Ausbildungsabschnitte der Grundausbildung
Der erste Schritt in die Kaserne ist gleichzeitig der Beginn Ihrer Karriere bei der Bundeswehr. Bei der Einschleusung werden Sie in die Einheit aufgenommen und erhalten eine Stube. Sie werden Ihren Ausbildern zugeordnet und erhalten hier die ersten Anweisungen sowie Informationen über den weiteren Ablauf Ihrer Grundausbildung.
Die Einkleidung ist der wichtigste Ausbildungsabschnitt in der ersten Woche Ihrer Grundausbildung. Hier erhalten Sie Ihre Uniform und Ausrüstung, sodass Sie in den kommenden Wochen als Soldatin/Soldat wahrgenommen werden und alle materiellen Voraussetzungen für die Ausbildung haben.
Innerhalb der ersten zwei Wochen werden Sie in Unterrichtseinheiten auf das Leben in der Kaserne vorbereitet. Sie erfahren mehr über die Rechte und Pflichten eines Soldaten/einer Soldatin sowie das Verhältnis von Untergebenen und Vorgesetzten, und Sie hören Vorträge von Externen. Es folgen Einweisungen in die Schießlehre und in die sanitätsdienstliche Versorgung von Kameraden und Kameradinnen.
Als Soldat oder Soldatin müssen Sie ein gewisses Maß an körperlicher Leistungsfähigkeit mitbringen. Dazu werden Sie innerhalb der ersten sechs Wochen mit täglichen Sporteinheiten, zum Beispiel Märschen oder Körpergewichtsübungen, auf folgende Ausbildungsabschnitte vorbereitet.
Mit dem Basis-Fitness-Test (BFTBasis-Fitness-Test) wird in drei Übungen (11x10-Meter-Sprinttest, Klimmhang, 1.000-Meter-Lauf) die individuelle Leistungsfähigkeit der Rekruten und Rekrutinnen erfasst. Dabei sind bestimmte Mindestleistungen erforderlich. Während Ihrer Grundausbildung haben Sie mindestens zweimal die Chance, diesen Test abzulegen und zu bestehen.
Die individuellen Grundfertigkeiten (IGFIndividuelle Grundfertigkeiten) müssen jährlich von jedem Angehörigen der Bundeswehr abgelegt werden. Hierzu zählen unter anderem Schießen, Schwimmen, der BFTBasis-Fitness-Test, das Marschieren, ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr und der Ersthelfer A (Sanitätsausbildung). Diese Leistungen werden Sie während Ihrer Grundausbildung einmal komplett ablegen.
Während der Waffen- und Geräteausbildung lernen Sie den Umgang mit der Standardwaffe der Bundeswehr, dem Gewehr G36, den Funkgeräten SEM 52 und SEM 70 sowie das Orientieren im Gelände mit Karte und Kompass.
Die Hindernisbahn ist ein militärischer Parcours, der einzeln oder in der Gruppe überwunden werden kann. Sie ist einer der bekanntesten Ausbildungsabschnitte der Grundausbildung. Sie werden die Hindernisbahn nicht nur einmal und allein, sondern in vielen verschiedenen Variationen überwinden.
Innerhalb einer Woche voller theoretischer und praktischer Ausbildungsinhalte rund um das Thema Selbst- und Kameradenhilfe erhalten Sie Ihre Befähigung zum Ersthelfer Alpha.
Soldaten müssen mit Ihrer Waffe in jeder Lage treffsicher schießen können. Frei nach dem Motto „Schießen lernt man nur durch Schießen“ trainieren Sie während Ihrer Grundausbildung mehrere Tage im Schießsimulator AGSHPAusbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen (Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen) und im scharfen Schuss auf der Schießbahn, um dieses Soldatenhandwerk zu erlernen.
Innerhalb der Gefechtsdienstausbildung sind Sie das erste Mal draußen im Gelände und lernen, wie Sie sich unter Gefechtsbedingungen bewegen, kommunizieren und handeln. Außerdem werden Ihnen die Grundlagen zum Überleben im Freien und zum Führen eines Feuerkampfes vermittelt.
Das Biwak, das Feldlager, ist das Highlight der Gefechtsdienstausbildung. Sie verbringen mit den Kameradinnen und Kameraden mehrere Nächte im Wald und werden dort ausgebildet.
Die Rekrutenbesichtigung ist die Abschlussprüfung der Grundausbildung, bei der alle Ausbildungsinhalte in verschiedenen Szenarien geprüft werden. Nach erfolgreicher Rekrutenbesichtigung dürfen Sie die grünen Überzugsschleifen (Litzen) der Panzergrenadiertruppe tragen.
„Hiermit schwöre/gelobe ich, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Diesen Satz werden Sie beim Feierlichen Gelöbnis vor mehreren Hundert Menschen sprechen. Nach intensiver Formaldienstausbildung ist das Feierliche Gelöbnis/die Vereidigung ein besonderer Höhepunkt der Grundausbildung.