Schnell, flexibel und überall einsetzbar
Schnell, flexibel und überall einsetzbar
- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 2 MIN
Vor dem Fahrzeug Hunderte Kilometer Bundesautobahn, hinter dem Fahrzeug die Kameraden in der Kolonne: Das Gebirgsjägerbataillon 231 verlegt in das brandenburgische Lehnin. Eine gute Gelegenheit, den Straßenmarsch über längere Strecken in einer Fahrzeugkolonne zu trainieren.
Das Szenario: Lehnin wird zum fiktiven Einsatzraum des Gebirgsjägerbataillons 231 aus dem bayerischen Bad Reichenhall. Die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons wollen im Übungszentrum Infanterie in Lehnin auf einer sechstägigen Gefechtsübung mit zwei Gebirgsjägerkompanien für die Landes- und Bündnisverteidigung trainieren. Dabei wird bereits die Verlegung auf den Übungsplatz mit allen Angehörigen des Bataillons inklusive der Fahrzeuge, Waffen, Munition und Geräte zur Übung genutzt.
Die 670 Kilometer von Bad Reichenhall bis nach Lehnin werden durch das Gebirgsjägerbataillon mit insgesamt 620 Soldatinnen und Soldaten in zwei Tagen im Landmarsch zurückgelegt. Wobei der militärische Begriff „Marsch“ hierbei irreführend ist. Die Einsatzkräfte kommen nicht zu Fuß. Mit 77 Fahrzeugen, darunter geländegängige Groß- und Kleinfahrzeuge bis hin zum Gepanzerten Transportkraftfahrzeug Boxer, verlegen die Soldaten in die Mittelmark. In Summe umfasst die Kolonne mit allen Fahrzeugen eine Ausdehnung von fast zwölf Kilometern.
Ohne gute Koordination geht gar nichts
Dazu kommen Fahrzeuge und Personal zur Instandsetzung und für den Abschleppdienst, falls Fahrzeuge doch einmal liegenbleiben. Auch das militärische Tanken will gut vorbereitet und organisiert sein. 77 militärische Fahrzeuge an einer zivilen Tankstelle verursachen ansonsten über Stunden einen Stau, was auch aus militärisch-taktischen Gründen unbedingt zu vermeiden ist.
Die zurückgelegte Strecke ist nicht zufällig gewählt. Sie entspricht in etwa der Entfernung aus Bad Reichenhall bis zur NATO-Ostflanke, deren mögliche Verstärkung die Gebirgsjäger gerade vorbereiten. Die Verlegung in die Mittelmark dient somit als Testlauf und liefert wichtige Erkenntnis für die weiteren Planungen des Gebirgsjägerbataillons.
Verlegung mit Wartung
Um kampfkräftig im Einsatzraum anzukommen, wird eine solche Distanz nicht „in einem Rutsch“ zurückgelegt. Einen ersten technischen Halt führt das Gebirgsjägerbataillon 231 in Ingolstadt durch. Bei einem technischen Halt werden routinemäßig die Kraftfahrzeuge überprüft und wieder mit Betriebsstoffen betankt. Über die Nacht rasten die Soldatinnen und Soldaten bei Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Derartige Ruhephasen sind nötig, damit nicht nur die Fahrzeuge überprüft und betankt werden können, sondern auch die Gebirgsjäger später im Einsatzraum auf sämtliche körperliche Energiereserven zurückgreifen können. Dabei ist hier die Übung realitätsnah: Nicht alle Soldaten können in Ruhe schlafen. Für die Sicherung des Bataillons mit all seinen Waffen, Gerät und Fahrzeugen werden mehrere Gebirgssoldaten auch zur Wache über Nacht eingesetzt.
Im Morgengrauen setzen sich die Kolonnen dann wieder in Richtung Lehnin in Bewegung. Mit dem pünktlichen Erreichen des Einsatzraumes auf dem Truppenübungsplatz in Lehnin stellt das Gebirgsjägerbataillon 231 seine schnelle Verlegbarkeit und die Leistungsfähigkeit von Personal und Material unter Beweis.
Der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Simon Werner, ist voll des Lobes. Die Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 231 hätten wieder einmal bewiesen, dass nicht nur das Gebirge ihr Zuhause sei, sondern, dass sie auch wichtige Aufgaben wie die Verlegung und den Marsch in einen Einsatzraum über eine lange Strecke beherrschen.