Gebirgsjäger und Bergwacht retten erschöpftes Wanderpaar
Gebirgsjäger und Bergwacht retten erschöpftes Wanderpaar
- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 2 MIN
Während eines Abstiegs vom Untersberg, einem Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen, muss ein Paar erschöpft aufgeben. Vier zivile Bergretter eilen nach einem Notruf zu Fuß zu Hilfe, kommen aber mit den beiden nicht bis ins Tal. Gebirgsjäger, die gerade einen Übungsmarsch absolvieren, greifen spontan rettend ein.
In einer zeitaufwendigen Aktion von Montagabend bis Dienstagnachmittag wird ein erschöpftes Paar vom Untersberg gerettet. Die Österreicher hatten die letzte Seilbahn nach Grödig verpasst und waren dann über den Thomas-Eder-Steig zur Toni-Lenz-Hütte abgestiegen, wollten von dort aus über den Schellenberger Sattel zum Dopplersteig queren, wobei sie so erschöpft waren, dass sie blockiert am Quersteig festsaßen und kurz nach 22 Uhr einen Notruf absetzten.
Abtransport per Hubschrauber unmöglich
Vier Schellenberger Bergretter steigen zu Fuß auf, versorgen die am Knie verletzte Frau und den unverletzten, aber erschöpften Mann und bringen das Duo seilgesichert bis zur Toni-Lenz-Hütte, wo die Geretteten dann mit einem Bergretter übernachten. Aufgrund der Wetterlage ist kein Abtransport per Helikopter möglich.
Am Mittag bemerkt ein Zug Gebirgsjäger die Rettungsaktion und bietet spontan seine Hilfe an, um die Verletzte unter vereinten Kräften mit einer Universaltrage talwärts bis zum Abholpunkt zu transportieren. Währenddessen wird die Frau durch den Schellenberger Bergwacht-Notarzt versorgt. „Für uns ist es immer selbstverständlich, dass wir helfen. Im Gebirge ist man stets füreinander da“, erklärt Hauptmann Johannes Büttner, Zugführer in der 3. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 232 in Bischofswiesen.
Beim Übungsmarsch Bergrettungsmittel dabei
Eigentlich wollte der Alpha-Zug seine Patengemeinde Marktschellenberg bei den Aufräumarbeiten nach der Naturkatastrophe unterstützen. Glücklicherweise bittet die Gemeinde die Soldaten darum, die Wanderwege am Untersberg auf Schäden durch die Schlammlawinen und auf Gangbarkeit zu prüfen. Der Zugführer verbindet die Aktion mit einem Übungsmarsch, wodurch Bergrettungsmittel, wie eine Trage oder Material zum Wärmeerhalt, standardmäßig dabei sind. Da die Gebirgsjäger regelmäßig in Rettungsverfahren am Berg ausgebildet werden, zögert der stellvertretende Zugführer, Hauptfeldwebel Marcel Klingler, nicht lange. Er bietet seine Hilfe an und führt die Soldaten, die den Verletztentransport übernehmen. „Die zivil-militärische Zusammenarbeit hat perfekt funktioniert, so, als ob wir es jede Woche gemeinsam üben würden“, freut sich der stellvertretende Bereitschaftsleiter der Bergwacht, Stefan Obermaier und dankt der Bundeswehr ausdrücklich für ihre starke Unterstützung.