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NATONorth Atlantic Treaty Organization ISRIntelligence, Surveillance and Reconnaissance Force in Sigonella – ein einzigartiger Aufklärungsverband

Aufklärung
Datum:
Ort:
Sizilien
Lesedauer:
4 MIN

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Auf dem Wappen von NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force prangt der lateinische Wahlspruch „Videmus Omnia – Wir sehen alles“. Möglich machen das Hightech-Drohnen und Aufklärungsdaten aus der gesamten NATONorth Atlantic Treaty Organization. Von Sizilien aus behält die multinationale Truppe die Grenzen der NATONorth Atlantic Treaty Organization permanent im Blick. Ein entscheidender Vorteil für die Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses.

Eine Drohne steht im Hangar

In wenigen Minuten hebt die unbemannte RQ-4D Phoenix in Richtung NATONorth Atlantic Treaty Organization-Außengrenzen ab. Mit ihrer Flügelspannweite von fast 40 Metern fliegt die Drohne kraftstoffsparend und schickt gestochen scharfe Radarbilder beinahe in Echtzeit nach Sigonella.

Cynthia Vernat/JFCNP/NATO

Der Auftrag von NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force geht schon aus seinem Namen hervor. NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force steht für NATONorth Atlantic Treaty Organization Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force. Es ist also eine NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppe für Militärisches Nachrichtenwesen, Überwachung und Aufklärung. In diesem Aufgabenspektrum führt NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force tagtäglich Operationen durch – im direkten Auftrag des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Oberbefehlshabers in Europa (SACEURSupreme Allied Commander Europe ) und zum Nutzen aller Mitgliedstaaten des Bündnisses.

Technik im Mittelpunkt: Die Phoenix-Drohne

Das Aushängeschild und ein wichtiges Werkzeug der NATONorth Atlantic Treaty Organization ISRIntelligence, Surveillance and Reconnaissance Force ist die RQ-4D Phoenix, eine unbemannte Langstreckendrohne mit hochmodernen Sensoren. Sie kann über viele Stunden hinweg oberhalb des normalen zivilen Flugverkehrs fliegen und liefert fast in Echtzeit Radarbilddaten – unabhängig von Wetter oder Tageszeit.

Der Standort Sizilien ist für die Aufklärungsflieger ideal: Das Klima bietet fast das ganze Jahr über günstige Wetterbedingungen für Flüge. Hinzu kommt die enorme Reichweite der Phoenix: Mit bis zu 30 Stunden Flugzeit und einer operativen Flughöhe von etwa 15 Kilometern kann sie von der italienischen Insel aus praktisch jeden Punkt am Rand des Bündnisgebiets erreichen.

Datenblatt: RQ-4D Phoenix

HerstellerNorthrop Grumman
Spannweite39,8 m
Länge14,5 m
Höhe4,7 m
Max. Startgewicht6.781 kg
Dienstgipfelhöheüber 15.240 m
Treibstoffkapazität7.847 kg
Geschwindigkeit575 km/h (310 Knoten)
Reichweite16.113 km
AntriebRolls-Royce AE 3007H Turbofan

Die Phoenix-Drohnen fliegen in Gebiete, von denen die NATONorth Atlantic Treaty Organization wissen muss, was dort vor sich geht. Auch wenn Details geheim sind: Viele Flüge gehen an den Rand des Bündnisgebietes, um die Allianz möglichst frühzeitig etwa über russische Truppenbewegungen zu informieren.

Welche Vorteile bietet die Phoenix gegenüber Satelliten?

Satelliten fliegen in festen Umlaufbahnen um die Erde. Die meisten von ihnen sind nur alle paar Tage über dem gleichen Ort. Wenn sie nicht mit Radartechnik ausgestattet sind, sind sie zudem darauf angewiesen, dass Tageslicht vorhanden ist. Fehlendes Licht oder Bewölkung sind Hindernisse für derartige Systeme. Das bedeutet, dass die Aufklärung davon abhängt, ob der richtige Satellit zur richtigen Zeit über dem richtigen Ort ist. Radar-Aufklärungsluftfahrzeuge wie die RQ-4D Phoenix sind indes flexibel und unabhängig von Wetter und Licht. Die Maschine kann schnell und gezielt in ein bestimmtes Gebiet geflogen werden. Macht die Crew interessante Beobachtungen, lässt sie die Phoenix einfach über dem Gebiet kreisen. Um einer sich anbahnenden Krise zu begegnen, ist Radaraufklärung aus der Luft wie mit der Phoenix das Mittel der Wahl.

Die gewonnenen Daten werden schon während des Fluges in Sigonella ausgewertet. Multinationale Teams aus Analystinnen und Analysten erstellen daraus Lagebilder, die unmittelbar in die Entscheidungsprozesse der NATONorth Atlantic Treaty Organization einfließen.

Zwei Soldaten sitzen mit Kopfhörern vor Monitoren.

