Herr Tübler, warum wollten Sie Pastor werden?
Das hat verschiedene Gründe. Ich bin sozusagen im Zuge meiner Konfirmation damit aufgewachsen. Meinen Konfirmandenunterricht habe ich in Iserbrook genossen. Dieser wurde Anfang der 1970er Jahre von einem sehr modernen Pastor geleitet. Das hat mich als Jugendlicher natürlich angesprochen. Es ging darum, kreativ zu sein, anderen Menschen zu helfen und offen für andere Kulturen zu sein. Irgendwann stand dann die Frage im Raum, was ich werden möchte. Ich wusste, dass ich einen helfenden Beruf ausüben wollte. So kam ich dann darauf, Theologie zu studieren.
Was bedeutet Ihnen der Glaube?
Mir ist der Glaube wichtig, weil es mit Vertrauen zu tun hat. Ich wollte mit den Menschen kommunizieren und ihnen ein möglichst sicheres Gefühl, also einen Halt vermitteln. Ich habe in der Militärseelsorge, aber auch schon vorher, immer wieder Situationen gehabt, wo ich diese Erfahrung und dieses Wissen in Gesprächen anwenden konnte: Leute zu stabilisieren, ihnen zu helfen, mit sich selber klar zu kommen und ihnen Auswege aus scheinbaren Krisen aufzuzeigen.