Militärseelsorger im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz
Militärseelsorger im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz
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Ob in See oder an Land, im Libanon oder auf Zypern – so facettenreich wie der Einsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon sind auch die Aufgaben eines Seelsorgers im Einsatz. Von der Betreuungsfahrt, über den Gottesdienst bis hin zu Gesprächen im Vertrauen. Pastoralreferent Constantin Rhode hat ein weitreichendes und verantwortungsvolles Aufgabengebiet – gerade im Auslandseinsatz: Als Militärseelsorger trägt er dazu bei, die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu unterstützen.
Pastoralreferent Constantin Rhode ist für drei Monate Teil der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Er betreut die rund 120 Angehörigen des deutschen Einsatzkontingentes UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon an Land auf Zypern und im Libanon sowie in See an Bord der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“. Gemeinsam tragen die Soldaten des deutschen Einsatzkontingentes zur Sicherheit und Stabilität in der Region bei.
„Als Seelsorger berate ich oder höre einfach nur zu, denn im Durchschnitt sind die Angehörigen des UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatzes drei Monate von ihrer Familie getrennt“, sagt der 35-Jährige. Mit dem Gottesdienst gibt er den Soldaten einen Moment der Ruhe vom Auslandseinsatz. Jeder ist willkommen – ganz gleich ob mit oder ohne Konfession. Sofern es Dienstbetrieb und Sicherheitslage zulassen, bietet er den Soldaten auch die Möglichkeit im Rahmen von Betreuungsfahrten Land und Leute kennenzulernen.
Immer ein offenes Ohr
Constantin Rhode betreut auch in der Heimat ein Militärpfarramt. „Zuständig bin ich für die vom Niederrhein bis in das Ruhrgebiet eingesetzten Soldaten und ihre Familien.“ Als Militärseelsorger ist er frei von der militärischen Hierarchie. Die Gespräche mit ihm sind vertraulich und werden nicht an Vorgesetzte gemeldet. Für seine Berufung hat der gebürtige Ruhrgebietler zehn Semester Theologie studiert und im Anschluss drei Gemeindejahre absolviert.
„Das wichtigste ist präsent zu sein, insbesondere für Seelsorgegespräche bei Problemen mit der Familie oder dem Dienstherrn“, sagt Militärseelsorger Rhode. Einen Zuhörer zu haben, um das Herz auszuschütten, hat höchste Priorität für viele Soldaten. „Der Militärseelsorger ist für mich Vermittler und Vertrauensperson zugleich“, erklärt Hauptbootsmann Silvio H.. „Begegnung, Gemeinschaft und Kennenlernen von neuen Dingen ohne Dienstgradschranke – all das macht die seelsorgliche Betreuung im Einsatz so wichtig“, erklärt der Marinesoldat weiter.
Auf den Spuren der Geschichte mit der Militärseelsorge
Das Kennenlernen von Land und Leuten beginnt oftmals bereits auf der Busfahrt zu den Orten, die gemeinsam besichtigt werden sollen. „Vor allem bekommen die Soldaten einen Eindruck wie die Menschen in den jeweiligen Ländern leben“, erklärt Constantin Rhode, der seit 2017 seinen Dienst als Militärseelsorger versieht. Für ihn selbst ist es der erste Einsatz. Zudem hat auch der Auslandseinsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon seine Besonderheiten: Als Seelsorger betreut er die Soldaten sowohl in zwei Ländern als auch in See.
Neben klassischen Betreuungsfahrten bietet der Militärseelsorger Fahrten zur politischen Bildung an. Hierbei stehen landeskundliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Aspekte des jeweiligen Einsatzlandes im Vordergrund. „Schließlich bin ich als Seelsorger im Einsatz für die lebenskundliche Unterrichtung der Soldaten zuständig“, erklärt Rhode. Dies kann zum Beispiel mit einem Besuch der alten Kreuzfahrerburg aus dem 12. Jahrhundert im libanesischen Biblos gestaltet werden. Dabei darf auch der libanesische Verbindungsoffizier nicht fehlen. Er hilft zum Beispiel bei der Koordination der Aktivitäten und um Sprachbarrieren zu überwinden.
„Obwohl wir eine kleine Einheit sind, schweißt eine Fahrt zur politischen Bildung noch mehr zusammen“, sagt Kapitänleutnant Thomas S., einer der Teilnehmer.
Das Betreuungskonzept von Militärseelsorger Constantin Rhode ist ein Erfolg: Das zeigen Nachfrage, Teilnahme, die Motivation der Teilnehmenden und das zufriedene Lächeln auf deren Gesichtern.