Heer
Übergabeappell

Gebirgsjägerbrigade 23 hat neuen Kommandeur

Gebirgsjägerbrigade 23 hat neuen Kommandeur

Datum:
Ort:
Bad Reichenhall
Lesedauer:
3 MIN

Am 23. April hat Oberst Maik Keller die Kommandogewalt über die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ erhalten. Aufgrund der Coronakrise übergab Generalmajor Harald Gante die Führung von Brigadegeneral Jared Sembritzki an Nachfolger Keller im kleinen Kreis auf dem Hochgebirgsübungsplatz Reiteralpe.

Drei Soldaten stehen vor einer schneebedeckten Bergkulisse.

Sicherheitsabstand in Coronazeiten: Der neue Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberst Maik Keller (r.), Generalmajor Harald Gante (M.), und der scheidende Kommandeur, Brigadegeneral Jared Sembritzki

Bundeswehr/ Sarah Hofmann

„Ich werde jetzt tatsächlich kurzfristig versetzt und trete zum 1. Mai meinen neuen Dienstposten an“, hatte Brigadegeneral Jared Sembritzki Ende März seinem Führungspersonal mitgeteilt. Während der Coronakrise erforderte die Übergabe der Dienstgeschäfte der personalstärksten Brigade des Heeres ein neues Maß an Kreativität und Flexibilität. Während der Einweisung in die Besonderheiten der „Kampfbrigade fürs Extreme“ mussten Sembritzki und Keller die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln einhalten. „Unabhängig von diesen Rahmenbedingungen habe ich das Gefühl, eine gute und intakte Brigade zu bekommen“, stellte der zukünftige Brigadekommandeur danach fest.

Der letzte Bergmarsch

Zwei Soldaten reiten auf Pferden einen Waldweg entlang.

Brigadegeneral Jared Sembritzki wird durch einen Trupp Haflinger beim letzten Bergmarsch begleitet

Bundeswehr/Sarah Hofmann

Sembritzki marschierte zu seiner eigenen Kommandoübergabe zu Fuß auf die Reiteralpe, um die eingeschränkten Transportkapazitäten der Seilbahn wegen der Ansteckungsgefahr nicht überzustrapazieren. „Ich hätte gern im Oktober noch die dritte Brigadegefechtsübung Berglöwe durchgeführt und mich erst danach abgemeldet“, stellte er schweren Herzens beim Bergmarsch fest. Auf seine Initiative hin wurde diese Übungsreihe vor einigen Jahren ins Leben gerufen: „Die besonderen Fähigkeiten dieser Brigade verbunden mit der Bescheidenheit im Auftreten ihrer Soldaten, ist etwas, was die Gebirgstruppe so überdurchschnittlich macht. Sie sollte aus meiner Sicht zu den spezialisierten Kräften gehören“, ergänzte der Brigadegeneral kurz vor Ende des Aufstieges.

Ohne Musikkorps und Gäste

Gebirgssoldaten stehen auf einem schneebedeckten Hochplateau.

Die angetretenen Soldaten stehen in den befohlenen zwei Meter Abständen während des Übergabeappells vor einem grandiosen Alpenpanorama

Bundeswehr/ Sarah Hofmann

Wegen der Pandemie war ein großer Übergabeappell im Beisein der Öffentlichkeit, wie üblich im Kurgarten von Bad Reichenhall, nicht möglich. Und auch sonst war alles anders. Um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten, spielte kein Musikkorps, waren keine Gäste geladen und erfolgte keine händische Übergabe der Truppenfahne. Der Appell war damit dem engsten Kreis des Führungskorps der Brigade vorbehalten. Der gewählte Appellort vor einem grandiosen Alpenpanorama des Hochgebirgsübungsplatzes Reiteralpe machte die Übergabe dennoch zu einem einzigartigen Erlebnis. In diesem Zusammenhang bedankte sich Sembritzki in seiner Abschiedsrede bei seiner Truppe, „die zu jeder Zeit, auch aus den ungünstigsten Situationen, stets das Beste machte“.

Im Anschluss wandte sich Generalmajor Harald Gante, Kommandeur der 10. Panzerdivision, an die angetretenen Soldaten. In seiner Rede merkte er an, dass es Brigadegeneral Sembritzki immer um seine Truppe gegangen sei und darum, diese mittels aufwendiger Übungen und einer guten Materialausstattung stets einsatzbereit und kriegstauglich zu machen. Weiterhin stellte Gante klar, dass in der jetzigen Krise Bedingungen zu schaffen seien, um die Ausbildung der Soldaten weiterhin gewährleisten zu können. Er wandte sich an den neuen Brigadekommandeur, Oberst Keller: „Sie bekommen eine kriegstaugliche Brigade. Ihr Auftrag wird es nun sein, dieser Brigade Ihren Stempel aufzudrücken.“

Keller kennt die Gebirgssoldaten

Auf einem verschneiten Plateau, Soldaten sind angetreten, ein Soldat am Rednerpult spricht zu ihnen.

Generalmajor Harald Gante, Kommandeur der 10. Panzerdivision, spricht in seiner Rede von einer „kriegstauglichen Brigade“

Bundeswehr/Sarah Hofmann

Sembritzki meldete Gante die Gebirgsjägerbrigade 23 in militärischer Kürze. Mit einer einfachen Meldung wurde dann die Übernahme des Kommandos durch Keller besiegelt. Keller ist für viele Angehörige der Gebirgstruppe kein Unbekannter. Bereits in den Jahren 2012 bis 2015 war er Kommandeur des Gebirgspionierbataillons 8 in Ingolstadt. Sembritzki wiederum wird zum 1. Mai seinen neuen Dienstposten als Chief of Staff der United States Army Europe in Wiesbaden antreten.

Für den neuen Brigadekommandeur, Oberst Keller, gibt es im Moment „keinen Anlass von dem eingeschlagenen Weg des Vorgängers abzuweichen“. „Mir ist wichtig, dass die Kampftruppe im Zusammenspiel mit den Kampfunterstützern funktioniert und jeder seinen Platz und seine Aufgaben wahrnimmt“, sagte er abschließend.

von Sarah Hofmann

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