Hohe Auszeichnung am Anfang der Karriere
Hohe Auszeichnung am Anfang der Karriere
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Einen großartigen Moment in ihrer noch jungen Karriere erlebten ausgewählte Soldaten am 13. November in Berlin. Der argentinische Verteidigungsattachè, Oberst im Generalstabsdienst Federico Javier Torres, ehrte besonders verdiente Absolventen der Bundeswehrschulen. Einer der ausgezeichneten Soldaten ist Fahnenjunker Sebastian Martin.
Seit den Sechzigerjahren zeichnen die argentinischen Streitkräfte besonders erfolgreiche Militärabsolventen aus. Dadurch soll die Verbundenheit der beiden Staaten hervorgehoben werden. Die Auszeichnung der besten Absolventen der Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe hat einen hohen Symbolwert.
Im Beisein des argentinischen Botschafters ehrte der Verteidigungsattachè Argentiniens, Oberst i. G.im Generalstabsdienst Federico Javier Torres, besonders verdiente Absolventen der Bundeswehrschulen. Fahnenjunker Sebastian Martin bekam für seine hervorragende charakterliche Haltung sowie sehr gute Prüfungsleistungen im Offizierlehrgang 1 an der Offizierschule des Heeres in Dresden eine Nachbildung des Säbels des argentinischen Unabhängigkeitskämpfers Josè San Martin (1778 bis 1850).
Grundausbildung in Bad Salzungen
Der Hörsaalleiter beschreibt Martins Leistung so: „Komplexe taktische Aufgabenstellungen zu erfassen und Lösungen zu entwickeln, als Motivator und Teamplayer bei militärischen Wettkämpfen voranzugehen sowie bei Geländebesprechungen den Blick für das Wesentliche zu haben, all das zeichnet ihn aus.“ Die gezeigten Prüfungsleistungen in den Themen Taktik, Militärgeschichte, Wehrrecht, Politische Bildung und Sport gehören zu den besten des Jahrgangs. „Dass es gerade der Ehrenpreis der argentinischen Streitkräfte ist, ehrt mich besonders, weil mich Argentinien seit frühester Kindheit als Fußballnation begeistert hat“, sagt der Offizierschüler Martin stolz.
Seine militärische Karriere begann der Fahnenjunker in der Grundausbildung in Bad Salzungen als Freiwillig Wehrdienstleistender. Richtig durchgestartet ist er jedoch erst beim Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar. „Dass er eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Wissbegierde und den vorrangigen Willen zur Führung von Soldaten hat, stellte ich sehr schnell fest“, erläutert sein vormaliger Ausbilder und Kompanietruppführer.
Student der Bundeswehruniversität
In Vorbereitung der Offizierausbildung ging Martin auf die Abendschule, um die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Weiterhin wurde er zum Militärkraftfahrer, Rettungsschwimmer und Soldat mit Kenntnissen der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr ausgebildet. Nach erfolgreicher Teilnahme am Offizieranwärterlehrgang, dem Truppenpraktikum in einem Logistikbataillon sowie der Sprachenausbildung und dem Offizierlehrgang 1 in Dresden folgte die Immatrikulation an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg. Seit wenigen Wochen widmet er sich dem Studium der Bildungs- und Erziehungswissenschaft und freut sich auf diese spannende Aufgabe.
Erklärt
Deutsch-argentinische Kooperationen haben eine langjährige Tradition. Der Freundschaftsvertrag zwischen Argentinien und dem vormaligen Königreich Preußen gilt als Zeugnis der transatlantischen Zusammenarbeit. Im Zuge der Gründung der ersten Offizierschule in dem südamerikanischen Staat waren auch deutsche Gelehrte beteiligt. Die Entsendung deutscher Militärberater zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zur Vertiefung der Beziehungen. Die Basis der militärischen Kooperationen beider Staaten begründet sich in dem Leitbild der Inneren Führung. Sowohl die Bundesrepublik als auch Argentinien wählten ähnliche Prinzipien für die Führung der Streitkräfte nach dem Ende der jeweiligen Diktaturepoche – Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 bis 1945 und Argentinien das Militärregime von 1976 bis 1983.