Standortattraktivität: „Wir bieten ein Rundum-sorglos-Paket“

Standortattraktivität: „Wir bieten ein Rundum-sorglos-Paket“

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
3 MIN

An ihrem größten Standort hat sich die Bundeswehr mit der Regionalförderung an einen Runden Tisch gesetzt. Die Initiative kam von der Marine, berichtet der Kommandeur der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Ralf Kuchler.

Ralf Kuchler ist Kommandeur am mit über 9.000 Menschen bundesweit größten Standort der Streitkräfte. Allein zu seiner Einsatzflottille 2 gehören bereits rund 2.500 Soldatinnen und Soldaten.

Bundeswehr/Kim Brakensiek

Redaktion Marine: Herr Admiral, was ist der Runde Tisch Attraktivität?

Flottillenadmiral Ralf Kuchler: Die Idee für den Runden Tisch Attraktivität ist unter meinem Vorgänger entstanden. Er hat das Ziel, den Standort und die Region für Arbeitgeber, Bürger und Soldaten attraktiver zu machen. So ist schon vor einiger Zeit zum Beispiel die örtliche Buslinie 5 entstanden, die durch den Marinestützpunkt führt und bis in die Stadt geht.

Wer ist alles beteiligt?

Zum Runden Tisch Attraktivität gehören unter meinem Vorsitz der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, der Präsident der Jade Hochschule, der Präsident des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbands, der herausgebende Verlag der Wilhelmshavener Zeitung, die lokale Agentur für Arbeit und die Standortförderungsgesellschaft Jade Bay sowie Karrierecenter und Berufsförderungsdienst der Bundeswehr hier in Wilhelmshaven. Auch sind viele andere Vertreter der hiesigen Wirtschaft dabei, wie Handwerksbetriebe oder Logistikunternehmen. Also zusammengefasst alle, die sich für die Stadt Wilhelmshaven und die Region einerseits sowie die Bundeswehr und ihre Soldatinnen und Soldaten andererseits engagieren.

Der Runde Tisch hat auch eine Website auf die Beine gestellt. Wie entstand diese Idee?

Der Impuls für die Seite geht auf eine Bachelorarbeit von zwei Studenten der Medienwirtschaft an der Jade Hochschule zurück. Die Studenten haben 2.000 Soldatinnen und Soldaten im Hinblick auf Attraktivität und Informationsmöglichkeiten am Standort befragt. Die Ergebnisse hat uns die Hochschule bei einer Sitzung des Runden Tisches vorgestellt. So würden beispielsweise weder die Websites der Bundeswehr noch Stadt Wilhelmshaven und Landkreise die doch recht spezifischen Interessen der Marinesoldaten am Standort bedienen.

Uns war klar, dass wir junge Menschen heute nur digital erreichen.“

Wir waren uns schnell einig, eine umfassende Informationsplattform in digitaler Form zu schaffen, um den modernen Informationsgepflogenheiten insbesondere junger Menschen gerecht zu werden. Eine App wäre sicher die beste Lösung gewesen, was wir aber in die Zukunft gelegt haben. Entwicklung und Pflege wären technisch noch zu komplex. Da uns aber klar war, dass wir junge Menschen heute nur digital erreichen, haben wir uns im Herbst 2018 entschlossen, zunächst ein Webportal zu entwickeln.

Was erhoffen Sie sich von der Seite?

Die Seite ist sehr ansprechend aufgebaut und mit ihr bieten wir quasi ein Rundum-Sorglos-Paket für eine junge Soldatin oder einen jungen Soldaten. Die Seite bietet entweder direkte Inhalte oder Verlinkungen. Die diversen Menüpunkte führen zum Beispiel zur Website der Stadt Wilhelmshaven, wenn es um Meldeangelegenheiten für Neubürger geht.

Es gibt auf der Seite auch Wohnungsangebote von verschiedenen Anbietern oder Studienmöglichkeiten und Arbeitsstellenangebote für diejenigen, die bald aus dem Dienst bei der Bundeswehr ausscheiden. Man kann sich über die Stadt Wilhelmshaven informieren, findet Freizeitmöglichkeiten und Angebote der Touristeninformation. Außerdem sind Kindertagesstätten, Schulen und Sportmöglichkeiten ausgewiesen.

Was ich mir also ganz konkret von dieser Seite erhoffe, ist, dass sie von den Soldatinnen und Soldaten so wahrgenommen wird, wie wir sie gedacht haben. Nämlich dass sie bei Fragen zu den Möglichkeiten in Wilhelmshaven, überhaupt zu allgemeinen Bedürfnissen ihres täglichen Lebens in der Region, und nicht zuletzt zu ihren Möglichkeiten am Ende ihrer Dienstzeit bei der Bundeswehr diese Seite besuchen – denn dort finden sie alle Fragen beantwortet.

Welchen Anteil hatte das Personal der Einsatzflottille 2 an der Gestaltung der Seite?

Der Stab der Flottille hatte maßgeblichen Anteil. Ich habe zusammen mit den Mitarbeitern des Flottillenbesuchscenters die Wünsche an die Inhalte dieser Seite formuliert. Gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft JadeBay, die diese Seite durch ihr Engagement ermöglicht hat, haben wir dann die Seite Schritt für Schritt erstellt und verfeinert – bis am Ende alle mit dem Ergebnis zufrieden waren.

von  Interview: Dennis Keßler  E-Mail schreiben

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