Aktuelle Facts & Figures
Aktuelle Facts & Figures
- Datum:
- Ort:
- Köln
- Lesedauer:
- 3 MIN
Bei seinem Besuch im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln am 1. Juni 2023 betonte Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius die besondere Bedeutung des Bereichs „Personal“ für eine einsatzbereite Bundeswehr.
Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, kurz BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, verantwortet seit zehn Jahren mit seinen insgesamt 4.509 zivilen und militärischen Angehörigen – verteilt über das gesamte Bundesgebiet – im Rahmen eines bundeswehrgemeinsamen Ressourcenansatzes ein ganzheitliches, status- und dienststellenübergreifendes professionelles und modernes Personalmanagement.
Die Aufgaben des Bundesamtes reichen dabei von der Personalgewinnung über die Personalführung und -entwicklung der insgesamt 262.486 zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen bis hin zu umfangreichen Personaldienstleistungen.
Nach Jahrzehnten des Personalabbaus wurde im Juni 2016 mit der „Trendwende Personal“ der personelle Aufwuchs der Bundeswehr eingeleitet. Bis Ende 2019, also in weniger als vier Jahren, gelang dem BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr ein Personalaufwuchs von 8.827 Berufssoldatinnen und Berufssoldaten (BSBerufssoldat) sowie Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit (SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit) auf 175.350 BSBerufssoldat und SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit.
In der Folge konnte das BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr den zwischenzeitlich erreichten militärischen Personalbestand trotz des sich verschärfenden Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt, des sich zunehmend stärker auswirkenden Fachkräftemangels und der sehr herausfordernden Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie bei 183.051 Soldatinnen und Soldaten zum Ende des vergangenen Jahres auf einem hohen Niveau stabilisieren.
Die komplexe Struktur des militärischen Personalkörpers, der zu 68,8 Prozent auf den zeitlich befristeten Wehrdienstverhältnissen der Freiwilligen Wehrdienst Leistenden und SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit und nur zu 31,2 Prozent auf BSBerufssoldat beruht, erfordert eine jährliche Regeneration von durchschnittlich 20.000 SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit und BSBerufssoldat.
Unter dem Eindruck eines signifikanten Bewerbungsrückgangs – im Jahr 2022 bewarben sich 4.448 Menschen weniger für den militärischen Dienst, als noch im Jahr zuvor – konnten durch eine Optimierung der Potentialausschöpfung unter gleichzeitiger Beibehaltung der Qualitätsstandards die höchsten Einstellungszahlen der letzten drei Jahre erreicht werden.
In den letzten fünf Jahren (die dargestellten Zahlen beziehen sich auf die jeweiligen Jahresendbestände 2018 bis 2022) haben das BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr und seine Karrierecenter der Bundeswehr insgesamt 120.618 Bewerberinnen und Bewerber in die Bundeswehr eingestellt, davon 92.086 als Soldatin oder Soldat und 28.532 in ein Beamten- oder Beschäftigungsverhältnis.
Für den militärischen Personalkörper konnten auch im vergangenen Jahr die ministeriellen Vorgaben zur Personalbestandsentwicklung zu 99,7 Prozent erfüllt werden; für den zivilen Personalkörper gelang dies sogar zu 105 Prozent.
Seit seiner Indienststellung vor zehn Jahren hat das BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr Jahr für Jahr die personelle Einsatzbereitschaft der Streitkräfte sichergestellt. Die genannten gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die spätestens seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine grundlegend veränderte sicherheitspolitische Lage erfordern nun ein noch enger aufeinander abgestimmtes Handeln aller Organisationsbereiche der Bundeswehr.
Insbesondere wird es entscheidend darauf ankommen, dass für die Bundeswehr unter enormen Ressourceneinsatz gewonnenes Personal durch die militärischen Organisationsbereiche mittel- und langfristig in der Truppe gebunden werden.
Auch die Zuläufe von Personal und Material müssen synchronisiert sein. Einfach gesagt bedeutet dies, dass Panzer zwar nicht ohne Menschen fahren können, aber eben auch, dass als Panzerfahrer neu eingestellte Soldatinnen und Soldaten ohne einen Panzer nicht effizient ausgebildet und effektiv eingesetzt werden können.
Neben einer gezielten Personalwerbung, justiert das BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr stetig die Stellschrauben für mehr Attraktivität gegenüber unseren Zielgruppen und stärkt neben den Maßnahmen zur Personalgewinnung auch die zur Personalbindung. Dabei kann die Bundeswehr mit über 1.000 zivilen und militärischen Berufsbildern eine Vielzahl an Einstellungs- und Karrieremöglichkeiten vorweisen.
Das Ziel, den Umfang der Streitkräfte bis zum Jahr 2031 deutlich auf 203.300 Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen, erscheint vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der sich verschärfenden Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt ambitioniert.
Der Bundesminister der Verteidigung hat anlässlich seines Besuchs im BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr am 1. Juni 2023 bereits angedeutet, dass es hier aus den oben genannten Gründen einer ergebnisoffenen Neubewertung bedarf.