Januar 2020 – Führungskunst
Januar 2020 – Führungskunst
- Datum:
- Ort:
- Strausberg
- Lesedauer:
- 2 MIN
3. Januar
Wisweg, immer wieder Wisweg. Zehn Jahre ist es nun her, dass sie ein Stück Mittlands nahmen. Holsdam fiel und damit unsere ostwärtige Verbindung zum Meer. Seither müssen wir alles über Fernburg verschiffen. Magdal, der liebenswerte, aber träge Nachbarstaat. Sie verstehen nicht, dass sie die nächsten sind. Ja, wir müssen wehrhaft sein. Soldat bin ich deshalb in der dritten Generation der Eulenschlags. Wie es gute Sitte ist in Mittlands Heer, trägt die Brigade meinen Namen.
9. Januar
Die Ausfälle des Stromnetzes sind kein Zufall. Wisweger Hacker waren mal wieder am Werk. Die dauernden Probealarme des Zivilschutzes, nicht enden wollende Tiefflüge über die Grenze und die Waffenfunde bei unserer Wiswegischen Minderheit beunruhigen uns alle. Die Holsdamer Vertriebenen sind mittlerweile zu einer entschlossenen Miliz geworden. Wir arbeiten eng mit ihnen zusammen. Magdal hält sich raus, wie immer.
10. Januar
Meine Brigade steht wie ein Mann. Die Panzerbataillone 30, 32 und 34 dazu das Panzergrenadierbataillon 31, ich bin stolz auf alle. Die harte Ausbildung hat uns zusammengeschweißt. Vom Chef des Stabes bis zum Panzerschützen: Jeder weiß, was zu tun ist. Auch die Berater sind aktiv und die Stabsabteilungen laufen rund. Ja, wir sind bereit.
11. Januar
Die politischen Weichen sind umgelegt kaum noch ein Weg zurück. Heute war die Befehlsausgabe der Division. Wir werden uns in einem rund 15 Kilometer breiten Gefechtsstreifen westlich von Muckau auf Verzögerung einstellen. Jeden Tag könnten die Wisweger losschlagen. Es wird einiges auf uns zurollen. Zusammen mit der linken Nachbarbrigade sind wir im erwarteten Schwerpunkt des Angriffes eingesetzt. Unsere Division erwartet eine Panzer-, eine Panzergrenadier- und eine motorisierte Jägerdivision.
18. Januar
Den zweiten Tag sind wir dabei, Sperren vorzubereiten und Stellungen zu schieben, so wie es der Sperrplan vorsieht.
20. Januar
Das Panzerbataillon 30 ist äußerst links eingesetzt an der Brigadegrenze. Ich habe dem Kommandeur noch einmal eingeschärft, zeitig mit dem Nachbarn zu koppeln. Dann war ich bei den Kompaniechefs. Alle erkunden fleißig ihre Räume. Prachtkerle allesamt! Mein Führerkorps ist charakterstark, entscheidungsfreudig und selbstständig. Führen mit Auftrag, so wie es sein soll. Ich habe vollstes Vertrauen. Sie werden flexibel und schöpferisch sein – wie immer!