
Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr
An den 27 Standorten bundesweit bilden erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder die Elektronikerinnen und Fluggerätemechaniker von morgen aus.
An den 27 Standorten bundesweit bilden erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder die Elektronikerinnen und Fluggerätemechaniker von morgen aus.
Die Bundeswehr ist zuallererst ein militärischer Arbeitgeber. Damit die Soldatinnen und Soldaten in ihren Kasernen in der Nacht nicht im Dunkeln sitzen und ihre Panzer, Schiffe und Flugzeuge ordentlich in Schuss gehalten werden, braucht es auch qualifiziertes ziviles Personal. Seit den 1960er-Jahren bildet die Bundeswehr deshalb junge Menschen auch in zivilen Berufsfeldern aus. Die Berufsausbildung findet unter anderem in bundesweit 27 Ausbildungswerkstätten statt, in denen industrielle und handwerkliche Ausbildungsberufe vermittelt werden. Diese Ausbildungseinrichtungen folgen den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes und garantieren eine staatlich anerkannte Berufsausbildung. Die Ausbildung schließt jeweils mit einer Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer ab.
Jährlich starten rund 1.400 junge Menschen ihre Karriere in der zivilen dualen Berufsausbildung in der Bundeswehr, davon ca. 680 in den Ausbildungswerkstätten. Sie haben die besten Aussichten, nach der Ausbildung als zivile Mitarbeitende, Beamtinnen oder Beamte oder auch als Soldatinnen und Soldaten übernommen zu werden.
Die Berufsausbildung in der Bundeswehr folgt dem gleichen Konzept wie in der Wirtschaft: In den Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr findet der Praxisteil des dualen Ausbildungssystems statt. Daneben besuchen die Azubis die Berufsschule – entweder im wöchentlichen Modell an festgelegten Tagen oder im wochenweisen Blockunterricht.
Einige Unterschiede zur Wirtschaft gibt es dennoch. Die Ausbildungswerkstätten sind, wie der Name vermuten lässt, auf die Bedürfnisse der Azubis fokussiert – ohne Termindruck durch Kundenaufträge. Zudem sind die Auszubildenden nie allein. Die Ausbildung erfolgt in Gruppen, oft mit nur zehn bis zwölf Personen pro Ausbildungsjahr. Das stärkt den Teamgeist und erleichtert den Austausch untereinander. Betreut werden die Auszubildenden durch erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder, die regelmäßig Fortbildungen besuchen und so den aktuellen Stand der Technik und der Berufspädagogik in die Ausbildung einbringen. Neben technischem und handwerklichem Können vermittelt die Bundeswehr Schlüsselkompetenzen wie Organisation, Verantwortungsbewusstsein und Teamarbeit. Fähigkeiten, die in jedem späteren Berufsfeld wertvoll sind.
Die Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr bilden in zwölf Ausbildungsberufen aus. Dazu zählen klassische Handwerksberufe wie KfzKraftfahrzeug-Mechatronikerin, industrielle Metallberufe wie Industriemechaniker, Elektro- oder ITInformationstechnik-Berufe wie Elektronikerin für Geräte und Systeme oder Fachinformatikerin für Systemintegration sowie luftfahrttechnische Berufe wie Fluggerätmechaniker. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Beruf zwischen 36 und 42 Monaten. Wo genau welcher Beruf ausgebildet wird, hängt von der jeweiligen Ausbildungswerkstatt ab.
Ausbildungsberuf | Dauer |
---|---|
Anlagenmechaniker/-in | 42 |
Elektroniker/-in für Betriebstechnik | 42 |
Elektroniker/-in für Geräte und Systeme | 42 |
Elektroniker/-in für Informations- und Systemtechnik | 42 |
Fachinformatiker/-in (Systemintegration) | 36 |
Fluggerätelektroniker/-in | 42 |
Fluggerätmechaniker/-in (Instandhaltungstechnik) | 42 |
Fluggerätmechaniker/-in (Triebwerkstechnik) | 42 |
Industriemechaniker/-in | 42 |
ITInformationstechnik-System-Elektroniker/-in | 36 |
KfzKraftfahrzeug-Mechatroniker/-in | 42 |
Mechatroniker/-in | 42 |
Nicht jeder Beruf, den man in der Bundeswehr erlernen kann, wird nur in den Ausbildungswerkstätten ausgebildet. Daneben bildet die Bundeswehr auch klassisch „im Betrieb“ in sogenannten Ausbildungsstätten aus: etwa Köchinnen und Köche in Truppenküchen, (zahn)medizinische Fachangestellte in Sanitätseinrichtungen oder Verwaltungsfachangestellte in Bundeswehr-Dienstleistungszentren. Mit insgesamt mehr als 50 zivilen Ausbildungsberufen ist die Bundeswehr einer der größten Ausbildungsanbieter im öffentlichen Dienst. Viele Absolventinnen und Absolventen entscheiden sich nach erfolgreicher Abschlussprüfung für eine Übernahme. Die Bundeswehr hat für sie bundesweit zahlreiche Anschlussmöglichkeiten.
