Military troops and helicopter on the way to the battlefield / Between sand storm in desert
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Ein zentrales Produkt des Planungsamtes der Bundeswehr ist das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr.

Das „Weißbuch zur Sicherheitpolitik und zur Zukunft der Bundeswehr“ der Bundesregierung und die „Konzeption der Bundeswehr“ des Bundesministeriums der Verteidigung legen auf strategischer Ebene fest, was die Bundeswehr leisten können soll - die Nationale Zielvorgabe.

Das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr nimmt diese strategischen Vorgaben auf, ergänzt sie mit NATO- und EU-Verteidigungsplanungen und verbindet sie mit spezifischen quantitativen Festlegungen. Das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr beschreibt also das Soll, den zukünftig zu erreichenden Stand der Fähigkeiten der Bundeswehr. Dieses Soll ist nicht statisch, sondern wird fortlaufend an sich ändernde Gegebenheiten oder neue strategische Zielvorgaben angepaßt. Die ebenfalls im Planungsamt der Bundeswehr beheimatete Zukunftsentwicklung mit ihrem langfristigen Blick voraus trägt mit aktuellen wissenschaftliche Analysen zur Anpassung des Solls bei.

Das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr wird maßgeblich bestimmt von der herausforderndsten Aufgabe für die deutschen Streitkräfte, der Landes- und Bündnisverteidigung. Dabei dürfen aber das nationale Risiko- und Krisenmanagement, der Heimatschutz, die Rolle Deutschlands als wichtiges Transitland innerhalb Europas und der Aspekt Cybersicherheit und –verteidigung nicht aus den Augen verloren werden.

Wie der Name schon sagt, sind Fähigkeiten der Kern dieses Dokuments. Das Fähigkeitsprofil legt nicht die Struktur der Bundeswehr fest, oder die Stationierung von Einheiten und Verbänden. Es geht vielmehr um einen bundeswehrübergreifenden Ansatz, der aufgabenbezogene Kräftedispositive in den Mittelpunkt stellt. Diese sogenannten Systemverbünde sind generisch ausgeplante nationale Einsatzstrukturen, deren bestimmendes Element nicht die Teilstreitkraft ist, sondern der Bereich, in dem sie wirken sollen. Im Systemverbund Land sind beispielweise nicht nur Fähigkeiten des Heers, sondern u.a. auch der Luftwaffe enthalten.

Während das Fähigkeitsprofil das Soll der Fähigkeiten der Bundeswehr festlegt, beschreibt die Fähigkeitslage den aktuellen Stand der Fähigkeiten der Bundeswehr, das Ist. Aus einem Vergleich des Fähigkeitsprofils mit der Fähigkeitslage (Soll/Ist-Vergleich) ergeben sich Handlungsfelder für die Fähigkeitsentwicklung, die dann wiederum die Mittelfristplanung und den Finanzbedarf bestimmen.