Streitkräftebasis

Annikas Erfahrungen im Heimatschutz

Annikas Erfahrungen im Heimatschutz

Datum:
Ort:
Bayern

„Dein Jahr für Deutschland“ – Unter diesem Motto bildet die Bundeswehr seit April 2021 in einem Pilotprojekt Freiwillige für den Heimatschutz aus. Eine der ersten ist die 20-jährige Abiturientin Annika Thiel aus Blankenhain bei Weimar, die ihre siebenmonatige militärische Ausbildung abgeschlossen hat.

Junge Soldatin im Gelände während der Ausbildung „Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz“.

Annika ist eine der ersten im Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz. Die 20-jährige Annika während der Ausbildung im Gelände.

Bundeswehr/Thomas Sauer

Das Projekt „Dein Jahr für Deutschland“ findet als Pilotprojekt in der Streitkräftebasis statt. Es ermöglicht engagierten Menschen als freiwillig Wehrdienstleistende bei der Bundeswehr im Heimatschutz zu dienen. Das Pilotprojekt ist zunächst für ein Jahr geplant.
Eine der ersten ist die 20-jährige Abiturientin Annika aus Blankenhain bei Weimar, die ihre siebenmonatige militärische Ausbildung abgeschlossen hat. In den darauffolgenden sechs Jahren folgen insgesamt fünf Monate Reserveübung in der sogenannten „Territorialen Reserve“. Diese wird in Deutschland ausschließlich zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt. In Krisenlagen werden die Soldatinnen und Soldaten für den Schutz wichtiger Infrastruktur, wie beispielsweise Häfen, Brücken oder wichtigen Verkehrsknotenpunkte, eingesetzt. Auf Anforderung und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden stehen die Heimatschutzkräfte bei Naturkatastrophen, besonders schweren Unglücksfällen sowie bei der Bekämpfung von Pandemien, Seite an Seite mit den zivilen Hilfs- und Rettungskräften.

Fünf Fragen an Annika

Mit welchen Erwartungen hast Du den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz angetreten?

Das Thema Bundeswehr war für mich schon immer spannend. Auf der einen Seite wegen des sportlichen Aspekts und der Herausforderung. Auf der anderen Seite wegen des Kameradschaftsgeistes und des Zusammenhalts. Als besonders interessant empfand ich den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz aufgrund der heimatnahen Verwendungen und der Zusammenarbeit mit den Hilfs- und Rettungsdiensten. Ich war gespannt darauf, eine militärische Ausbildung zu erhalten, das Kameradschaftsgefühl zu erleben und meine sportlichen Fähigkeiten zu verbessern.

Wie hast Du die siebenmonatige Ausbildung im Heimatschutz empfunden?

Es war eine sehr ereignisreiche, interessante, aber auch fordernde Zeit. Unsere Ausbilder gaben sich große Mühe, uns auf die unterschiedlichen Szenarien vorzubereiten, auf die wir als Soldaten im Heimatschutz treffen könnten. Es hat mich unbeschreiblich gefreut, eine der Ersten sein zu dürfen, die an diesem neuen Projekt teilnehmen konnte.

Was waren die Highlights in Deiner militärischen Ausbildung?

Da denke ich an die Biwak-Zeiten. Ein siebentägiges Übungslager fand am Ende der Grundausbildung statt und nochmal ein zweitägiges am Ende der Spezialausbildung. In dieser Zeit war man immer sehr aufgeregt und wollte zeigen, was man die letzten Monate und Wochen gelernt hatte. Diese sehr anstrengende Zeit war für Körper sowie Geist eine Prüfung. Oft musste sich der Körper überwinden, mehr zu leisten als er gewohnt war und auch über eigene Grenzen hinausgehen.

Fühlst Du Dich für Krisenlagen in Deiner Heimat gut vorbereitet?

Definitiv. In der Spezialausbildung wurde uns immer wieder nahegelegt, die Bundeswehr als großes Ganzes zu verstehen. Nicht jeder schaut nur auf sich selbst, sondern man agiert und arbeitet zusammen. Und nur zusammen ist man stark, so heißt es. Somit fühle ich mich zusammen mit meinen Kameraden gut für eine Krisenlage vorbereitet. Da wir alle eine gemeinsame Ausbildung durchlaufen haben, kennen wir die Abläufe und sind gut vorbereitet auf den Ernstfall.

Würdest Du den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz weiterempfehlen?

Für jungen Menschen, die etwas für ihr Land leisten und Unterstützung bieten wollen, dazu eine militärische Ausbildung erhalten möchten, ist das auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit. Hier werden Freundschaften fürs Leben geknüpft und man lernt jeden Tag etwas Neues dazu, da die Ausbildung wirklich sehr umfangreich ist. Langeweile kommt nie auf, es gibt sehr viele interessante Inhalte und man konnte sich selbst in den Praxisübungen ausprobieren.

Nachdem Annika die militärische Ausbildung abgeschlossen hat, geht sie nun auf die Reise zur Einweisung in die zivil-militärische Zusammenarbeit nach Erfurt zum Landeskommando Thüringen. Anschließend beginnt sie ein Studium und möchte die Semesterferien für Reservedienstleistungen in ihrer Heimat nutzen.

von Thomas Sauer  E-Mail schreiben

Mehr zum Thema