendsten Räumen des Schlosses. Unter ihr liegt die Gruft, die sich noch immer in Familienbesitz befindet.
Aus dem sagenhaften Reich der Märchen
Im Märchengarten warteten sagenhafte Begegnungen mit den liebsten Wegbegleitern aus Kindertagen. So machten sich die Kleinsten mit ihren Eltern auf die Reise zusammen mit dem gestiefelten Kater, eine Bootsfahrt auf dem Teich des Froschkönigs, zu den verborgenen Höhlen der 12 Räuber und kletterten mit Rapunzel den Turm hinab zum Lebkuchenhaus der bösen Hexe, um Hänsel und Gretel zu befreien und mit dem Riesen Goliath die Burg zu erklimmen.
Ein altes Pferdekarussell am Ende des Parks sorgte für großen Spaß bei den Kids. Die wunderschöne Parkanlage mit ihrem großen See, den verspielten Springbrunnen und dem Meer an Blüten, bot auch den Erwachsenen eine entspannte Auszeit vom Alltag.
Beeindruckende Kürbisvielfalt und freche Grimassen
Die diesjährige Kürbisausstellung, welche zum 21sten Mal stattfand, präsentierte die Vielfalt der einzelnen Kürbissorten unter dem Motto „Unterwasserwelt“. Mit über 450.000 Kürbissen verschiedenster Art sind wahrliche Kunstwerke in bis zu 3 Meter Höhe erschaffen worden.
„Unter dem Meer“
Zwischen all den tierischen Meeresbewohnern, wie einem Orca, zwei Delphinen oder eines Kraken, freuten sich vor allem die Kinder über die außergewöhnlichen Bewohner, wie Arielle die Meerjungfrau oder Spongebob Schwammkopf. Auch kulinarisch drehte sich alles um das vielseitige Gemüse. Von herzhaften Kürbis-Käsespätzle, frittierten Kürbis-Pommes, bis hin zu schwäbischen Kürbis-Maultaschen oder klassischer Kürbissuppe. Neben selbstgemachten Kürbis-Muffins und Kürbis-Kuchen für den süßen Geschmack oder einfach als Nachtisch, es war für jeden Besucher etwas dabei. Abgerundet wurde das ganze Essen natürlich mit einer Kürbis-Schorle oder einem Kürbis-Secco. An den umliegenden Verkaufsständen gab es nicht nur Kürbis-Zutaten, sondern ebenso neue Inspirationen und Rezepte für die heimische Küche.
„Wer traut sich ….. ?“
Als weiteres Highlight für das Erinnerungsfoto der ganz besonderen Sorte, gab es einen großen Kürbis-Hai mit aufgerissenem Maul, in welchem sich Groß und Klein ablichten lassen konnten. Mit dem Geruch von Kürbis-Waffeln in der Nase, schlenderten die Angehörigen über herbstlich dekorierte Wege der Ausstellung und staunten über die besondere Kürbiskunst und Skulpturen aus feinstem Sand, welche unter dem Motto „Beeindruckende Pflanzenwelt“ ausgestellt wurden.
Exoten der Welt
Künstler, die sogenannten Carver, fertigten aus bis zu 30 Tonnen Sand auf jeweils einem Quadratmeter Fläche einen floralen Traum, mit dem Ansporn ein preisgekröntes Werk zu erschaffen.
Zwischen Bonsai-Bäumen und fleischfressenden Pflanzen, fanden sich detaillierte, freche Nagetiere bis hin zu filigran ausgearbeiteten Portraits.
Nochmals an einem Kürbis-Taucher und einer Tiefsee-Kürbis-Qualle vorbei, wurde noch schnell Kürbismarmelade und geröstete Kürbiskerne für Zuhause ergattert und der Rückweg nach Bruchsal angetreten.