Familienbetreuung im Herbst – tierisch gut

Familienbetreuung im Herbst – tierisch gut

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Ursprünglich hatte das FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg andere Pläne für diese Veranstaltung, Anfang Oktober. Aber auch hier hatte Corona, wie eigentlich in allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens in diesem Jahr, frühzeitig die Regie übernommen und für Änderungen gesorgt. Das Team vom FBZFamilienbetreuungszentrum musste aber nicht lange suchen, um einen passenden Veranstaltungsort zu finden. Er sollte eine Veranstaltung an der frischen Luft, einen interessanten Tag mit neuen Eindrücken, ein adäquates Catering und natürlich auch viel Spaß für Groß und Klein ermöglichen.

Kinder füttern, in einem Tierpark, eine junge Ziege

Den Kindern bereitet es viel Spaß der Ziege was zu futtern zu geben

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Begrüßung in der Thinghalle des Tierparks

Das alles – und definitiv noch viel mehr – bot der Tag in Lelkendorf, den Angehörigen unserer Einsatzsoldatinnen und –soldaten. Hier kann man alte und in ihrem Bestand akut gefährdete Haus- und Nutztierrassen, in naturnahen Gehegen, beobachten und in den allermeisten Fällen auch füttern, anfassen und streicheln. Vor allem für die anwesenden Kinder, die in Städten und zumeist ohne Kontakt zu Haus- und Nutztieren aufwachsen, wurde es ein Tag mit vielen interessanten und teilweise auch völlig neuen Eindrücken und Erfahrungen.

Soldat begrüßt Gäste

Begrüßung der Gäste und Vorstellung des Personals in der „Thinghalle“ des Tierparks

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Nachdem unsere Gäste den Weg in die große, rustikale und liebevoll dekorierte „Thinghalle“ des Tierparks gefunden hatten und bei herbstlichen Temperaturen auch mit Heißgetränken versorgt waren, wurden Sie vom Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg herzlich willkommen geheißen. Oberstabsfeldwebel Torsten Müller stellte zuerst die Lelkendorfer Gastgeber und sein FBZFamilienbetreuungszentrum-Team vor, bevor er das Programm für den Tag bekannt gab. Während der Begrüßung kam der Leiter leider schon nicht mehr drum herum, auch einen Blick in die „Glaskugel der Familienbetreuung“ zu werfen und die Pläne des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg für das „Winterhalbjahr 2020/21 unter Coronabedingungen“ vorzustellen. Dazu später mehr . . .

Nachdem das Team vom FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg noch ein selbst angefertigtes Geschenk, als Dank für die Gastfreundschaft und die tolle Unterstützung, an das Team des Tierparks übergeben hatte, übergab Oberstabsfeldwebel Müller dann auch das Wort und die angereisten Gäste an den Leiter dieses speziellen Parks. Herr Alexander Vay, übernahm nun, zusammen mit seinem „tierischen Team“, die Führung – durch den Park und durch einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen und kurzweiligen Tag.

Von den Tieren in Empfang genommen

Frau und Kind füttern eine Ziege im Tierpark

Die Kinder wurden von den tierischen Parkbewohnern bereits erwartet und in Empfang genommen

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Direkt vor der Tür der großen Thinghalle wurden die Kinder bereits von den ersten hier lebenden Tieren in Empfang genommen, förmlich zur Führung eingeladen und abgeholt. Dabei half natürlich das bereitstehende Futter und allerlei Leckereien für die Tiere. In dieser Zeit durften sich die Erwachsenen an leckeren Obstweinen, aus alten Obstsorten der Region, gütlich tun.

Auf zur „Kleinen Safari“

Verantwortlicher des Tierparks führt die Gäste durch den ersten Teilbereich des Parks

Herr Vay v.l. führt die „Kleine Safari“ an und erklärt Park und Tiere

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Anschließend ging es dann zur ersten von zwei Führungen dieses Tages – der Kleinen Safari – durch den inneren Bereich des Parks. Hier leben vor allem die kleineren Rassen, von Kaninchen, über Hühner, Gänse und Truthähne, zu den Ziegen, Schafen und Schweinen bis hin zu den Eseln.