Die Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr unterliegen keinem Termindruck. Dadurch können die Ausbilderinnen und Ausbilder ihre Zeit voll und ganz in die Betreuung der Azubis investieren. Die Ausbildungswerkstätten sind modern ausgestattet – von
Bewerberinnen und Bewerber mit Behinderung sind ausdrücklich willkommen und werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung bevorzugt berücksichtigt. Von ihnen wird nur ein Mindestmaß an körperlicher Eignung verlangt. Interessierte können direkt mit der jeweiligen Ausbildungseinrichtung in Kontakt treten, um Fragen zur Inklusion zu klären.
Selbstverständlich bilden die Ausbildungswerkstätten auch Frauen aus. Bewerbungen von Frauen werden in unterrepräsentierten Bereichen wie den technischen Berufen sogar bevorzugt berücksichtigt.
Das Gehalt richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD). Aktuell erhalten Azubis in den Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr bereits im ersten Ausbildungsjahr knapp 1.300 Euro monatlich. Mit jedem Ausbildungsjahr steigt die Vergütung kontinuierlich an – im vierten Jahr sind es dann schon mehr als 1.450 Euro. Damit liegt die Bezahlung deutlich über vielen vergleichbaren Ausbildungsberufen in der freien Wirtschaft. Unterschiede gibt es je nach Ausbildungsjahr, nicht aber zwischen den Standorten oder dem jeweiligen Beruf. Zusätzlich profitieren die Auszubildenden von einer sicheren Beschäftigung im öffentlichen Dienst, Urlaubsansprüchen nach TVAöD und guten Übernahmechancen sowie einer Abschlussprämie von 400 Euro nach erfolgreichem Bestehen ihrer Abschlussprüfung.
Alle offenen Stellen für die zivilen Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr werden über das Karriereportal veröffentlicht. Bewerberinnen und Bewerber können dort gezielt nach Ausbildungsberufen suchen, zum Beispiel Elektronikerin für Geräte und Systeme oder KfzKraftfahrzeug-Mechatroniker. Auf der Standortkarte sind die einzelnen Ausbildungswerkstätten außerdem verlinkt, sodass Interessierte schnell zu den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern vor Ort gelangen.
Ja, viele Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr akzeptieren auch Initiativbewerbungen. Über die Standortkarte finden Sie die Kontaktdaten der Einrichtungen. Initiativbewerbungen sind besonders dann sinnvoll, wenn aktuell keine offenen Stellen für ein bestimmtes Ausbildungsjahr im Karriereportal angezeigt werden.
Die Chancen auf eine Übernahme nach der Ausbildung sind sehr hoch. Absolventinnen und Absolventen erhalten in der Regel direkt ein Stellenangebot – sei es als zivile Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, im Beamtenverhältnis oder als Soldatin beziehungsweise Soldat. Ein großer Vorteil: Die Bundeswehr ist ein sicherer Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, mit langfristiger Perspektive und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wer möchte, kann sich nach der Ausbildung auch weiterqualifizieren, beispielsweise durch ein Studium an einer Hochschule des Bundes. Auch eine Verpflichtung als Soldatin oder Soldat im militärischen Fachdienst ist möglich. Damit eröffnet die zivile Ausbildung bei der Bundeswehr gleich mehrere Karrierewege.
Ja, die Ausbildung in den Ausbildungswerkstätten wird durch praktische Ausbildungsanteile ergänzt. So können die Auszubildenden die Bundeswehr aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen – zum Beispiel durch Ausbildungszeiten bei Dienststellen der Bundeswehr, die in die Berufsausbildung integriert werden, oder durch Orientierungspraktika, in denen die Bundeswehr auch abseits der eigenen Berufsausbildung entdeckt werden kann. Diese Einblicke helfen, das erworbene Wissen praktisch anzuwenden und machen die Ausbildung abwechslungsreicher. Darüber hinaus besteht in einigen Ausbildungsrichtungen die Möglichkeit, parallel die Fachhochschulreife zu erwerben. Damit steht den Absolventinnen und Absolventen nach der Berufsausbildung nicht nur die direkte Übernahme offen, sondern auch ein anschließendes Studium.
Die 27 Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr sind in ganz Deutschland verteilt. Stets dort, wo die Bundeswehr einen hohen Bedarf an technischem Fachpersonal hat – etwa in Munster bei der Panzertruppenschule, in Meppen, wo viele Waffen erprobt werden, oder in Wunstorf beim Lufttransportgeschwader 62. Auch im nordfriesischen Leck oder im baden-württembergischen Neckarzimmern gibt es Ausbildungswerkstätten.
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Die Bewerbung für eine Ausbildung in den Ausbildungswerkstätten erfolgt online über das Karriereportal der Bundeswehr. In der Regel werden die Plätze ab 1. Oktober eines Jahres für den Ausbildungsjahrgang im übernächsten Jahr ausgeschrieben. Beispielsweise werden von Oktober 2025 bis September 2026 die Stellen für das Jahr 2027 ausgeschrieben. Bewerberinnen und Bewerber haben also gut ein Jahr Zeit, um sich zu bewerben. Viele Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr bieten auch noch Restplätze für eine Einstellung im laufenden Kalenderjahr an – ein Blick ins Karriereportal lohnt sich von daher immer. Benötigt werden folgende Unterlagen:
Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz sind mindestens ein guter Haupt- oder Realschulabschluss. Je nach angestrebtem Beruf müssen Interessenten auch gute Noten in Mathematik, Deutsch oder den Naturwissenschaften mitbringen. Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamgeist sind immer gern gesehene Eigenschaften bei der Bundeswehr.
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