Skytruck – in 60 Sekunden
Die Bundeswehr hat den Kurzstrecken-Transportflugzeug PZL M28 Skytruck gemietet und für die Sprungausbildung der Fallschirmjäger umgerüstet.
Das Transportflugzeug M-28 Skytruck ist startklar und gut präpariert: Kurz vor Ostern sind Ausbilder der Luftlande-/Lufttransportschule erstmals mit dem neuen Fallschirm EPC-B über Altenstadt abgesprungen und haben das neue System erfolgreich getestet.
Der neue, goldglänzende Fallschirm EPC-B über dem Himmel der Garnisonsgemeinde Altenstadt. Unbeschadet landen die ersten Springer auf den weichen Wiesen des Absetzplatzes nördlich der Franz-Josef-Strauß Kaserne.
Bundeswehr/Nico LessentinNach wiederholten Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen mit der Zulassung konnte die Luftlande-/Lufttransportschule vor Kurzem die ersten Fallschirmsysteme EPC-B im Materiallager Straelen abholen. Das Kürzel EPC-B steht dabei für den französischen Eigennamen – Ensemble de Parachutage du Combattant, in einer belgischen Version. Oberstleutnant Michael M., Chef der IX. Inspektion, erklärt stolz: „Wir freuen uns sehr, dass jetzt, in dieser kurzen Woche vor Ostern, die M-28 gut vorbereitet für die neuen Schirme an den Start geht.“ In wenigen Sekunden werden die ersten Landungen mit dem neuen Fallschirm auf dem Absetzplatz der Ausbildungseinrichtung vollzogen. Vor dem scharfen Durchgang wurde zunächst das Absetzen mit einem Dummy geprobt und im Anschluss dann setzten insgesamt zwei Maschinen Fallschirmspringer ab.
„Mit der ersten Maschine haben wir jeweils einen Springer in einem von drei Anflügen abgesetzt. Hier waren die Springer unterschiedlich schwer und wir wollten das Verhalten bei Absprung und Öffnungsvorgang beobachten“, erklärt Hauptmann Erwin W. Er ist Hörsaalleiter der IX. Inspektion und Leitender des Sprungdienstes. In einer zweiten Maschine waren insgesamt sechs Soldaten, die in einem Anflug kurz hintereinander abgesetzt wurden. Damit wurde dann der Absetzvorgang so durchgeführt, wie es auch zukünftig üblich sein wird.
Der neue EPC-B soll ab sofort Stück für Stück den jahrzehntealten T-10-Schirm der Bundeswehr ablösen. Das neue System ist besser steuerbar, lässt sich vor der Landung abbremsen und weist generell eine geringere Sinkgeschwindigkeit auf. Dies mindert vor allem das bisherige Verletzungsrisiko beim Springen mit automatischen Rundkappenfallschirmen, wie sie die Luftlandetruppe bislang nutzte.
Einer der ersten Fallschirmspringer mit dem Fallschirm EPC-B kurz vor der Landung in geübter Haltung vor dem Landefall. Das neue Schirmsystem minimiert durch geringere Sinkgeschwindigkeit und eine Abbremsmöglichkeit das Verletzungsrisiko.
Bundeswehr/Nico Lessentin