Niger - deutsche Kräfte
Die Stabilität in Nordafrika trug zur Sicherheit Europas bei. Daher beteiligte sich die Bundeswehr am Einsatz der Vereinten Nationen in Mali.
Zwei Kompanien des Gebirgsjägerbataillons 232 absolvieren im Gefechtsübungszentrum des Heeres unter Federführung des Leitverbandes, dem Aufklärungsbataillon 8, die Einsatzvorbereitung für Westafrika. Vier Wochen lang haben die Soldatinnen und Soldaten auf dem Übungsplatz nördlich von Magdeburg für ihren Auslandseinsatz in Mali trainiert, um erfolgreich zertifiziert zu werden.
Check der Waffenanlage: Höhepunkt der Übung ist das Zuggefechtsschießen. Abgesessene Schützen aber auch die Soldaten auf den Gefechtsfahrzeugen mit Waffenanlagen kämpfen gemeinsam.
Bundeswehr/Martin SonnenbergerAb Mitte Januar haben die Gebirgsjäger mit einem Gefechtsschießen auf den Truppenübungsplätzen Altengrabow und Lehnin die Grundlage für den erfolgreichen Abschluss der Zertifizierung gelegt. Dabei agierten die Soldaten in festen Kohorten, um den Corona-Auflagen nachzukommen. In Mali werden die Gebirgsjäger die UNUnited Nations-Blauhelme bei der Umsetzung des Friedensprozesses sowie die Ausbildung der malischen Soldaten unterstützen.
Die Soldaten werden im westafrikanischen Mali mit dem Führung- und Funktionsfahrzeug Eagle IV (r.) und dem Transportpanzer Fuchs ausgestattet sein
Bundeswehr/Sebastian ErtmerDie Struber Jager waren nicht zum ersten Mal im Gefechtsübungszentrum. Bereits im Jahr 2019 stellte das Gebirgsjägerbataillon 232 den Leitverband für die United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali, kurz MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Dieses Mal geht die 2. Kompanie des Gebirgsjägerverbandes unter Führung ihres Kompaniechefs Major Rudolf Habermann* in den Einsatz. Die 103 Soldaten werden dabei von zwei Zügen der Objektschutzkräfte der Luftwaffe unterstützt. Im Einsatz lösen die Gebirgsjäger ihre Kameraden des Schwesterbataillons 231 aus Bad Reichenhall ab. Diese befinden sich bereits seit September 2020 in Mali.
Der Auftrag in Afrika: Als Patrouille unterstützen die Gebirgsjäger die örtlichen Sicherheitskräfte bei ihren Fahrten durch Gao und in die Umgebung
Bundeswehr/PAO MINUSMADie Übungsmöglichkeiten auf dem Truppenübungsplatz in Sachsen-Anhalt schöpften alle Soldaten voll aus und verausgabten sich. Jedes erdenkliche Szenario wurde als Ausbildungsthema aufgegriffen und so oft geübt, bis alle Soldaten die Abläufe nahezu perfekt beherrschten. Im Mittelpunkt der Ausbildung standen jedoch die Soldaten des Leitverbandes, die Freyunger Aufklärer. Neben den Gebirgsjägern der Gebirgsjägerbrigade 23 beteiligten sich weitere Soldaten aus Bayern und Sachsen an der Übung.
Soldatinnen und Soldaten der 2. und 3. Kompanie sind bereits eingekleidet. Sie verbringen zunächst einige Zeit mit ihren Familien, bis sie Anfang März in die zweiwöchige Isolation vor ihren Abflug nach Mali gehen.
Christian WechslingerMit der abgeschlossenen Zertifizierung wird es ernst für die Gebirgsjäger. Nach zwei Jahren fliegt das Bataillon in den nächsten Tagen und Wochen mit rund 220 Soldaten wieder nach Mali. Bei minus 9 Grad verabschieden sich die Kameradinnen und Kameraden auf dem Appellplatz der Jägerkaserne. Neben den Soldaten der 2. Kompanie wird es auch für die Angehörigen der 3. Kompanie ernst. Auch sie befindet sich in den letzten Zügen der Auslandsvorbereitung. 118 Soldaten werden, unter der Führung von Major Andreas Martin* die European Training Mission (EUTMEuropean Union Training Mission) in Mali unterstützen.
Die Bürgermeister der Patengemeinden überreichen ihre Ortsschilder an die Soldaten. So nehmen sie ein Stück Heimat mit in den Einsatz.
Christian WechslingerDer Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Martin Sonnenberger, wird mit seinen Soldaten nach Mali gehen. In seiner Rede zur Verabschiedung dankte er den Patengemeinden. „Den Rückhalt, den wir durch die Bevölkerung im Berchtesgadener Land, die Familienbetreuung der Bundeswehr und viel freiwilliges Engagement genossen haben, ist enorm wichtig. Ich danke Ihnen allen für die Unterstützung, die Sie durch Ihr Kommen zum Ausdruck gebracht haben“, so Sonnenberger. Ganz traditionell nahmen abschließend die Kompaniechefs und Kompaniefeldwebel während des Verabschiedungsappells die Ortsschilder der jeweiligen Patengemeinden von den Bürgermeistern entgegen.
*Name redaktionell geändert
von Kerst Häcker