Heer
Heeres-Event

Rauschende Ballnacht unterm Funkturm

Rauschende Ballnacht unterm Funkturm

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

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Endlich. Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause fand wieder der Ball des Heeres statt. Im Palais am Funkturm tanzten Soldatinnen, Soldaten und zahlreiche Gäste aus der ganzen Welt im größten Ballsaal Berlins zum mittlerweile sechsten Mal. Die Botschaft: Die Bundeswehr kann nicht nur Krisen meistern, sondern auch feiern und tanzen.

Soldaten in Uniform und Frauen in Ballkleidern flanieren über den grünen Teppich.

Glamourös geht es zu: Prächtige Ballkleider schmücken die Damen und festliche Abendgarderoben die Herren.

Bundeswehr/Marco Dorow

Der Andrang ist groß: Unter Blitzlichtgewitter flanieren die nationalen und internationalen Gäste aus Militär, Politik, Kirche und Gesellschaft über den grünen Teppich. Soldatinnen und Soldaten aus allen Bereichen des Heeres, angefangen vom Mannschaftssoldaten bis hin zum General, sieht man die Freude über den bevorstehenden Ball schon in den Gesichtern an. Die normale Dienstbekleidung von Feldanzug bis hin zum Gefechtsanzug wird an diesem Abend gegen Dienstanzug oder den Gesellschaftsanzug getauscht. Die Begleitungen der Soldatinnen und Soldaten trumpfen auf in wunderschönen Ballkleidern oder im Smoking. Unter den rund 1.200 Gästen sind an diesem besonderen Abend die militärischen Partner und engen Verbündeten unter anderem aus Dänemark, Litauen, den Niederlanden, Schweiz, Schweden, Ungarn, den USA sowie die Verteidigungs- und Militärattachés verschiedener Länder.

Der Inspekteur des Heeres eröffnet den Ball

Pünktlich um 19.30 Uhr öffnen sich die von Soldaten des Wachbataillons flankierten Pforten zum Ballsaal. Als erstes Paar betritt der Inspekteur des Heeres mit seiner Gattin den Ballsaal. Die weiteren 1.200 Gäste folgen und erwarten seine Eröffnungsrede. „Nach drei coronabedingten Absagen des Balles habe ich in meinem dritten Jahr als Inspekteur des Heeres nun wirklich zum ersten Mal die Ehre, Sie alle willkommen zu heißen“, beginnt Generalleutnant Alfons Mais. Neben den zahlreichen Mandatsträgern begrüßt er auch den neuen Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, mit seiner Gattin. „Es ist uns eine besondere Ehre“, betont der Inspekteur. Und er fährt fort: „In den vier Jahren seit dem letzten Ball an gleicher Stelle ist viel geschehen, denn die Welt ist sehr unsicher geworden. Es ist mir ein besonderes Anliegen, gerade in diesem Augenblick an all unsere Kameradinnen und Kameraden zu denken, denen heute Abend eine Ballteilnahme auftragsbedingt verwehrt ist, weil sie im Einsatz auf einer Übung oder anderswo, zum Beispiel bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten, Dienst für ihr Vaterland leisten.“ Der furchtbare Krieg in der Ukraine führe allen jeden Tag vor Augen, was es heißt die Freiheit zu verteidigen und für seine Werte einzustehen.

Blick von oben: Mehrere Paare tanzen auf dunklem Parkettboden, dazu spielt ein Musikorchester.

Der Inspekteur des Heeres eröffnet mit seiner Gattin und Offizieranwärtern den Ball des Heeres mit dem Kaiserwalzer

Bundeswehr/Marco Dorow

Umsäumt von ausgewählten Paaren von Offizieren und Offizieranwärtern der Münchner Universität der Bundeswehr  eröffnet dann der Inspekteur mit seiner Gattin die Ballnacht und dreht die ersten Runden auf der Tanzfläche. Dazu spielt die Big Band der Bundeswehr den Kaiserwalzer. Schon nach den ersten Takten hält es die Gäste kaum noch auf ihren Plätzen. Schlagartig füllt sich das Parkett mit Paaren, die dem Dreivierteltakt folgen. Nach nur wenigen Sekunden ist die ganze Tanzfläche gefüllt und selbst neben dem Parkett wird jeder Quadratmeter zum Tanzen genutzt. Was der Tanz und die Musik für die Seele sind die kulinarischen Höhepunkte für die Gaumen der Gäste.

Häppchen und Showeinlagen

Mit rotleuchtenden Trommelstöcken schlagen die Trommler des Spielmannszuges auf ihre Instrumente.

Besonderer Showact: der Spielmannszug des Stabsmusikkorps der Bundeswehr mit der Einlage „We Will Rock You“

Bundeswehr/Marco Dorow

Das Kochteam, bestehend aus 36 Bundeswehrköchen aus ganz Deutschland, verzaubert die Ballgäste mit Tausenden kulinarischen Häppchen. Trotz der vielen kleinen Mahlzeiten wird jeder einzelne Teller mit Liebe zubereitet und gedeckt. Denn wer viel tanzt, der braucht auch viel Energie und nur ein gesättigter Gast, ist ein zufriedener Gast. Die Big Band der Bundeswehr spielt die ganze Nacht – Jazz, Rock, Pop und Schlager, eine bunte Mischung. Etwas später verstärken die Frontsänger BONITA und Marco Matias die Band mit vollem Einsatz und Sangesfreude. Mit lautem Trommelwirbel marschiert der Spielmannszug in den Ballsaal ein. Normalerweise zeigen die Spielleute beim protokollarischen Dienst für internationale Staatsgäste ihr Können, doch an diesem Abend treten sie für das Heer auf. Kaum einer sitzt noch auf seinem Platz als der Spielmannszug mit rotleuchtenden Sticks auf seine Trommeln schlägt. Mit „We Will Rock You“ verzaubert er alle, tosender Applaus.

Für den guten Zweck

Auch bei diesem Ball des Heeres gibt es wieder etwas zu gewinnen. Mit einem Loskauf konnte man sich für einen der fünf Gewinne qualifizieren. Die Einnahmen kommen dem Förderverein zur Unterstützung der Arbeit mit versehrten Soldaten am Standort Warendorf zugute. Schon allein dafür hat sich der Ball gelohnt. Kurz vor der Verlosung verkündet der stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecher des Fördervereins sichtlich gerührt und voller Stolz, dass an dem Abend zusammen mit den Losverkäufen und Spenden 19.025 Euro zusammengekommen sind.

Und dann war der Ball auch schon vorbei. Gegen zwei Uhr morgens erklingen die letzten Töne und alle wissen, dass sie nun ihre wunderschöne Ballbekleidung gegen Feldanzug und Gefechtsanzug wieder eintauschen müssen. 
Eine unvergessliche Nacht geht zu Ende. Aber der nächste Ball des Heeres kommt bestimmt.

von Jan Seidlitz

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Der Ball des Heeres 2023