Tiger lauern zwischen den Baumwipfeln
Informationslehrübung- Datum:
- Ort:
- Bergen
- Lesedauer:
- 2 MIN
„Gedeckt zwischen den Baumwipfeln warten wir auf unseren Moment, den Schuss. Die Soldaten am Boden verlassen sich auf uns. Wenn wir feuern, muss jede Rakete, jedes Geschoss sitzen.“ Hauptmann Daniel S. ist Pilot einer von drei Kampfhubschraubern Tiger während der Informationslehrübung Landoperationen 2019 in Munster und Bergen.
Der Tiger ist ein moderner, zweisitziger Kampfhubschrauber des Deutschen Heeres
Bundeswehr/Marco DorowDie Piloten der Kampfhubschrauber aus dem Kampfhubschrauberregiment 36 aus Fritzlar haben ihre und die Fähigkeiten der Hubschrauber an den einzelnen Stationen rund um die Lehrübung vorgestellt. Doch bis der Tiger zum Schuss ansetzt, ist eine genaue Vorbereitung auf den Auftrag nötig.
Mit dem Kampfhubschrauber Tiger kämpft der Pilot gegen Hochwertziele wie gepanzerte Kampftruppe, luftmechanisierte Kräfte, logistische Einrichtungen und weit entfernte Waffensysteme am Boden
Bundeswehr/Marco DorowEs ist früh am Morgen und das Heidekraut liegt noch im Dunst verborgen. Die Piloten sind hellwach. In wenigen Minuten werden die Maschinen klar für den Einsatz sein. Der Hubschrauberversorgungspunkt (HVPVulnerable Point) sei so gesehen, sagt Hauptmann S., die Basis für den Einsatz der Hubschrauber. Von hier würden die Maschinen direkt zu ihrem Kampfeinsatz starten. „Wir Piloten sind sehr stolz, eines der modernsten Waffensysteme des Deutschen Heeres fliegen und natürlich hier auch präsentieren zu dürfen.“ Das Zusammenspiel mit der Kampftruppe zu üben, sei neben dem reinen Flugbetrieb immer eine schöne Herausforderung, erklärt der Hauptmann.
Pilot und ein Schütze gehören zur Besatzung. Der Tiger ist 14,08 Meter lang und mit Mast 5,2 Meter hoch. Kampfbereit fliegt er maximal 290 Kilometer pro Stunde.
Bundeswehr/Marco DorowTruppenübungsplatz Bergen: Auf einer großen Schießbahn ist der HVPVulnerable Point für die Kampfhubschrauber Tiger eingerichtet. „An dieser Landestelle werden die Hubschrauber von unseren Technikern für den Einsatz vorbereitet. Er wird betankt und die Munition vorbereitet, dabei werden auch alle wichtigen Systeme nochmals überprüft“, beschreibt der junge Pilot.
Die 70-Millimeter-Raketen sind Fire-and-Forget-Raketen. Sie werden nach dem Abschuss bis zum Einschlag im Ziel nicht mehr nachgelenkt.
Bundeswehr/Marco DorowJe nach Auftrag ist eine entsprechende Konfiguration der Bewaffnung möglich. „Unsere Waffentechniker können Luft-Luft-Flugkörper, Panzerabwehrflugkörper, bis zu 38 ungelenkte Raketen mit verschiedenen Gefechtsköpfen und noch zwei schwere Maschinengewehre mit dem Kaliber 12,7 Millimeter an den Waffenträgern der Helikopter montieren.“
Die Panzerabwehrlenkwaffe lenkt der Schütze bis zum Einschlag in das Ziel nach
Bundeswehr/Marco DorowMit dieser flexibel gestalteten Bewaffnung bekämpfen die Besatzungen der Tiger den Feind am Boden sowie aus der Luft. Dazu ist der Tiger nachtflug- und nachtkampfähig und extrem manövrierfähig bei knapp sechs Tonnen Startgewicht. Mit dem Mastvisier sammelt die Besatzung Informationen über den Feind, unterstützt also die Feindaufklärung.
Abenddämmerung über der Lehrübung: Im Schwebeflug steht der Kampfhubschrauber über der Gefechtsschießbahn
Bundeswehr/Marco DorowDas Auge des Tigers ist ein Osiris-Mastvisier mit Wärmebildkamera, TV-Kamera und einem Laser-Entfernungsmesser. Über dem Hauptrotor angebracht, ermöglicht es den Piloten sogar aus der Deckung heraus zu beobachten und aufzuklären.
Übungsortschaft Heidedorf: Während des Gefechtsschießens bei der Informationslehrübung sind Kampfhubschrauber Tiger eingesetzt
Bundeswehr/Marco DorowAlle Arbeiten am HVPVulnerable Point sind abgeschlossen. Hauptmann Daniel S. kontrolliert nochmal alle Systeme: „Technik, Kraftstoff und Waffen, check. Startklar“.
Wieder heben die Crews mit ihren Kampfhubschrauben ab. Ihr Auftrag: den Kampf der Truppen am Boden von der Luft aus zu unterstützen.
Bundeswehr/Marco Dorow
Bundeswehr/Marco Dorow
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