Heer
Britischer Volkstrauertag

Deutsche Soldaten gedenken auf der Kanalinsel Guernsey

Deutsche Soldaten gedenken auf der Kanalinsel Guernsey

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Es begann alles mit einem Kriegsgräbereinsatz 2018, bei dem der deutsch-britische Soldatenfriedhof auf Guernsey gemeinsam von deutschen und britischen Soldaten gereinigt und instandgesetzt worden war. Nun kehren zwei deutsche Soldaten zurück, um auf der Insel am Remembrance Day, dem britischen Volkstrauertag, teilzunehmen.

Britische Soldaten marschieren beim Remembrance Day zusammen mit Veteranenverbänden.

Jedes Jahr wird auf der britischen Kanalinsel Guernsey der Kriegstoten vergangener Kriege und Konflikte gedacht

Bundeswehr/Chris Betley

Anfang November reisen zwei Soldaten vom Deutschen Anteil des NATONorth Atlantic Treaty Organization Allied Rapid Reaction Corps (ARRCAllied Rapid Reaction Corps) auf die Kanalinsel Guernsey. Oberst Jörn Jakschik, Dienstältester deutscher Offizier im ARRCAllied Rapid Reaction Corps, im multinationalen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Korps, und Hauptmann Sebastian Kühne waren der Einladung der „Royal British Legion of Guernsey“ gefolgt, um an den diesjährigen Feierlichkeiten im Rahmen des Remembrance Day teilzunehmen. Am 11. November wird in Großbritannien und allen Staaten des britischen Commonwealth, einschließlich der Kanalinseln der Kriegstoten vergangener Kriege und Konflikte gedacht.

Gedenkkränze niedergelegt

Ein Soldat legt zusammen mit Militärs und Zivilisten der Insel Guernsey einen Kranz nieder.

Kranzniederlegung am deutsch-britischen Soldatenfriedhof Fort George

Bundeswehr/Chris Betley

Die beiden deutschen Offiziere legten zusammen mit den Vertretern des öffentlichen Lebens der Insel und örtlichen Veteranen einen Gedenkkranz am Mahnmal für die Kriegstoten in der Inselhauptstadt St. Peter Port nieder. Gemeinsam mit dem Lieutenant Governor, dem Repräsentanten der britischen Krone auf der Insel, wurde ein weiterer Kranz auf dem deutschen Soldatenfriedhof und vor dem britischen Ehrenmal im nahegelegenen Fort George niedergelegt.

Freundschaft durch Kriegsgräbereinsatz

Auf diesem Friedhof ruhen insgesamt 111 deutsche und britische Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs auf Guernsey ums Leben kamen. Die freundschaftliche Beziehung zwischen den deutschen Soldaten des ARRCAllied Rapid Reaction Corps und der Insel kam zustande, als im Jahr 2018 eine Gruppe deutscher und britischer Soldaten nach Guernsey reiste und einen auf dem Friedhof von Fort George die dortigen Kriegsgräber renovierte. Diesem Vorhaben kam eine hohe Bedeutung zu.

Die dunkle Vergangenheit der Insel Guernsey

Die Kanalinseln sind der einzige Teil Großbritanniens, der im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Truppen der Wehrmacht besetzt worden war. Im Vorfeld der Besatzung wurden zahlreiche britische Kinder von den Inseln auf das britische Festland evakuiert und lebten in den Kriegsjahren von ihren Familien getrennt. Während der Besatzungszeit wurden dann mehr als 2.000 Menschen allein von der Insel Guernsey nach Deutschland deportiert.

Zwei deutsche Soldaten stehen mit einem britischen Pfarrer und einem Zivilisten vor einem Steinkreuz

Die beiden deutschen Soldaten, Oberst Jörn Jakschik (1.v.r.) und Hauptmann Sebastian Kühne (1.v.l.) mit einem Pfarrer und dem Vertreter der Royal British Legion

Bundeswehr/Chris Betley

Auf eben diesen historischen Hintergrund bezieht sich auch Jakschik, als er am Abend vor dem Remembrance-Wochenende als Gastredner vor Vertretern des öffentlichen Lebens der Insel und britischen Veteranen spricht: „Die Kanalinseln haben unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs und ihren Folgen stark gelitten. Im Bewusstsein der Bevölkerung ist diese Zeit immer noch sehr präsent. Es ist daher einmalig, dass wir als deutsche Soldaten eingeladen wurden, um am Remembrance Day teilzunehmen. Ich bin stolz darauf, dass wir als deutsche Soldaten des ARRCAllied Rapid Reaction Corps Hauptquartiers zur Versöhnung beitragen können.“

von Sebastian Kühne

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