Das „Cockpit“ der Phoenix befindet sich am Boden, während die Maschine aus 15 Kilometern Höhe Radaraufklärung betreibt. Ein Pilot (li.) aus den USA und ein Radarbediener (re.) aus Kanada übernehmen hier gerade eine Schicht.

Bundeswehr/Tom Twardy
Mehrere Soldaten unterschiedlicher Nationen sitzen und stehen vor Monitoren in einem Raum.

Im Mission Operation Support Center laufen die Daten der Drohne ein. Hauptmann Rebecca R. (re.) bespricht mit ihrem Kameraden aus Kanada die Radarbilder. Potenziell gefährliche Beobachtungen – etwa an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Nordflanke – werden sofort …

Bundeswehr/Tom Twardy

NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force als Frühwarn- und Koordinationszentrum

Die Phoenix ist das sichtbarste Symbol der NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force – doch den weitaus größten Teil der Arbeit machen die Soldatinnen und Soldaten, die wenig mit dem Flugbetrieb zu tun haben. Denn die Analysten in Sigonella verarbeiten nicht nur die Daten der eigenen Drohnen, sondern bündeln Informationen aus der gesamten NATONorth Atlantic Treaty Organization: Satellitenbilder, Meldungen von Geheimdiensten, offene Quellen aus Medien und dem Internet sowie Beiträge anderer technischer Aufklärungssysteme.

All diese Informationen werden in Sigonella zusammengeführt, bewertet und zu sogenannten Intelligence-Produkten verarbeitet. Anders als reine Aufklärungsergebnisse enthalten diese geheimen Unterlagen nicht nur Beobachtungen, sondern auch deren Einordnung und Folgerungen. Häufig sind sogar Vorhersagen möglich – eine Qualität, die für politische und militärische Entscheidungsträger besonders wertvoll ist.

Möglich ist das durch die Kontinuität der Beobachtung und die vielen Datenquellen, die NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force in seine Analysen einbeziehen kann. Erhalten die Soldatinnen und Soldaten etwa ein Satellitenbild, können sie diese Momentaufnahme durch Echtzeitdaten der Phoenix-Drohne bestätigen lassen. Ein Social Media-Posting könnte ein weiteres Puzzle-Teil in einer solchen Analyse darstellen.

Gerade im Bereich der Frühwarnung spielt die NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force eine große Rolle: Durch das frühzeitige Erkennen von Bewegungen, Mustern oder Entwicklungen kann das Bündnis schnell reagieren, bevor eine Krise eskaliert.

Darüber hinaus kommt der Truppe eine wichtige Managementaufgabe zu. So koordiniert eine Abteilung von NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force, welche Aufklärungseinheiten der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnernationen welche Aufgaben übernehmen – und welche von den NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force-Drohnen selbst erledigt werden. So werden die vorhandenen Ressourcen effizient genutzt und das gleiche Gebiet wird nicht von drei Partnern gleichzeitig beobachtet. Damit zeigt sich: Selbst wenn kein Phoenix in der Luft ist, leistet die Truppe unverzichtbare Arbeit für die Sicherheit Deutschlands und der NATONorth Atlantic Treaty Organization.

Ein Soldat mit VR-Brille und Controllern steht vor einem Monitor, auf dem eine Drohne zu sehen ist.

Im Notfall müssen die fünf NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force-Drohnen vom Typ RQ-4D Phoenix auch außerhalb von Sigonella landen können. Mit Virtual Reality-Brillen können NATONorth Atlantic Treaty Organization-Soldaten weltweit die notwendigen Handgriffe zur Wartung der Maschine üben.

Bundeswehr/Tom Twardy

Bundeswehr stellt ein Viertel der Frühwarn-Truppe

Die Bundeswehr ist als zweitgrößter Truppensteller fester Bestandteil der NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force, die in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen feiert. Mehr als 120 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland gehören zum multinationalen Verband, der 2025 rund 460 Angehörige umfasst. Insgesamt sind Soldatinnen und Soldaten aus 24 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten in Sigonella vertreten – ein klares Zeichen für die breite Rückendeckung des Bündnisses.

Für den Kommandeur von NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force, Brigadegeneral Bryan Creel aus den USA, ist die Multinationalität ein entscheidender Erfolgsfaktor: „Das hier ist nicht nur auf dem Papier Zusammenarbeit. Es ist echte Kooperation – Tag für Tag, Schulter an Schulter.“

Verteidigungsfähigkeit durch Aufklärung aus einem Guss

Die Arbeit der NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force geschieht im Hintergrund, verborgen für einen Großteil der Bevölkerung, aber auch für die meisten Soldatinnen und Soldaten. Der Zutritt zur Kaserne ist streng überwacht, vieles als geheim eingestuft. Während also kaum jemand die Arbeit von NISRFNATO Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Force sieht, sieht der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verband fast alles. Indem die Soldatinnen und Soldaten präzise Daten sammeln, bündeln, analysieren und teilen, schaffen sie die Grundlage für Entscheidungen auf Basis valider Informationen – und damit für Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit.

von Hannes Lembke

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