Heer
Reform

Neue Dienstgrade im Heer

Neue Dienstgrade im Heer

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

Als Bestandteil der „Umsetzung der Maßnahmen zur Modernisierung der militärischen Laufbahnen“ richtet die Bundeswehr den Werdegang der Mannschaften des Truppendienstes neu aus. In Zukunft wird die Mannschaftslaufbahn um zwei neue Dienstgrade erweitert: den Korporal und den Stabskorporal.

Ein Soldat fährt Überluke durch ein bewaldetes Gebiet.

Mit 3.500 neuen Dienstposten im Heer soll die Laufbahn der Mannschaften attraktiver werden

Bundeswehr/Christian Vierfuß

Ziel dieser Maßnahme ist es, eine leistungsabhängige Förderung auf herausgehobenen Dienstposten für besonders geeignete Mannschaftssoldaten im Truppendienst zu ermöglichen. Grundvoraussetzung ist der Dienstgrad des Oberstabsgefreiten (OStGefr).

3.500 Dienstposten im Heer

Dazu erfolgte im Vorfeld die Identifizierung dieser besonders herausgehobenen Dienstposten anhand von sechs abgestimmten Kriterien, die sich an „unteroffizierwertigen“ Tätigkeiten orientieren. Das Amt für Heeresentwicklung konnte anschließend, unter Beteiligung der Divisionen und des Ausbildungskommandos, insgesamt circa 3.500 Dienstposten im gesamten Heer bestimmen.

Die Besetzung dieser Dienstposten wird sich bis in das Jahr 2031 erstrecken. Dem Heer steht ein Umfang von etwa 1.000 Dienstposten, die umgewandelt werden, für die ersten beiden Jahre zur Verfügung. Alle Bataillone und Regimenter werden mit Beginn der Einführung die entsprechenden Dienstposten für Korporale und Stabskorporale erhalten. Dabei hat das Heer darauf geachtet, Dienstposten auszuwählen, die bislang gleiche oder vergleichbare Aufgaben enthalten. In den folgenden Auswahljahren werden die übrigen Dienstposten schrittweise im gesamten Heer besetzt werden.

Voraussetzungen für Bewerber

Ein Soldat, der auf einer Ladefläche eines Lkw steht, reicht einer Soldatin auf dem Boden eine kleine Tüte.

Leistungsbereitschaft und Übernahme von Verantwortung sollen sich auszahlen – künftig mit einer Beförderung zum Korporal

Bundeswehr/Jana Neumann

Um für die besonderen Dienstposten in Betracht zu kommen, müssen die Bewerber bestimmte Kriterien erfüllen. Die Soldaten müssen mindestens seit drei Jahren Oberstabsgefreiter sein, eine Restdienstzeit von mindestens drei Jahren haben und dienstpostengerecht ausgebildet sein. Erfüllen die Mannschaftssoldaten diese Voraussetzungen, können sie sich auf einen ausgeschriebenen Korporal-Dienstposten in ihrem Verband bewerben oder durch ihre Disziplinarvorgesetzten vorgeschlagen werden. Bei einer fehlenden Restdienstzeit haben die Bewerber die Möglichkeit, eine Dienstzeitverlängerung zu beantragen. Das „Verbandsprinzip“ sieht vor, dass die entsprechenden Oberstabsgefreiten dem Verband angehören müssen, in dem sie Korporal werden wollen.

Aktuell erfüllen von den rund 27.500 Mannschaftssoldaten des Heeres circa 25 Prozent die formalen Voraussetzungen für die zu umwandelnden Dienstposten. Während die Bewerberquote bei den Truppengattungen der Jäger und Fallschirmjäger beispielsweise recht hoch ist, fehlt es an Bewerbern für ITInformationstechnik-Dienstposten und Panzergrenadieren auf dem Schützenpanzer Puma.

Doch die Bewerbungsfristen für 2021 und 2022 sind noch offen. Alle interessierten Oberstabsgefreiten können ihre Bewerbungs- bzw. Vorschlagsunterlagen bis zum 20. November 2020 vorlegen. Alle dafür nötigen Informationen gibt es bei den Personalfeldwebeln der Kompanien und Bataillone.

Mit dem Korporal-Modell betritt das Heer Neuland. Mit der Erweiterung der Mannschaftslaufbahn um die beiden neuen Spitzendienstgrade will das Militär die Wertschätzung dieser wichtigen Dienstgradgruppe zum Ausdruck bringen.

von Kommando Heer

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