Transkription – Faszination Festung

Transkription – Faszination Festung

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Mit dem Titel Faszination Festung öffnet nun eine neue Dauerausstellung das MHM auf dem Königstein seine Pforten. In mitten des Elbsandsteingebirges liegt eine der größten Bergfestungen Europas. Das nie eingenommene Tableau des Tafelberges beherbergt neben zahlreichen Gebäuden auch das neue Zeughaus, das eigens aufwendig saniert wurde.

Dr. Angelika Taube (Geschäftsführerin Festung Königstein GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung: „Die Festung Königstein ist ein besonderer Ort – auf jeden Fall. Heutzutage in erster Linie natürlich ein sehr touristischer Ort. Wir haben im Jahr etwas eine halbe Million Besucher. Historisch betrachtet ist der Königstein aber auch eine besondere Festungsanlage. Hier kann man nämlich Festungsbaukunst über mehrere Jahrhunderte ablesen in ihrer Entwicklung.“

Im Zentrum der neuen Ausstellung stehen historische und moderne Angriffs- und Verteidigungswaffen. 200 Fotos, Bilder und Modelle veranschaulichen eindrucksvoll die Entwicklung des Festungsprinzips von der Frühzeit bis in die Gegenwart. Thoralf Rauchfuß (Kurator der Ausstellung): „Das neuste Exponat, also das aktuellste reale neue Exponat ist das Modell des MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System – das Nächstbereichsschutzsystem der Bundeswehr.“

Auch Utopien aus Schutz und Sicherheit kommen zur Sprache. Das Modell einer T-800 Figur aus der Terminator-Filmreihe steht für den Gedanken Menschen auf dem Schlachtfeld ganz durch Maschinen zu ersetzen.

Katja Hartmann (Kuratorin der Ausstellung): „Also die herausragenden Exponate sind zum einen natürlich die Wasserstoffbombe, die wir sehr spektakulär von der Decke abgehangen haben. Die potentiell natürlich die Kriegsführung ad absurdum führen, das heißt vor diesen Waffen gibt es kaum eine Möglichkeit irgendwie einen sicheren Ort zu schaffen.“

Bereits vor 100 Jahren setzten weiterentwickelte Gewehre sprichwörtlich neue Standards. Katja Hartmann (Kuratorin der Ausstellung): „Das Maschinengewehr 08/15, hier mal als ein Beispiel dargestellt. Maschinengewehre waren in der Zeit des ersten Weltkrieges eine neue Waffengattung die aufkommt. Die natürlich hier auch die Technisierung des Krieges zeigt. Das heißt hier müssen auch neue Konzepte entwickelt werden: Wir kämpfe ich dagegen. Wie schütze ich mich dagegen.“

Die Festung Königstein liegt unweit der Grenzen zu Tschechien und Polen. Dr. Angelika Taube (Geschäftsführerin Festung Königstein GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir so viel Zuspruch aus dem Ausland haben und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns hier weltoffen und in dem Fall dreisprachig zeigen.“

Thoralf Rauchfuß (Kurator der Ausstellung): „Die Ausstellung soll hier auf der Festung Königstein eben auch als Schaufenster fungieren für das Haupthaus in Dresden. Die Besucher, die hier den Königstein besuchen, zu zeigen, wie mach das Militärhistorische Museum Ausstellungen und wie nähert es sich den Themen Gewalt und Krieg.“

Das Dresdner Haupthaus, mit seiner unverkennbaren Architektur nach Plänen von Daniel Liebeskind, erinnert einerseits an die Bombardierung Dresdens im zweiten Weltkrieg. Der V-förmige Keil steht aber auch für die Brüche in unserer Geschichte und erkennt, als Kontrapunkt zum historischen Arsenalgebäude, Krieg nicht ohne Weiteres an, sondern stellt ihn in Frage.

Oberst Dr. Armin Wagner (Direktor Militärhistorisches Museum): „Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr ist bekannt vor allem für seine beiden Standorte in Dresden und in Gatow. In Berlin-Gatow das so genannte Luftwaffenmuseum und wir hier als das Haupthaus – kein Heeresmuseum, aber wahrscheinlich ein bisschen heereslastig. Wir haben am 14. Mai, nach auf den Tag genau zwei Monaten wieder aufgemacht und versuchen sozusagen als kulturelle Speerspitze der Bundeswehr, dieses Thema, was niemand anderes so komplett bedient, deutsche Militärgeschichte im Kontext der Einbettung in internationale Geschichte, den Leuten näher zu bringen.“