Familien fotografieren sich, zusammen mit den Eseln, vor deren Gehege

Die Tiere sind natürlich beliebte Fotomotive für die Familien

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Frische Luft macht Appetit

An einem Büffet stehen Speisen bereit

Spanferkel satt für die Gäste, hier ging niemand hungrig in den Nachmittag

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Das Lelkendorfer Team kennt sich nicht nur mit den Tieren aus, sondern sie sind auch erprobte „Eventmanager“. Davon zeugte das Büffet, welches die Angehörigen zur Mittagszeit in der Thinghalle vorfanden. Rustikales Spanferkel aus dem Backofen, mit Beilagen und natürlich ergänzt mit kindgerechten Alternativen, ließen keine Wünsche offen. So gestärkt ging es nach dem Essen, bei schönstem Herbstwetter, direkt auf die „Große Safari“, durch die Außenbereiche des naturnah gestalteten Parks.

Frisch gestärkt zur „Großen Safari“

Den Besuchern werden die Pferde in den Außengehegen des Parks gezeigt

Safari, zweiter Teil – jetzt geht es zu den großen Tieren im Park

Bundeswehr/FBZ Neubrandenburg

Die Wanderung durch die weitläufige Anlage, mit den Außenbereichen für die größeren und großen Tiere, kam nach der leckeren Mahlzeit gerade recht. Herr Vay führte die Gäste entlang der Gehege und Weiden, mit einer tollen Aussicht in die reizvolle Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz und erklärte die dort gehaltenen Tiere. Hier gab es „Exoten“ wie die Juan Fernandez Ziegen, Tadschikische Wollziegen, Wallachenschafe, Exmoorponys, und Koniks zu sehen. Diese in Polen gezüchteten Arbeitspferde sind Nachkommen der ausgestorbenen Waldtarpane.

Nachdem auch dieser Teil der Führung beendet war trafen sich alle noch einmal in der Thinghalle. Bei Kaffee für die Großen und heißen Marshmallows für die Kleinen gab es noch, bevor die Veranstaltung am Nachmittag beendet wurde, Gelegenheit für Gespräche und den Austausch untereinander.
Dies ist, für die Angehörigen, ein wichtiger Bestandteil solcher Veranstaltungen. Das Gefühl der Gemeinschaft und auch das Gefühl, mit seinen Sorgen und Nöten nicht allein zu sein. Und genau hier zwingt das Corona-Virus die Familienbetreuer leider wieder nach alternativen Formen, für das Winterhalbjahr, zu suchen.

Das aktuelle Infektionsgeschehen ist dynamisch und die kalte Jahreszeit lässt einen weiteren Anstieg der Corona-Zahlen erwarten. Konnte man in den Sommermonaten und jetzt im Frühherbst noch ohne Probleme Veranstaltungen an der frischen Luft durchführen, so funktioniert dies im Winter nur sehr begrenzt. Um die Problematik im Umgang mit „großen, konzentrierten Menschengruppen“ zu entschärfen hat sich das Team des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg entschieden, dem Vorbild des FBZFamilienbetreuungszentrum Erfurt zu folgen.

Die Thüringer haben sich eine Form der Betreuung ausgedacht, die den Angehörigen die individuelle Nutzung von Betreuungsangeboten weiterhin ermöglicht, Gruppenbildung außerhalb von Familienverbänden aber vermeidet und immer noch den persönlichen Kontakt zum Personal des FBZFamilienbetreuungszentrum sicherstellt.

Dazu werden den Angehörigen, in einem definierten Zeitraum von mehreren, aufeinander folgenden Tagen inklusive Wochenende, Betreuungsangebote gemacht und der freie Eintritt zu Einrichtungen ermöglicht. Dies können touristische oder kulturelle Einrichtungen, wie Tierparks, Zoos, Museen, oder andere Freizeiteinrichtungen sein. Solange die Rahmenbedingungen es zulassen, dass diese Einrichtungen mit einem eigenen Hygienekonzept geöffnet bleiben und Eintrittskarten verkaufen dürfen, können sie genutzt werden.

Personal des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg wird an jedem Tag, der organisierten Betreuungsmaßnahme, für einige Stunden vor Ort präsent sein um für die Angehörigen persönlich ansprechbar zu bleiben, Fragen zu beantworten, oder nötige Kontakte zum Netzwerk der Hilfe herzustellen.

Wie lange dieser Plan trägt, ob die Betreuung wieder gänzlich zum Erliegen kommt und ab wann es eine Rückkehr zur gewohnten Form der Familienbetreuung gibt, diese Fragen kann momentan niemand beantworten. Das Team vom FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg möchte aber – solange es möglich ist – seine Arbeit machen und die Betreuung der Angehörigen unserer Einsatzsoldatinnen und -soldaten sicherstellen. Auch wenn das momentan bedeutet auf „die gewohnte Gemeinschaft und das hilfreiche Miteinander“ verzichten zu müssen – leider.

von Müller Torsten

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