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Wehrbeauftragte gibt Anreize zum Diskurs

Menschen
Datum:
Ort:
Hamburg
Lesedauer:
3 MIN

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Knapp ein Jahr nach ihrem Antrittsbesuch ist die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl, wieder zu Gast an der Führungsakademie der Bundeswehr. Sie wird auch als „Anwältin der Soldaten“ bezeichnet und hat immer ein offenes Ohr für die Soldatinnen und Soldaten. Beim diesjährigen Besuch hält sie vor dem Basislehrgang Stabsoffiziere einen Vortrag über Innere Führung und ihre Bedeutung für aktuelle Herausforderungen der Bundeswehr.

Die Wehrbeauftragte bekommt von Oberst Michael Schlechtweg und Generalmajor Oliver Kohl eine Führung über das Gelände

Bei einem Rundgang in der Graf-von-Baudissin Kaserne tauschen sich der Chef des Stabes, die Wehrbeauftragte und der Kommandeur (v.l.n.r.) über die geplanten Veränderungen und Infrastrukturmaßnahmen aus

Christian Gelhausen/Fuehrungsakademie der Bundeswehr

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl, startet ihren zweiten Besuch der Führungsakademie in der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne und wird vom Kommandeur der Führungsakademie, Generalmajor Oliver Kohl in Empfang genommen. Nach dem Begrüßungsgespräch führen Generalmajor Kohl und der Chef des Stabes, Oberst i.G.im Generalstabsdienst Michael Schlechtweg, die Wehrbeauftragte über den Campus. Die Führungsakademie ist in zwei unterschiedlichen Stadtteilen Hamburgs beheimatet. In Osdorf ist vorwiegend der Basislehrgang Stabsoffiziere untergebracht, in dem die zukünftigen Stabsoffiziere der Bundeswehr ausgebildet werden. Außerdem finden in dieser Kaserne die kürzeren Lehrgänge statt.

Die Wehrbeauftragte, Dr. Eva Högl, bei ihrem zweiten Besuch an der Führungsakademie der Bundeswehr

Dr. Högl hält einen Vortrag vor dem Basislehrgang Stabsoffiziere im Freiherr-von-Stein-Saal

Christian Gelhausen/Fuehrungsakademie der Bundeswehr

Vorstellung und Themenvielfalt

Mit „Moin. In Hamburg sagen wir ja Moin“, begrüßt die Wehrbeauftragte die angehenden Stabsoffiziere im Freiherr-von-Stein-Saal. Es sei für sie etwas Besonderes, hier zu sprechen. Sie spricht über die Innere Führung, dass ihre Zuhörer Staatsbürger in Uniform seien und dies zur DNA der Bundeswehr gehöre, auch wenn die Bundeswehr sich im stetigen Wandel befinde. Zusammen mit ihren 60 Kolleginnen und Kollegen bearbeitet die Wehrbeauftragte jährlich rund 4.000 Fälle zu verschiedenen Themen, davon waren im vergangenen Jahr 2.753 Eingaben von Soldatinnen und Soldaten.

Die Wehrbeauftragte führt mit dem Basislehrgang Stabsoffiziere einen offenen Diskurs über ihre Themen

Die Wehrbeauftragte tauscht sich mit den Teilnehmenden des Basislehrgangs Stabsoffiziere aus

Christian Gelhausen/Fuehrungsakademie der Bundeswehr

Ein Vortrag mit Denkanreizen

In 500 dieser Eingaben aus dem vergangenen Jahr ging es um Corona und die damit einhergehenden Schwierigkeiten in der Ausbildung sowie bei Auslandseinsätzen. Das Ende des Afghanistan-Einsatzes und die damit verbundene Sinnfrage sei ein beherrschendes Thema des Jahres 2021. Besonders hebt sie das Thema Rechtsextremismus hervor. Wichtig seien Aufklärung, Sanktionen und Prävention. Rechtsextremismus habe in der Bundeswehr keinen Platz, schade dem inneren Gefüge und beschädige das äußere Ansehen.

„Wenn es solche Vorkommnisse gibt, muss auch von den Kameradinnen und Kameraden deutlich widersprochen werden. Das ist ein Zeichen von guter Kameradschaft und nicht das Gegenteil“,

sagt Dr. Eva Högl. Im Anschluss an ihren Vortrag führen die Teilnehmenden eine offene Diskussion mit ihr, unter anderem zu den Themen Corona, Bundeswehr und Gesellschaft sowie Digitalisierung.

Die Wehrbeauftragte führt mit den Vertretern des GIDS ein Gespräch über ihre Themen und die Anwendbarkeit

Die Wehrbeauftragte trifft die Angehörigen des German Institute for Defense and Strategic Studies zum Gespräch

Christian Gelhausen/Fuehrungsakademie der Bundeswehr

Gespräch mit GIDS

Die Wehrbeauftragte war auch nach Hamburg gekommen, um sich über das German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) zu informieren. Bei ihrem letzten Besuch der Führungsakademie vor gut elf Monaten hatte sie allgemeine Informationen zu deren Arbeit bekommen, die sie jetzt gerne vertiefen wollte. Das GIDS stellte ihr die vier Forschungsfelder vor: Metastrategien, Strategien/Konflikte/Dynamiken in vernetzten Systemen, Geopolitik & Strategien sowie Kultur & Identität. Nach der Vorstellung des Vorstandes und der Mitarbeitenden des GIDS folgte ein reger Austausch über die Anwendbarkeit der Forschungsinhalte. Besonderes Interesse weckten beispielsweise die Themen: klimaneutraler Wandel der Bundeswehr, das Havanna-Syndrom und die Afghanistan-Auswertung.

Oberst i.G. Steinhoff empfängt die Wehrbeauftragte zum Gespräch mit den Teilnehmenden des LGAN 21

Der Lehrgangsleiter des LGANLehrgang für den Generalstabs-/Admiralstabsdienst National 21, Oberst i.G.im Generalstabsdienst Dirk Steinhoff, empfängt die Wehrbeauftragte und gibt ihr einen Überblick über den Ausbildungsplan

Christian Gelhausen/Fuehrungsakademie der Bundeswehr

Treffen mit dem LGANLehrgang für den Generalstabs-/Admiralstabsdienst National 21

Hauptaugenmerk der Wehrbeauftragten sind die Belange der Soldatinnen und Soldaten und deshalb ist ihr das Gespräch mit den Teilnehmenden des Lehrgangs Generalstabs-/Admiralstabsoffiziere (LGANLehrgang für den Generalstabs-/Admiralstabsdienst National) sehr wichtig. Der Lehrgangsleiter, Oberst i.G.im Generalstabsdienst Dirk Steinhoff, nimmt sie in Empfang und gibt ihr einen Überblick über den aktuellen Ausbildungsplan und –inhalte. Zum Abschluss folgt eine muntere Gesprächsrunde mit den Lehrgangsteilnehmenden.

von Jana Stößer  E-Mail schreiben

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