Cyber- und Informationsraum
Soldaten schauen gemeinsam auf einen Bildschirm.

Auftrag des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum

Ähnlich wie Heer, Luftwaffe und Marine für die Dimensionen Land, Luft, Weltraum und See zuständig sind, sind die Angehörigen des neuen Organisationsbereiches ganzheitlich für die Dimension Cyber- und Informationsraum verantwortlich.

Was ist der Cyberraum?

Der Cyberraum ist der virtuelle Raum aller auf Datenebene vernetzten ITInformationstechnik-Systeme im globalen Maßstab. Ihm liegt – als universelles und öffentlich zugängliches Verbindungs- und Transportnetz – das Internet zugrunde. Dieses kann durch beliebige andere Datennetze ergänzt und erweitert werden. Ebenso gehören ITInformationstechnik-Systeme, die über Datenschnittstellen verfügen, ansonsten aber von öffentlich zugänglichen Netzen und dem Internet separiert sind, dazu.

Der Informationsraum

Für die Menschen des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum spielt auch der Informationsraum ein wichtige Rolle. Der Informationsraum ist der Raum, in dem Informationen generiert, verarbeitet, diskutiert und gespeichert werden. Dabei sind Informationen, ihre Verteilung, Wahrnehmung und Interpretation kritische Faktoren im 21. Jahrhundert.

Was machen wir in der Bundeswehr?

Bei uns dreht sich alles um den Faktor Information. Zum einem betreiben und schützen wir die ITInformationstechnik der Bundeswehr: sowohl im Inland als auch im Einsatz. Zum anderen sind Aufklärung und Wirkung im Cyber- und Informationsraum unsere Kernkompetenzen. Außerdem unterstützen wir mit unserem Geoinformationswesen alle anderen Bereiche der Bundeswehr.

Durch Austausch und Kooperation mit den anderen Institutionen tragen wir in einer digitalisierten Umgebung zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge bei und stärken die Cyber-Sicherheitsarchitektur.

Ähnlich wie zivile Unternehmen und Konzerne muss auch die Bundeswehr Informationen effektiv übertragen, verarbeiten und managen – und das nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch in den Einsatzländern der Bundeswehr. Von zentraler Bedeutung ist daher der Schutz und der Betrieb der ITInformationstechnik-Infrastruktur der Bundeswehr.

Das Militärische Nachrichtenwesen dient dem Schutz deutscher und verbündeter Soldaten: Es trägt entscheidend zu einem umfassenden Lagebild bei. Dabei steht das Erkennen und Abwehren von Anomalien und Angriffen im eigenen digitalen Territorium der Bundeswehr im Mittelpunkt. Wirkung erzielen wir in technischen Netzen, in Köpfen bei der Bevölkerung in den Einsatzländern und „in der Luft“: im elektromagnetischen Spektrum.

Der Geoinformationsdienst der Bundeswehr bringt sämtliche Geo-Faktoren und deren Auswirkungen lagebezogen in die Planungs- und Entscheidungsprozesse der Streitkräfte und des Bundesministeriums der Verteidigung ein.

Durch enge Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Institutionen tragen die Angehörigen des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge bei. Dort stärken sie die Cybersicherheitsarchitektur Deutschlands.

Die Kompetenzen

Der Hintergrund

Cyber-Angriffe auf Staaten und deren kritische Infrastrukturen sind schon lange keine Fiktion mehr, sondern Realität. Die mögliche Anonymität von Angriffen und die kostengünstigen Möglichkeiten zur asymmetrischen Wirkung haben Cyber-Angriffe und Maßnahmen im Informationsumfeld zu einem wirkungsvollen Mittel gemacht – häufig um Ziele unterhalb der Schwelle eines militärischen Angriffs durchzusetzen.

Feature Bundeswehr IT Technik

Die Digitalisierung bringt große Chancen aber auch Risiken

Bundeswehr/Jonas Weber

Ausbau der staatlichen Handlungsfähigkeit

Die damit einhergehenden immer komplexeren Angriffe erfordern den Ausbau der staatlichen Handlungsfähigkeit zum Schutze unseres demokratischen Systems und seiner wirtschaftlichen Grundlagen. Der Ausbau von Cyber-Fähigkeiten ist daher ein essenzieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge und bietet zusätzliche Handlungsoptionen für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung einschließlich der Begegnung hybrider Bedrohungen.

Cybersicherheitsstrategie 2021

Die Cybersicherheitsstrategie (PDF, 1,4 MB) für Deutschland 2021 schreibt die gesamtstaatliche Strategie von 2016 fort. Die gesamtstaatliche Cyber-Sicherheitsarchitektur weist den verschiedenen Ressorts unterschiedliche Aufgaben zu. Die Cyberabwehr unterliegt der Verantwortung des Bundesministeriums des Inneren, während das Auswärtige Amt für die Cyberaußen- und internationale Cybersicherheitspolitik verantwortlich ist. Die Bundeswehr ist verantwortlich für die militärische Cyberverteidigung, da alle Aspekte der Verteidigung dem Bundesministerium der Verteidigung als Auftrag zugewiesen sind. So steht es im Grundgesetz. Gemeinsam mit der Abteilung Cyber/Informationstechnik im BMVgBundesministerium der Verteidigung nimmt diese Aufgabe der militärische Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum wahr.


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