Familienbetreuung – nach fünfmonatiger Zwangspause – zurück in die Normalität

Familienbetreuung – nach fünfmonatiger Zwangspause – zurück in die Normalität

Datum:
Ort:
Neubrandenburg
Lesedauer:
4 MIN

Nach fünfmonatiger Zwangspause war es dem FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg endlich wieder möglich Angehörige von Soldatinnen und Soldaten, die sich momentan in Auslandeinsätzen der Bundeswehr befinden, einzuladen und persönlich betreuen zu können. Als Ort für diese Betreuungsveranstaltung wurde das Slawendorf, am Zierker See, in Neustrelitz gewählt. Wie sich herausstellen sollte war die Wahl dieses geschichtlich sehr interessanten Ortes die perfekte Ausgangsbasis, um wieder in die gewohnte Welt der Familienbetreuungsarbeit zurück zu kehren.

Eine Gruppe zu betreuender Angehöriger genießt die Fahrt im Slawenboot, über den Zierker See

Auch Bootsfahrten waren – in Familiengruppen und unter Beachtung des Mindestabstandes – endlich wieder möglich

FBZ Neubrandenburg

Der durch die „Corona-Pandemie“ verursachte „Lock Down“ ging natürlich auch an der Familienbetreuungsorganisation (FBO) der Bundeswehr nicht spurlos vorbei. Gerade in einer Zeit, in der sich plötzlich Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzländern Sorgen um das Wohlergehen ihrer Lieben zu Hause machten, waren den Mitarbeitern der FBO sprichwörtlich die „Betreuungshände gefesselt“. Veranstaltungen mussten abgesagt werden, persönlicher Kontakt war verboten. Telefonate, E-Mails und der gute alte Brief, zum Versand regelmäßiger „Newsletter“, waren die einzigen Kontaktmöglichkeiten.

Unerwartet starker Zuspruch und Sonne als Partner

Umso erfreulicher war der wirklich rege Zuspruch auf die Einladung des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg, in das Slawendorf, nach Neustrelitz. Zahlreiche Anmeldungen von Angehörigen – viele davon waren überhaupt zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung zu Gast – aber vor allem auch der hohe Anteil an Kindern zeigte deutlich, dass die Wahl des Veranstaltungsortes und das angebotene Programm richtig waren. Da nach einer länger andauernden Schlechtwetterperiode obendrein an diesem Tag die Sonne als Sponsor der Veranstaltung gewonnen werden konnte, waren die Anstrengungen und organisatorischen Herausforderungen der letzten Wochen rasch vergessen!

Eltern und Kinder warten, auf einem Spielplatz im Slawendorf, auf den Beginn der Veranstaltung

Es war überhaupt kein Problem die kurze Zeit bis zum Veranstaltungsbeginn zu überbrücken

FBZ Neubrandenburg

Nachdem alle angemeldeten Angehörigen den Weg zum Veranstaltungsgelände gefunden hatten begrüßte der Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg, Oberstabsfeldwebel Torsten Müller, alle Gäste und auch sein ehrenamtliches Team auf das Herzlichste. Trotz der langen Pause waren auch drei Familien zu Gast, die der Oberstabsfeldwebel schon im Januar und Februar zu Veranstaltungen begrüßen durfte.  Hieran ließ sich sehr eindrucksvoll der lange Zeitraum, der Trennung von den Liebsten, bemessen. Anschließend dankte er dem Team des Slawendorfes, für die Möglichkeit diesen Tag hier verbringen zu dürfen und stellte den Programmablauf vor.

Ein Soldat ist umringt von Zuhörern in Zivilkleidung. Sie werden von ihm begrüßt.

Der Leiter FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg begrüßt die Angehörigen im Slawendorf Neustrelitz

FBZ Neubrandenburg

Die Kinder wurden für einen Tag zu Handwerkern

Eine Frau mit Mund-Nase-Bedeckung steht an einem Tisch an dem drei Kindersitzen

Kinder beim Töpfern

FBZ Neubrandenburg

Das Team des Slawendorfes Neustrelitz hatte mit viel Liebe und einer akkuraten Vorbereitung die perfekten Rahmenbedingungen geschaffen, um hier auch unter den „Corona-Regeln“ einen ebenso interessanten und attraktiven, wie auch sicheren Tag zu verbringen. Vor allem an unsere jüngeren Gäste wurde dabei besonders gedacht. Sind die Kinder beschäftigt, glücklich und entspannt, dann sind es auch die Eltern und Großeltern und sie haben Zeit zur Erholung, zum Austausch untereinander, oder für ein Gespräch mit einem Mitarbeiter des Familienbetreuungszentrums.

