Heer
Bereit für EFP

Entschlossen kämpfen, gezielt ausweichen

Entschlossen kämpfen, gezielt ausweichen

Datum:
Ort:
Grafenwöhr
Lesedauer:
3 MIN

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In Vorbereitung auf die anerkannte Mission enhanced Forward Presence in Litauen absolvieren die Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 ihre Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr. Sie werden Ende des Jahres in Litauen als Sicherungszug eingesetzt.

Zwei Soldaten im Gras. Der linke sieht durch ein Fernglas, der rechte hat sein Gewehr im Anschlag.

Der Scharfschützentrupp besteht aus dem Scharfschützen und dem sogenannten Spotter, der die Umgebung genau beobachtet und Veränderungen an den Schützen meldet

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Gut getarnt liegt der Scharfschützentrupp in seiner Stellung und überwacht aufmerksam das Gelände. Der Trupp besteht aus dem Scharfschützen und dem sogenannten Spotter. Er unterstützt den Schützen bei der Aufklärung und der Zuweisung von Zielen. Dazu gehört unter anderem die Angabe von Entfernungen und Windgeschwindigkeiten. Mithilfe dieser Informationen können auch Ziele auf weite Entfernungen treffsicher bekämpft werden. Plötzlich sind Bewegungen am Waldrand zu erkennen. „Ein feindliches Fahrzeug bei Rechtswald. Entfernung 800 Meter. Fahrer bekämpfen“, flüstert der Spotter seinem Scharfschützen zu. „Ziel erkannt“, antwortet der Scharfschütze und greift an sein Zielfernrohr, um die richtige Entfernung einzustellen. Beide Soldaten haben das Ziel fest im Blick. Kurz vor dem Schuss summt der Scharfschütze leise. Damit signalisiert er dem Spotter, dass der Schuss unmittelbar bevorsteht. Ein lauter Knall. „Ziel bekämpft.“ Sofort wird den restlichen Soldaten über Funk der angreifende Feind gemeldet.

Der Feind greift an

Zwei Soldaten laufen über eine Wiese. Einer sichert mit Gewehr, der andere trägt eine Panzerfaust.

Panzergrenadiere bekämpfen die feindlichen Kräfte mit Panzerfaust und Sturmgewehr

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Aus dem gegenüberliegenden Wald kommt der Feind und eröffnet das Feuer auf die Panzergrenadiere. Alle Soldaten des Sicherungszuges sind jetzt in ihren Stellungen und stellen sich dem anstürmenden Gegner. Maschinengewehre rattern, leere Patronenhülsen klirren. „Ich lade nach!“, ruft der Maschinengewehrschütze dem Soldaten neben sich zu. Der weiß, dass für den nächsten Augenblick kein Maschinengewehrfeuer auf den Feind einprasselt und dieser vermutlich weiter vorrückt. In diesem Moment kommt es ganz besonders auf die Treffsicherheit der anderen Panzergrenadiere an. Nur so kann der Angriff der feindlichen Schützen weiter verzögert werden. Jetzt ist klar, dass der Feind zahlenmäßig weit überlegen und es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Panzergrenadiere ausweichen müssen. Die Soldaten hinter den eigenen Stellungen haben den Auftrag, alle Gefechtsstandeinrichtungen abzubauen und für den Abtransport fertig zu machen.
„Ein feindlicher Radpanzer auf zwölf Uhr, Entfernung 200 Meter“, ruft ein Soldat laut. Schnell wird ein Panzervernichtungstrupp gebildet. Der Panzerfaustschütze blickt über den Rand seiner Stellung und vergewissert sich über die genaue Position des feindlichen Radpanzers. Der erste Schuss muss sitzen. Furchtlos springt der Grenadier aus seiner Stellung. Mit der Panzerfaust 3 auf der Schulter presst er sein rechtes Auge an die Zieloptik. In Sekundenschnelle hat er das Fahrzeug im Fadenkreuz. Ein lauter Knall und eine gewaltige Druckwelle rauschen über die Köpfe der umliegenden Soldaten hinweg. „Feindlicher Radpanzer vernichtet“, ruft der Soldat neben ihm.

Schweiß und Pulverdampf

Ein Soldat steht, aufgestützt auf eine Betonmauer. Im Anschlag hat er ein leichtes Maschinengewehr.

Aus einer Stellung heraus kämpft ein Panzergrenadier mit dem Maschinengewehr MG5

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Die beiden Panzergrenadiere springen wieder in ihre Stellung zurück und kämpfen weiter. Zwischenzeitlich ist alles Wichtige an Führungseinrichtungen abgebaut und für den Abtransport verladen worden. Die Panzergrenadiere müssen den Feind jetzt nur noch für einen kurzen Moment aufhalten. Über Funk werden vier Transportpanzer Fuchs für die Verlegung der Panzergrenadiere angefordert. Es zählt jede Sekunde, denn der Feind droht die Stellungen der Panzergrenadiere zu durchbrechen. Sofort setzen sich die Fahrzeuge in Bewegung. Mit Höchstgeschwindigkeit rauschen die vier Truppentransporter in die Kampfzone. „Fertig machen zum Ausweichen. Transportpanzer sind in fünf Minuten vor Ort“, ertönt es aus den Funkgeräten der Panzergrenadiere. Während die Soldaten ihre Waffen im Anschlag haben und den Feind weiter bekämpfen, stopfen sie sich hastig leere Magazine, Nebeltöpfe und sonstige bereitgelegte Kampfmittel in die Taschen ihrer Schutzwesten. Jetzt sind die Panzergrenadiere bereit, ihre Stellungen zu verlassen. Außer Atem erreichen sie ihre Fahrzeuge. Die Soldaten ringen nach Luft, Schweiß läuft ihnen den Nacken hinunter. Die enorme Belastung des zurückliegenden Kampfes spiegelt sich in den Gesichtern wider. 

Mit dem Fuchs auf der Pirsch

Ein Soldat schließt die Hecktür eines Radpanzers, der auf einer staubigen Straße steht.

Panzergrenadiere weichen mit ihren Transportpanzern Fuchs vor dem Feind aus

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Jetzt heißt es, konzentriert bleiben. Kaum haben die Panzergrenadiere die Transportpanzer erreicht, gehen auch schon die Hecktüren auf und alle klettern ins Fahrzeug. Sie öffnen die Dachluken und gehen mit ihren Waffen über die Bordwand in den Anschlag. So können während der Fahrt nachrückende Feinde bekämpft werden. Auf Kommando setzen sich alle vier Transportpanzer in Bewegung und rauschen davon. Es ist geschafft. Sie haben den Feind lange genug aufhalten können. Der Gefechtsstand wurde vollständig abgebaut und verlegt. Der Feind findet nur noch einen leeren Wald vor. Der Auftrag ist erfüllt. Die Soldaten des Panzergrenadierbataillon 122 haben wieder einmal gezeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt sind.

von Sascha Klenk

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Panzergrenadiere im Orts- und Häuserkampf

In Vorbereitung auf die anerkannte Mission enhanced Forward Presence in Litauen absolvieren die Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 ihre Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr.