Transit in den Einsatz – keine Spazierfahrt

Transit in den Einsatz – keine Spazierfahrt

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
2 MIN

Laut Definition beschreibt ein Transit die Durchfuhr von Waren oder Durchreise von Personen durch ein Drittland. Mit knapp 245 Soldaten an Bord hat die Fregatte „Hamburg“ am 4. August den Marinestützpunkt Wilhelmshaven verlassen. Ziel ist die Teilnahme am Einsatz EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Irini im Mittelmeer ab dem 15. August.

Ein graues Schiff im Wasser

Die Fregatte „Hamburg“ in See

Bundeswehr/Marcel Kröncke

Es steht den Soldatinnen und Soldaten eine besondere Zeit bevor. Eine Einsatzverpflichtung mit neuen Aufgaben, welche durch Covid-19 geprägt sind.

Nach der Verabschiedung durch Familie, Freunde und Kameraden begann die Reise der „Hamburg“ mit Kurs auf Helgoland. In Wilhelmshaven erweiterte ein Boardingteam die Besatzung. Diese speziell ausgebildeten Soldaten übernehmen die Kontrolle verdächtiger Schiffe sowie den Schutz des eigenen. In der Deutschen Bucht vor Helgoland kamen dann zwei Hubschrauber vom Typ Sea Lynx des Marinefliegergeschwaders 5 aus Nordholz hinzu.

Die Besatzung war somit komplett und das benötigte Material an Bord. Der Transit konnte jetzt fortgesetzt werden, wäre da nicht das Covid-19-Virus. Diese Besonderheit war Anlass für jeden Soldaten an Bord, mittels eines Abstriches, sich testen zu lassen. Die Proben flog ein Hubschrauber zur Untersuchung ins Labor an Land.

Übungen und Manöver

Nach negativen Testergebnissen setzte das Schiff seine Fahrt ins Mittelmeer fort. Während des gesamten Transits übte das Flugpersonal Starts, Landungen, Nachtlandungen und Notmanöver.

Ein grauer Hubschrauber befindet auf der Rückseite eines grauen Schiffes.

Sea Lynx auf dem Flugdeck der Fregatte „Hamburg“

Bundeswehr

Weitere Manöver wie den Mann über Bord, Bekämpfen eines Feuers aus dem Übungsmarsch und dem Aussetzen des Fast Rescue Boats festigte das Schiffspersonal. Spezialübungen für die Scharfschützen sowie das Zusammenspiel des eingeschifften Boardingteams trainierten diese mit der besatzungseigenen Bootsmannschaft. Hierfür wurden „Boardinganläufe“ am eigenen Schiff simuliert, um Kommandos abzustimmen und ein Verständnis untereinander zu schaffen. Diese Anläufe beschreiben das kontrollierte Besteigen bzw. Entern von fremden Schiffen, um diese näher zu untersuchen.

Marine trifft Marine

Die Besonderheit stellte jedoch das gemeinsame Formationsfahren und anschließende Cross Deck mit der spanischen Fregatte „Álvaro de Bazán“ dar. Hierbei können besonders Wachoffizier-Fahrschüler ebenso wie Signäler und das übrige Brückenpersonal geschult werden. Auch die Hubschrauberbesatzungen übten Starts und Landungen auf dem jeweiligen anderen Schiff.

Zusammenfassend war der Transit mit Übungen im kleinen wie im großen Rahmen geprägt. Die Besatzung der Fregatte „Hamburg“ ist nun entsprechend vorbereitet für den Start in den Einsatz.

Zwei Männer stehen nebeneinander in Speziall-Ausrüstung.

Boardingsoldaten auf dem Harpoondeck

Bundeswehr
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