Die Kinder hatten die freie Wahl, welches „Handwerk“ sie bei den alten Slawen erlernen und ausüben wollten. Sie konnten Speckstein bearbeiten, mit Ton töpfern, Wolle filzen und daraus hübsche Dinge herstellen, Armbänder flechten, Kerzen ziehen und Holzschwerter bearbeiten und diese persönlich gestalten. Hier fand sich für jedes Kind und für jedes Alter etwas Passendes. Und wenn es dann zwischen den Werkstätten mal etwas körperliche Bewegung sein sollte – das ca. 1,4 Hektar große Areal, mit seinen vielen Möglichkeiten, besitzt natürlich auch einen großen Spielplatz und das alles stand an diesem Tag den Gästen des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg ganz exklusiv zur Verfügung. Geschlossene Veranstaltung – auch das ein Tribut an die Pandemie. In diesem Fall hatte sich der Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum für „Sicherheit“, statt für „Sichtbarkeit“, entschieden.

Zwei Kinder sitzen mit einem Mann in einer Hütte und lernen von ihm wie man Kerzen selbst herstellt.

Kinder beim Kerzenziehen

FBZ Neubrandenburg

Mit dem Dorfältesten durch die Vergangenheit

Ein Mann in altertümlicher Kleidung, mit Spazierstock, führt eine Gruppe durch das Slawendorf

Der Dorfälteste, in historischer Kleidung, verstand es in unterhaltsamer Art und Weise die Vergangenheit erlebbar zu machen.

FBZ Neubrandenburg

Natürlich wurde auch an die Erwachsenen gedacht. Da der eigentliche Informationsteil, in Vortragsform, wegfallen musste bekam jede angemeldete Familie eine maßgeschneiderte Informationsmappe ausgehändigt. Neben aktuellen Informationen aus den Einsatzländern und zur Feldpostversorgung, fanden sich hier Hinweise zum Leistungsumfang der Familienbetreuungsorganisation, ihren Netzwerkpartnern und ein Ausblick auf die nächste Veranstaltung im August.

Für die großen Gäste gab es zwei sehr interessante und unterhaltsam gestaltete Führungen, durch das Slawendorf, vom „Dorfältesten“ höchstpersönlich. Es war erstaunlich, was er über die Zeit der Besiedlung unserer Heimat durch die Slawen zu berichten wusste und es wurde in dieser authentischen Umgebung erlebbar, begreifbar und sehr lebendig. Die zwei Führungen wurden wegen der großen Teilnehmerzahl notwendig, die es erforderlich machte unsere Gäste in zwei Gruppen zu teilen. Aber das alles klappte organisatorisch hervorragend, sodass sich alle zur Mittagszeit bei Soljanka, Bratwurst, Schmalzbrot und Salat für die zweite Runde am Nachmittag stärken konnten.

Nicht nur auf dem festen Boden konnte man in die Vergangenheit reisen, auch auf dem Wasser mit einer tollen Bootsfahrt, im nachgebauten Slawenboot, über den Zierker See wurde eine Zeitreise angeboten. Es waren erlebnisreiche und unterhaltsame Stunden, für Groß und Klein und die Zeit verging wie im Fluge.

Ein großes Dankeschön an das Team vom Slawendorf

Ein Soldat übergibt an eine Gruppe von Menschen ein selbstgefertigtes Bild als Geschenk und bedankt sich.

Der Leiter FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg übergibt dem Team des Slawendorfes ein selbstgefertigtes Präsent.

FBZ Neubrandenburg

Alles hat ein Ende und am Nachmittag mussten wir unsere Gäste, aus der Vergangenheit wieder zurück in die Gegenwart holen – aber nicht ohne auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. Vorher aber bedankte sich das Team des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg, stellvertretend für alle Gäste, beim Team des Slawendorfes Neustrelitz für den tollen und gelungenen Tag. Das war „Familienbetreuung vom Feinsten“, da waren sich alle einig! Als kleine Anerkennung für die Unterstützung unserer Veranstaltung übergab der Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg ein selbstgemaltes Bild, mit Motiven des Slawendorfes Neustrelitz. Es wurde sehr erfreut und wegen seiner Gestaltung auch sehr begeistert entgegengenommen.

Hinsichtlich des Blickes in die Zukunft . . . der Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg ließ es sich nicht nehmen, wegen der erlebten Unterstützung und Gastfreundschaft und vor allem wegen des begeisterten Feedbacks der kleinen und großen Gäste, bereits für den nächsten Sommer unsere „Rückkehr in die Vergangenheit“ anzukündigen!

von Oberstabsfeldwebel Torsten Müller

Bildergalerie

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Persönliche Begrüßung bei der Anmeldung – natürlich mit Abstand

Eingeladene Gäste werden im Slawendorf von Soldaten in Uniform empfangen und begrüßt.

Die Arbeit mit dem Speckstein erfreute sich großer Beliebtheit und brachte tolle Erinnerungsstücke hervor.

Kinder sitzen in einer Hütte an Tischen und bearbeiten mit bereitgelegten Werkzeugen Specksteine.

Die Zeit wurde auch für Einzelgespräche und Fragen genutzt.

Ein Gast unterhält sich mit einem Soldaten.

Ein selbst gestaltetes Bild, des FBZFamilienbetreuungszentrum Neubrandenburg, als Dankeschön für das team vom Slawendorf

Ein selbst gestaltetes Bild zeigt handgezeichnete Motive des Slawendorfes Neustrelitz.

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