Bundeswehr-Förster

Mit Kettensäge und Spezialfahrzeugen den Übungsplatz erhalten

Mit Kettensäge und Spezialfahrzeugen den Übungsplatz erhalten

Datum:
Ort:
Stetten am kalten Markt
Lesedauer:
2 MIN

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Damit militärische Ausbildung realitätsnah und sicher stattfinden kann, braucht es Waffen, Fahrzeuge, Soldaten und Platz – weite Flächen, offene Sichtachsen und Gelände mit unterschiedlichsten Herausforderungen. Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg sorgen dafür Männer mit Spezialausrüstung.

Ein Förster in Schutzkleidung und mit Motorsäge bearbeitet einen gefällten Holzstamm.

Markus H. im Einsatz – seine Arbeit ist für Truppe und Umwelt gleichermaßen wichtig

Bundeswehr/Marius Vu

Unter anderem ist die Arbeit eines Försters vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt unverzichtbar. Markus H. gehört zum Team der Geländebetreuung – hier nennt man ihn Baumkontrolleur. Er trägt dazu bei, dass auf dem Truppenübungsplatz Heuberg die Soldatinnen und Soldaten unter realistischen Bedingungen ausgebildet werden und üben können – und die Bundeswehr ihrem Auftrag zur Landes- und Bündnisverteidigung gerecht wird. Über 4.000 Hektar ist der zu betreuende Truppenübungsplatz groß, den er mit seiner Kettensäge jede Saison pflegt.

Teleskoplader und Allrounder

Unterstützt wird Förster Markus H. von seinen Kollegen von der Geländebetreuung. Die sind mit schwerem Gerät unterwegs: mit dem Teleskoplader, einem extrem wendigen Fahrzeug mit Allradantrieb, werden die schweren Holzstämme zum Abtransport geschleppt.

Mit einem weiteren Spezialfahrzeug wird der Transport dann erledigt: Der speziell geschützte John Deere/Rebo Rack 6250R TraktorEin gepanzerter Traktor der Extraklasse. Die Insassen sind geschützt vor Munitionsresten durch die Schutzklasse VPAM 7. Der 6.8 Liter Sechszylinder hat maximal 300 PS Leistung, die per Allradantrieb auf den Boden gebracht werden. ist ein gepanzertes Kraftpaket.  

In einem Gelände, das teils mit Blindgängern und Munitionsresten oder scharfkantigen Hindernissen durchzogen ist, sind diese Technik und der Schutz der Panzerung unerlässlich. Der Traktor kann mit verschiedenen Anbaugeräten für ein sehr breites Spektrum an Arbeiten der Geländebetreuung eingesetzt werden. Für die Forstarbeit ist er ausgerüstet mit einem Rückewagen – ein Anhänger mit Kran, speziell für die Bedürfnisse der Waldarbeit. Damit schafft es die Maschine mühelos, mehrere Baumstämme auf einmal zu transportieren.

Ein Mann mit orangener Jacke hält die Tür eines grünen Traktor mit Anhänger offen

Mit Rückewagen bereit für den Abtransport: Die Panzerung des Schleppers kann man nur an den Türen und Scheiben erahnen.

Bundeswehr/Marius Vu
eine gerodete Fläche, auf der ein gelber Teleskoplader mehrere Baumstämme schleppt

Mit dem Teleskoplader werden die Baumstämme zunächst zu einer Sammelstelle verbracht

Bundeswehr/Marius Vu

Geländebetreuung mehr als Umweltschutz

Die kontinuierliche Pflege des Truppenübungsplatzes ist Garant dafür, dass sich Truppen, Panzer und Gefechtsfahrzeuge in der Heidelandschaft bewegen können. Mit seiner Motorsäge und den Sonderfahrzeugen der Geländebetreuung halten der Förster und seine Kollegen Schneisen offen, entfernen übermäßigen Bewuchs und schaffen damit die Voraussetzungen für die Übungen der Truppe. Besonders die Kiefern, die das Gelände großflächig dominieren, müssen regelmäßig zurückgeschnitten oder ganz entfernt werden. Dadurch entstehen offene Flächen, wie sie in Szenarien zum Training moderner Gefechtsführung benötigt werden.

Die geschaffenen Lichtungen begünstigen das Wachstum von Heidekraut und Wacholder. Sie sind Lebensraum seltener Insektenarten – und erhalten gleichzeitig die militärische Funktion des Truppenübungsplatzes. Denn was für Gefechtsfahrzeuge eine Schneise ist, ist für Pflanzen- und Tierarten ein Lebensraum. Und ohne diese Pflegemaßnahmen würde der Truppenübungsplatz in wenigen Jahren zuwachsen. „Das hier ist eine Heide, ein Biotop“, erklärt Markus H.  „Das Ganze hier hat ja keinen Waldcharakter“. Damit erklärt er auch, wieso er und nicht der Bundesforst diese Arbeiten übernimmt – der ist nämlich erst bei echtem Wald zuständig.

Die militärische Nutzung und der Naturschutz gehen hier Hand in Hand – ein scheinbarer Widerspruch, der sich auf dem Heuberg aufgelöst und zur gelebten Realität entwickelt hat.

von Marius Vu  E-Mail schreiben

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