Arbeit 4.0: Lernbegleitung im digitalen Umfeld
Arbeit 4.0: Lernbegleitung im digitalen Umfeld
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Wo findet die Weiterbildung statt? Dieser Frage sollten sich viele Mitarbeiter verschiedenster Organisationen und Institutionen bald nicht mehr stellen müssen. Denn die Antwort lautet zukünftig: Wo sie wollen. Lernen wird mobiler und dadurch immer und überall möglich sein. Doch wie stellen wir sicher, dass die Lernenden motiviert werden und das Ausbildungsziel erreichen? Das Innovationslabor der Führungsakademie der Bundeswehr „Führen Morgen Heute Lernen“ bot Einblicke, wie außerhalb der Bundeswehr mit dieser Agilität in der Arbeits- und somit auch Lernwelt umgegangen wird.
Der Wandel der Gesellschaft und Arbeitswelt führt dazu, dass Unternehmen und Organisationen auch im Bereich der Wissensvermittlung mit- und umdenken müssen. Mit welchen Mitarbeitern haben wir es künftig zu tun? Was haben sie für Bedürfnisse?
Was heißt das für die Führungsakademie der Bundeswehr? Die Bundeswehr braucht einsatzbereite Streitkräfte und Führungskräfte die auch im Krisenfall einen kühlen Kopf bewahren. Was hat die Bundeswehr also für Anforderungen an ihre Angehörigen? Haben sich diese überhaupt verändert? Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Treues Dienen sind für viele Soldaten keine Binsen, sondern der Grundstock ihres Selbstverständnisses ihrer Arbeit, ihrer Berufung.
Wie geht die Bundesagentur für Arbeit mit den Entwicklungen um?
Die Bundesagentur für Arbeit hat ein kompetenzorientiertes Personalmanagement entwickelt. Dieses fördert Motivation und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und begegnet den Herausforderungen durch demografische Entwicklungen. Ihr Kompetenzmodell hinterfragt: Was brauchen unsere Beschäftigten wirklich? Die Selbstorganisation wird immer wichtiger. Sich einbringen, Initiative zeigen und die Bereitschaft vorbringen sich selbst zu entwickeln, sind Eigenschaften, welche die Bundesagentur für Arbeit fördern möchte.
Dabei setzt die Agentur auf lebenslanges Lernen und eine mitarbeiterorientierte Führung.
Führungskräfte werden aufgrund immer komplexer werdender Sachverhalte weniger Detailwissen haben und übernehmen im Führungsprozess eher die Rolle des Coaches – Mitarbeiterförderung gehört selbstverständlich dazu.
Digitale Lernplattformen sind von überall zugänglich. Daher wird Lernen genau in der Umgebung möglich, wo das Wissen auch künftig angewendet wird. Um bei der Wissensaneignung erfolgreich zu sein, setzt die Bundesagentur für Arbeit auf Lernbegleitung, die vor Ort hilft, die persönliche Lernform zu finden und bei Fragen beratend zur Seite zu stehen.
Gibt es Beispiele aus der Bundeswehr?
Ja. Bereits seit 2016 existiert das Mentoring-Programm des Bildungszentrums der Bundeswehr. Das Konzept: Berufserfahrene Führungskräfte beraten den Nachwuchs und begleiten ihn bei der beruflichen Entwicklung. Es ist ein wichtiges Instrument der Personalentwicklung. Die Mentoren nehmen dabei die Rolle eines Ratgebers, Vorbildes, Coaches, Förderers, aber auch als Kritiker ein. Fragen wie: „Wie stärke ich meine Führungskompetenz?“ können in regelmäßigen, vertraulichen Gesprächen erörtert werden. Dabei ist außerdem Platz für ganz praktische Tipps zu Ausbildung, Karriere und Selbstmanagement.
Oder der Innovationskreis „Führen lernen 4.0“: Dieser fördert den branchenübergreifenden Austausch. Das heißt: Nachwuchsführungskräfte aus der Bundeswehr und zivilen Unternehmen erarbeiten Handlungsempfehlungen und Methoden für das Führen in der digitalen Welt. Sie beschäftigen sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen: „Wie können Mitarbeiter auf die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorbereitet werden? Wie muss eine zukunftsfähige Führungsarbeit aussehen?“ Daraus entwickelten die jungen Führungskräfte nach einer dreijährigen Arbeitsphase einen Leitfaden mit den Schwerpunkten „Führungskraft werden“ und „Führungskraft sein“. Dieser kann nach Anmeldung über folgenden Link abgerufen werden: zum Leitfaden
Welche Chancen und Wege ergeben sich für die Führungsakademie?
Die Führungsakademie möchte beispielgebend vorangehen und mit neuen Herangehensweisen die Vorreiterrolle übernehmen. Den vorhandenen Innovationswillen will die Akademie nutzen und zu einem Innovationstreiber der Themen Führung und Lernen ausbauen. „Wir nehmen die Chance wahr und stellen uns jetzt für das Führen Morgen mit Ideen und Konzepten zum Heute Lernen zukunftssicher auf“, erklärt der Projektverantwortliche des Innovationslabors, Oberst i.G.im Generalstabsdienst Martin Simberg.