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Luftwaffe
Tradition

Zum ersten Mal überall – Verbände würdigen Geschichte und Tradition

Gedenken
Datum:
Ort:
Deutschland
Lesedauer:
3 MIN

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Am 24. September 2025 ist es soweit: Die Luftwaffe begeht zum ersten Mal ihren eigenen Erinnerungs- und Gedenktag. Es ist ein Tag, um die eigene Geschichte bewusst in den Blick zu nehmen und auch innezuhalten, um an gefallene und verstorbene Kameradinnen und Kameraden zu denken.

Eine blaue Schleife am Revers einer Uniform.

Diese Gedenkschleifen sollen in den nächsten Jahren an alle Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe ausgegeben werden. Sie erinnern an die eigene Geschichte und auch die gefallenen Kameradinnen und Kameraden.

Bundeswehr/Johannes Heyn

Anders als bei zentralen Feierlichkeiten findet dieser Tag in den Verbänden selbst statt. Jede Einheit gestaltet ihr eigenes Programm – nah an den Menschen, die dort dienen.

Was überall passiert

Die Veranstaltungen sind so vielfältig wie die Luftwaffe selbst. In Kalkar steht die Geschichte des Standortes im Mittelpunkt. In Erndtebrück wird ein Gedenkstein für Veteraninnen und Veteranen eingeweiht. In Schönewalde kommen Soldatinnen und Soldaten mit Gästen aus aller Welt zusammen, um gemeinsam zu gedenken.

Auch die deutschen Anteile in NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbänden machen mit. In Torrejon, Poggio Renatico oder Geilenkirchen erinnern sie mit internationalen Partnern an Einsätze und gemeinsame Aufgaben.

Schönewalde: Veranstaltung mit internationalen Gästen

Soldaten salutieren vor einem Gedenkkranz aus Blumen.

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, gedenkt der verstorbenen Kameradinnen und Kameraden beim Hubschraubergeschwader 64 in Holzdorf/Schöneweide

Bundeswehr/Johannes Heyn

Am Standort Schönewalde/Holzdorf organisiert der Einsatzführungsbereich 3 gemeinsam mit allen dort vertretenen Dienststellen ein umfassendes Programm. Es umfasst einen Feldgottesdienst, eine Kranzniederlegung am Gedenkstein sowie eine Vortragsreihe zur Luftwaffengeschichte. Ein Höhepunkt ist der Fachvortrag von Prof. Dr. Burkhard Meißner von der Universität der Bundeswehr Hamburg. Zudem nehmen in Schönewalde/Holzdorf der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, und der Stabschef der japanischen Luftstreitkräfte, General Takehiro Morita, teil. Morita weilt zu einem offiziellen Besuch in Deutschland.

Kalkar: Ausstellung zur Standortgeschichte

Das Air Command and Control Training Centre in Kalkar öffnet eine eigens erarbeitete Ausstellung. Sie zeigt, wie sich Kalkar und Kleve als Luftwaffenstandorte entwickelt haben. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Luftwaffenunterstützungsgruppe Kalkar und den deutschen Anteilen des Joint Air Power Competence Centre sowie des Combined Air Operations Centre Uedem.

Erndtebrück: Ein Stein für die Generationen

In Erndtebrück steht der Austausch im Vordergrund. Höhepunkt ist die Einweihung eines Gedenksteins für die Veteraninnen und Veteranen. Neben aktiven Soldatinnen und Soldaten sind auch Ehemalige, Vertreter der Gemeinde und die örtliche Feuerwehr dabei. Ein echtes Treffen der Generationen.

Mehr als Tradition

Über die Schulter eines Soldaten ein aufgeschlagenes Gesangbuch.

Musik verbindet Menschen - wie hier mit Hilfe des Gesangbuches der evangelischen Militärseelsorge

Bundeswehr/Johannes Heyn

Der Tag zeigt: Erinnerung ist nichts Abgehobenes, sondern Teil des Alltags. Neben bekannten Formaten wie dem Totengedenken in Fürstenfeldbruck gibt es jetzt Raum für dezentrale Erinnerungsarbeit direkt in den Verbänden.

Neu ist auch die Erinnerungs- und Gedenkschleife der Luftwaffe, die in den nächsten Jahren beschafft werden soll und an der Uniform getragen werden kann. Ein kleines, sichtbares Zeichen für Verbundenheit mit der eigenen Geschichte. Die Schleifen werden als Premiere das erste Mal in Holzdorf ausgegeben und getragen. Ziel ist es, zukünftig an jeden Luftwaffenangehörigen diese Schleife auszugeben.

Zusammen stark

Besonders wichtig: Viele Veranstaltungen binden Ehemalige bewusst ein. Wenn aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten zusammenkommen, entsteht ein echter Dialog zwischen „damals“ und „heute“. Das macht das „Team Luftwaffe“ stark – über Generationen hinweg. Aber auch die starke Verbindung mit den Gemeinden und Städten soll gepflegt werden.

Blick nach vorn

Der erste Erinnerungs- und Gedenktag der Luftwaffe setzt ein klares Zeichen: Erinnerung ist lebendig. Sie verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und sie wird dort gepflegt, wo Menschen täglich Dienst tun – in den Verbänden, an den Standorten, im Team.

Rückblick: Der Anfang 1956

Der 24. September hat eine besondere Bedeutung. An diesem Tag im Jahr 1956 erhielten in Fürstenfeldbruck die ersten Luftwaffenpiloten ihre Schwingen und die ersten Flugzeuge wurden übernommen – vor nunmehr 69 Jahren. Seitdem haben Generationen von Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Luftwaffe geprägt.

Die Luftwaffe ist seit Jahrzehnten ein Garant für Sicherheit und Stabilität. Sie hat sich in der NATONorth Atlantic Treaty Organization und weit darüber hinaus den Ruf einer verlässlichen und leistungsstarken Luftstreitkraft erarbeitet. Vom Aufbau in den 1950er Jahren bis zu den komplexen Einsätzen von heute trägt jede Generation ihren Anteil am gemeinsamen Erfolg. Dies bezieht ausdrücklich die Generationen von Wehrpflichtigen ein, ohne die die Wehrhaftigkeit nicht möglich gewesen wäre.

In den letzten Jahren hat die Luftwaffe ihre eigene Geschichte bewusst in den Mittelpunkt der Traditionspflege gestellt. Der neue Erinnerungs- und Gedenktag knüpft daran an.

von Thomas Skiba

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