Führen und Lernen 4.0: Café-Besuch mit Impulsen

Führen und Lernen 4.0: Café-Besuch mit Impulsen

Datum:
Ort:
Hamburg
Lesedauer:
3 MIN
Gesprächssituation vor einer Ausbildungswand

Beide Methoden – World Café und Lernräume – stellen den Austausch zwischen den Teilnehmenden in den Vordergrund

Führungsakademie der Bundeswehr/Lene Bartel

Es ist eine Lernmethode, die einem Café-Besuch ähnelt. Es gibt Kaffee, nur keinen Kuchen. Die Gäste sitzen nicht, sie stehen vielmehr verteilt in verschiedenen Räumen. Vor ihnen befinden sich Pinnwände oder Whiteboards. In der Hand halten sie keine Kuchengabeln, sondern Stifte und Zettel. Es wird viel gesprochen, diskutiert und zugehört. Das, was gerade beschrieben wurde, trägt den Namen „World Café“. Es ist Teil des Innovationslabors „Führen Morgen Heute Lernen“, das sich mit den Themen Lernen und Führen in der Zukunft beschäftigt und damit auch mit der „Arbeit 4.0“. Die Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) hat diese Veranstaltung ins Leben gerufen, um Impulse zu erhalten. Und ihrer Vision, „einer digitalen Ausbildungsakademie“ einen Schritt näherzukommen.

Viele Ideen zum Thema Lernen und Führen werden an den Pinnwänden festgehalten.

Führungsakademie der Bundeswehr/Lene Bartel

Teilnehmer bringen ihre Expertise ein

Wann ist Führung wirklich erforderlich? Wo soll gelernt werden? Und vor allem wie? Diese und weitere Fragen werden von den Teilnehmenden im Haus Rissen diskutiert. Im Mittelpunkt jeder Unterhaltung steht eine zentrale Frage oder These zum Oberthema „Führen und Lernen“. Zu dieser bringen die Teilnehmenden ihre Expertise ein. Die Ergebnisse aus den einzelnen Räumen werden im Anschluss dafür genutzt, um die Hauptfrage zu beantworten: Wo soll warum wann wie wozu gelernt und geführt werden? Begleitet werden die Gespräche von einem Moderator, der Impulse gibt, auch mal quer zu denken. Die Teilnehmenden sind dabei völlig frei in ihrer Zeitgestaltung. Sie können die Räume wechseln, sich demnach anderen Fragestellungen widmen und mit ihrem Wissen eine bereits bestehende Diskussion bereichern.

Ein Graphic Recorder schreibt die wichtigsten Stichworte der Vorträge auf und veranschaulicht diese mit tollen Zeichnungen.

Führungsakademie der Bundeswehr/Lene Bartel

Zusammenfassung der Ergebnisse

- Die Verknüpfung von E-Learning und Präsenzphasen (blended learning) gewinnt an Bedeutung. „Je näher die Lernsituation an der Arbeitssituation ist, desto größer ist der Lernerfolg und der Aufwand“, heißt es von Teilnehmenden.

- Ein Mehrwert muss beim Lernen erkennbar und ein gewisses Maß an Medienkompetenz vorhanden sein.

- Lernen ist eine lebenslange Aufgabe und damit stark mit der Persönlichkeitsentwicklung verknüpft.

- Führungskräfte nehmen vermehrt die Rolle eines Lernbegleiters ein.

- Entscheidend ist auch der Sinn, etwas zu lernen. „Denn alles, was wir unter Stress lernen, ist nur bedingt abrufbar“, heißt es bei der Ergebnispräsentation.

- Praxis und Lehre sind miteinander verknüpft. Die Ausbildung des Lehrenden als auch des Lernenden muss kompetenzorientiert sein.

Diskussionsrunde beim Innovationslabor

Im World Café tauschen sich die Teilnehmenden zu den Oberthemen Führen und Lernen aus. Es entstehen lebhafte Diskussionsrunden

Führungsakademie der Bundeswehr/Lene Bartel

Themengebiet Führen

- Die Führungskraft ist für virtuell vernetzte, Teams zuständig. Die Aufgabe bleibt gleich: „Egal ob digital oder analog – Führung soll Ziele erreichen“, notierten die Teilnehmenden.

- Vertrauen vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Führen ist ein sozialer Prozess. Einer muss in diesem Prozess jedoch die Verantwortung tragen.

- „Man kann nicht nicht führen“, fanden die Teilnehmenden bei der Frage „Wann ist Führung wirklich erforderlich?“ heraus. Orientierung geben ist eine der Hauptaufgaben.

- Die Führungskraft muss sich auch digital zurechtfinden und wissen, wie sie digital herüberkommt. Dies erfordert wiederum Medienkompetenz. Wichtige Eigenschaften dafür sind Neugier, die Bereitschaft Zuzuhören, Verantwortungsbewusstsein und ethisches Hinterfragen.

- Die Teilnehmenden sehen zudem einen Dreiklang von Selbst-Führung, Führen und Information. 

Damit die Impulse und Ideen nicht verlorengehen, wird fleißig mitgeschrieben.

Führungsakademie der Bundeswehr/Lene Bartel

Themen werden in Zukunftsräumen vertieft

Eine weitere Methode lernten die Teilnehmer am zweiten Tag des Innovationslabors kennen – die „Zukunftsräume“. Diese vereinten die Oberthemen Führen und Lernen des Vortages. In fünf Räumen machten sich die Teilnehmenden speziell Gedanken zu den Bereichen „Potenzial“, „Selbstführung“, „Team“, „Einsatz“ und „Verantwortung“. Sie diskutierten über die Aussagen „Gut geführt ist halb gelernt“, „Selbstführung lernen – mit emotionaler Bewusstheit“, „Lernen und Führen im Team“, „Das scharfe Ende“ und „Führen lernen – Verantwortung übernehmen“. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, mit vielen Ideen und neuen Impulsen.


 Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auch auf fuehrenundlernen.fueakbw.de.

von Führungsakademie der Bundeswehr/Sophie Düsing  E-Mail schreiben