Ich bin iM EINsatz: Mit dem Röntgenblick in Gao
Ich bin iM EINsatz: Mit dem Röntgenblick in Gao
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin der gebürtige Hamburger, Oberfeldwebel Alexander S., 28 Jahre alt und beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in Rostock/Laage stationiert. Dort bin ich am Eurofighter tätig. Aufgrund der Eurofighter-Unfälle der jüngsten Vergangenheit und meiner persönlichen Betroffenheit, habe ich am Ortsschild Rostock im Camp Castor Trauerflor angebracht.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Wenn am frühen Morgen die Arbeitskräfte am Haupteingang auf ihren Zutritt ins Camp Castor warten, sind mein Team und ich bereits hinter den Kulissen startklar. Als einziger Systemadministrator für die Personenschleuse kontrolliere und koordiniere ich täglich den reibungslosen Zutritt von rund 100 malischen Arbeitskräften. Drei Soldaten und ein Dolmetscher unterstützen mich hierbei. Die Zugangskontrolle findet ohne Körperkontakt statt. Lediglich bei Problemen schaltet sich der Dolmetscher per Funk in die jeweilige Kabine zu und unterstützt. Für weibliche Arbeitskräfte führt und überwacht eine Frau die Zugangskontrolle. Da dies gelegentlich erfolgen kann, sind Soldatinnen eingeteilt, die auf Abruf unterstützen. Kabine für Kabine durchlaufen die Arbeitskräfte die Personenschleuse. Auch das Röntgen der persönlichen Gegenstände, wie auf dem Flughafen, ist für den Zutritt erforderlich. Kleine Monitore, auf denen die Anweisungen bildlich abgespielt werden, unterstützen jeden Abschnitt zusätzlich.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Von Wasserflaschen, Zahlenschlösser über Handys bis Armbanduhren. Alles muss kontrolliert werden. Besonders viel Spaß macht die Aufgabe, all das zu finden, was nicht mit ins Camp darf. Wachsam zu sein und mit einem der modernsten Geräte am Standort einen Beitrag zur Sicherheit im Camp Castor bei MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali zu leisten, ist täglich meine Herausforderung. Sprengstoff und Waffen waren bisher nicht dabei, können aber jederzeit gefunden werden.
Das vermisse ich hier am meisten.
Ich bin sehr über die Unfälle, rund um die Eurofighter Katastrophe, betroffen. Gerade in diesen schweren Stunden vermisse ich meine Kameraden in Laage am meisten. Ich bin in Gedanken bei euch. Aber auch meine Familie fehlt mir sehr. Auf ein baldiges Wiedersehen freue ich mich jetzt schon.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Als Heeresflieger bin ich in die Bundeswehr eingetreten. Nach einem zwischenzeitlichen Wechsel der Teilstreitkraft landete ich bei der Marine. Nun gehöre ich der Luftwaffe an. Hier möchte ich erstmal bleiben und strebe als nächstes Ziel die Ernennung zum Berufssoldat an. Für die restliche Zeit hier in Gao, wünsche ich allen ein Gutes gelingen. Ich grüße abschließend meine Familie und alle Kameraden in Laage.