Wenn der Laptop das G36 ersetzt
Wenn der Laptop das G36 ersetzt
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
Neben Tausenden Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind auch die Jäger aus Torgelow seit Dezember 2020 im Einsatz gegen das Coronavirus. In einer Messehalle in Berlin betreiben sie an 200 Arbeitsplätzen die Hotline zur Impfterminvergabe für die verschiedenen Impfzentren in der Hauptstadt.
Die Impfhotline in der Berliner Messehalle 25 wird jeden Tag im Schichtbetrieb neu besetzt. Diesen Auftrag teilen sich die Soldaten des Jägerbataillons 413 und des Logistikbataillons 161. Den Auftakt für den Infanterieverband machten zunächst 60 Soldaten der 5. Kompanie. Weitere 140 Kameraden des Logistikbataillons besetzen die insgesamt 200 Arbeitsplätze und koordinieren die Terminvergabe für die verschiedenen Impfzentren in der Bundeshauptstadt.
Mit dem Aufbau eines zivilen Callcenters arbeiten nun insgesamt noch 100 Soldaten für die Hotline. „Wir hatten uns recht schnell in die herrschenden Gegebenheiten eingelebt und wurden auch von unseren Vorgängern gut eingearbeitet“, beschreibt ein Hauptfeldwebel. Er ist im normalen Dienstalltag Zugführer im Jägerbataillon 413.
Feldanzug, Laptop und Headset
In enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat leisten die Soldaten täglich mehr als acht Stunden Telefondienst. Der Hauptauftrag: Termine im passenden Impfzentrum für die richtige Person zu vergeben. Eine Aufgabe, die zunächst nicht besonders komplex wirkt, jedoch an vielen Stellen ungeahnte Talente benötigt. „Ich hatte von Beginn an keinen Zweifel, dass unsere Männer und Frauen dieser Sache gerecht werden. Und organisatorische Absprachen gehören sowieso zum normalen Alltag eines jeden Soldaten“, erklärt ein Soldat in einer kurzen Pause am Headset. Dass aber diese Absprachen auch in Teilen Neuland und somit nicht zu unterschätzen sind, das zeigte besonders die Kommunikation mit den über 80-Jährigen. Auch hierbei überzeugten die Soldaten des Jägerbataillons 413 mit Professionalität und Geduld. Sie bewiesen stets ein hohes Maß an Verständnis für jeden Anrufer und dessen persönliche Belange.
So gab es letztendlich keine Herausforderung, die sich nicht mit Besonnenheit und technischer Kompetenz lösen ließ. Die erlebte Dankbarkeit der zivilen Mitarbeiter mache auch den monotonsten Dienst zu etwas Besonderem, resümiert der verantwortliche Hauptfeldwebel. „Am Ende des Tages kommt es darauf an, dass wir als Soldaten unseren aktiven Beitrag leisten und so den Menschen in diesen schwierigen Zeiten helfen können. Und ob das in einem Impfzentrum ist, in einem Pflegeheim oder wie hier in einer großen Halle mit einem Telefon vor der Nase – ganz egal wo wir eingesetzt sind, über Wertschätzung freut sich jeder Soldat.“