Sanitätsdienst

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gute Arbeitsbedingungen und Lebensqualität am Arbeitsplatz fördern die Gesundheit und Motivation nachhaltig. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement hat zum Ziel, die Belastungen der Beschäftigten zu optimieren und die persönliche körperliche und psychische Leistungsfähigkeit zu stärken.

Mit der Einführung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement) wurde den Anforderungen an die mentale und körperliche Belastbarkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr, Rechnung getragen. BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement in den Dienststellen der Bundeswehr ist eine nachhaltige Investition in die Gesundheit der Beschäftigten der Streitkräfte.

Hauptamtlich BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Koordinierende

Die Bundeswehr bietet ihren Angehörigen innerhalb des Betrieblichen Gesundheitsmanagement verschiedene Kurse an.

(C) 2019 Bundeswehr / Dittrich

An die etwa 50 hauptamtlichen BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Koordinatorinnen und -Koordinatoren aus dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr werden hohe Ansprüche gestellt. Ein abgeschlossenes Studium der Sportwissenschaften und eine Weiterqualifizierung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement werden vorausgesetzt. Der Arbeitsplatz der hauptamtlichen BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Koordinierenden ist in den Sanitätsunterstützungszentren. Die 13 BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Koordinierungsstellen sind für alle Dienststellen der Bundeswehr im Versorgungsbereich der Sanitätsunterstützungszentren zuständig und helfen diesen beim Betrieb des für die Dienststelle zugeschnittenen BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Angebotes. Abhängig von Dichte und Entfernung der Standorte untereinander betreut jeder Koordinierende im Schnitt circa 5.500 Beschäftigte.

Gremien „Gesundheit“

Dienststelle ist nicht Dienststelle. Jeder Standort hat Unterschiede in Größe, Altersstruktur, und Arbeits- oder Dienstbelastung. Um für jede Dienststelle spezifisch entwickelte gesundheitsfördernde Maßnahmen zu etablieren, bedient sich die verantwortliche Dienststellenleitung des Gremiums „Gesundheit“. Die Gremien werden aus Soldatinnen und Soldaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Fachkräften aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz, der Arbeitssicherheit und Prävention sowie den Interessenvertretungen der Dienststelle gebildet. Bereits bestehende Gremien, wie Psychosoziales Netzwerk oder Arbeitsschutzausschuss, können ebenfalls herangezogen werden. So kann für alle Zielgruppen in der Dienststelle ein ausgewogenes BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Angebot erarbeitet werden.

Die drei Säulen des BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement steht auf den drei Säulen

  • Betriebliche Gesundheitsförderung,
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz, sowie
  • Führung und Organisation.

Die „Betriebliche Gesundheitsförderung“ fördert nicht nur eine gesündere Lebensweise in den Bereichen Bewegung und Ernährung, sondern hat auch die Aufgabe Stress und Abhängigkeit vorzubeugen. Es erfordert Information, professionelle Unterstützung und den Willen, gesundes Verhalten nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im Privatleben beizubehalten. Die Annahme der Angebote des BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement durch die Beschäftigten, beispielsweise zielgruppenspezifische Bewegungs- und Ernährungsangebote, Stressbewältigungsseminare und Rauchentwöhnungskurse können daher entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität nachhaltig zu erhalten oder sogar zu verbessern.

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Der „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ ist durch das Arbeitsschutzgesetz geregelt. Mit dem Konzept von BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement in der Bundeswehr hat der Dienstherr die gesetzlichen Vorgaben weit übertroffen. Um die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter währende der Arbeits- und Dienstzeit zu schützen, betreibt die Bundeswehr einen hohen Aufwand. Dazu gehören:

  • Vorkehrungen und Maßnahmen zum personellen und technischen Arbeitsschutz
  • die gesundheitserhaltende, tätigkeitsangepasste sowie behindertengerechte Gestaltung der Arbeitsumgebung und Arbeitsabläufe,
  • die Bereitstellung sicherer Arbeitsmittel,
  • die Unfallverhütung und Prävention,
  • den medizinischen Arbeitsschutz,
  • den sozialen Arbeitsschutz, sowie
  • den Schutz vor Gefährdungen wie Strahlen, Lärm oder Gefahrstoffe.

Die Säule „Führung und Organisation“ ist im Grunde genommen die wichtigste der drei Säulen, denn BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement lebt vom Mitmachen. Darum ist gerade der oder die Vorgesetzte ein Schlüsselelement für ein erfolgreiches BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement, denn schon allein durch die eigene Teilnahme motivieren Vorgesetzte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls vom BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement zu profitieren. Dazu ist es nötig, die Vorgesetzten für gesundes Arbeiten zu sensibilisieren. Den Dienst so zu gestalten, dass es für jeden möglich ist und auch dauerhaft bleibt, am BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement teilzunehmen, ist wohl eine der größten Herausforderungen für die Mitarbeiterführung. Doch die Vorgesetzten werden bei diesen Aufgaben nicht allein gelassen, sondern durch Fortbildung und Coaching darauf vorbereitet. „Führung und Organisation“ im BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement hat verschiedene Aufgaben. Sie soll:

  • Führungskräfte für gesundes Arbeiten sensibilisieren
  • Einen gesunden Führungsstil etablieren
  • Vorträge und Workshops zur Mitarbeiterführung anbieten
  • Richtiges Delegieren lehren
  • Coaching für Führungskräfte anbieten
  • Vorbildfunktion von Vorgesetzten im BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement fördern
  • Weiterbildungen zum Zeit- und Projektmanagement anbieten.

Verhalten folgt Verhältnissen

Teilnehmende einer YOGA Übung im Rahmen einer Veranstaltung des Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der Bundeswehr.

2019 Bundeswehr/ Dittrich

BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement arbeitet nach dem Prinzip: „Verhalten folgt Verhältnissen“. Einen großen Teil des Lebens verbringen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Die Arbeitsverhältnisse beeinflussen das Verhalten in allen Lebensbereichen entscheidend. So ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement auch eine Chance, Aufklärungsarbeit zu leisten. Beispielsweise kann man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance aufzeigen, ihr Essverhalten auch neben der Truppenverpflegung zu verändern.