Vom Schreibtisch ins Gebirge
Ausbildung- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 1 MIN
Für die jungen Offizieranwärter und Offiziere der Gebirgsjägerbrigade 23 hat insbesondere das Studium an den Bundeswehruniversitäten Priorität. Doch nach bestandenem Hochschulabschluss folgt für die jungen Frauen und Männer der Einsatz in der Truppe. Die Gebirgsjägerbrigade 23 bereitet den eigenen Führernachwuchs schon mal auf die Zukunft vor.
Eine Seilversicherung hilft beim Überwinden schwieriger Passagen im Gebirge. Grundvoraussetzung für die Soldaten der Gebirgsjägertruppe sind hohe Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Bundeswehr/Johannes SchweglerDiesen Sommer folgen 20 Offizieranwärter und Offiziere dem Angebot, sich während der vorlesungsfreien Zeit im Juli eine Woche lang im Berchtesgadener Land für den alpinen Bereich fitzumachen. Dafür gibt es das Mentoring-Programm (wörtlich: Unterstützungsprogramm) der Gebirgsjägerbrigade 23. Bei durchwachsenem Wetter wird der militärische Führernachwuchs durch ein kleines Team von Heeresbergführern und Heereshochgebirgsspezialisten im Endstal in Empfang genommen. Unterhalb des Hohen Göll werden die jungen Männer und Frauen in alpinen Grundfertigkeiten geschult und im Anschluss wird das soeben Gelernte im Zuge einer kleinen Bergtour am Schneibstein und im Begehen einer Seilversicherung in der Hörndlwand in die Praxis umgesetzt und von den Ausbildern abgefragt.
Immer wieder bietet das Gebirge Hindernisse für die Gebirgsjäger. Die Strickleiter hilft den Männern und Frauen der Gebirgsjägertruppe beim Überwinden schwierigster Abschnitte am Berg.
Bundeswehr/Johannes SchweglerBrigadegeneral Maik Keller, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, begleitet die jungen Soldaten durch die Hörndlwand und interessiert sich für die Sorgen und Nöte der jungen Anwärter. Er zeigt ihnen aber auch auf, was nach dem Studium auf sie zukommen wird. „Während des Studiums, sozusagen am horizontalen Schreibtisch, sollte die körperliche Fitness für die darauffolgende Zeit in der Gebirgsjägerbrigade 23 Bayern in der Vertikalen nicht ganz vergessen werden“, so der Kommandeur in einer kurzen Ansprache an den Offiziernachwuchs. Gleichzeitig vergewissert sich Keller, dass die jungen Offiziere konditionell auf gutem Stand sind, sich geschickt anstellen und Freude an der Tätigkeit am Berg zeigen. Beim Abschluss der Ausbildungswoche versichern die Studenten aus Hamburg und München, dass sie einiges gelernt haben und sich auf die nächste Fortbildung im Gebirge im Januar 2022 freuen.
Neben Kraft und Ausdauer gehören Mut und Geschick zum Rüstzeug eines Soldaten der Gebirgsjägertruppe, denn das Bestehen am Berg kann im Ernstfall nicht nur das eigene Leben, sondern auch das des Kameraden retten
Bundeswehr/Johannes Schwegler