Brücke 2 von 4

Brücke 2 von 4

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Oberleutnant Maren Bestehorn: Also auf die Brücke geht man als „Nicht Brücken-Personal“ nicht einfach so, sondern man meldet sich: OL Bestehorn auf der Brücke. Und dann sieht man, dass da nicht nur einer sitzt und das Ruder in der Hand hat und lenkt, sondern da sind schon ein paar mehr Kameraden. Der wachhabende Offizier, Oberleutnant zur See Jan hat uns erklärt, wer: 

Oberleutnant zur See Jan: Die Wachgruppe auf der Brücke besteht bei uns ungefähr aus dreizehn Leuten. Zurzeit sind das etwas mehr, da wir auch einige neue Kameraden haben, die ausgebildet werden. Generell gehört dazu: Eine Person für die Navigation, ein Rudergänger, zwei Ausgucks für die Seiten, ein Ausguck für hinten und ein Brückenmaat der Wache. 

Oberleutnant Maren Bestehorn: Ggfs. kommt da auch noch je nach Situation der ein oder andere dazu.    Wer bei wichtigen Situationen immer oben auf der Brücke ist, ist Navigationsoffizier Kapitänleutnant Holger. Er ist unter anderem der direkte nautische Berater des Kommandanten. Was das im Kern bedeutet hat er uns erklärt: 

Kapitänleutnant Holger: Die Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, sicherzustellen, dass das Schiff dem taktischen Auftrag entsprechend und seiner Fähigkeiten entsprechend immer dann zeitgerecht dort auf See ist, wo es am besten gebraucht werden kann. 

Oberleutnant Maren Bestehorn: Ergänzend dazu gibt´s den Navigationsgast. So jemand ist Hauptgefreiter Julian. Er hat eine ziemlich interessante Aufgabe, hören sie mal: 

Hauptgefreiter Julian: Also meine Kernaufgaben sind natürlich navigatorische Beratung, aber auch im Bereich des Wetters bin ich gut geschult und berate den wachhabenden Offizier in jeder Hinsicht.

Oberleutnant Maren Bestehorn: Sie haben es gehört oder? Hauptgefreiter Julian kann das Wetter lesen und auch vorhersagen.

Hauptgefreiter Julian: Wir machen stündlich eine Wetterbeobachtung, die wir auch auf unserem vorgefertigten Plot niederschreiben. Dabei geht es zum Beispiel um Luft- und Wassertemperatur, Taupunkt, Luftdruck, relative Luftfeuchte, natürlich auch Seegang und Windverhältnisse. Diese sind natürlich stündlich aufzuschreiben. Gerade wenn man beispielsweise einen Luftdruckabfall von zwei bis drei Hektopascal feststellt, wäre das eine Indikation dafür, dass sich baldige Wetterschwankungen ankündigen. 

Oberleutnant Maren Bestehorn: Man kann zwar als Seemann die See nicht beeinflussen, aber man kann sich auf die See vorbereiten. 

von Maren Bestehorn