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Zivile Ausbildung und Qualifizierung

Einsatzbereitschaft braucht hochqualifizierte Mitarbeitende

Nicht nur in Uniform kann man in der Bundeswehr Karriere machen: Rund 1.900 Frauen und Männer in Zivil nutzten im vergangenen Jahr die Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln. 40 Prüfungsbeste wurden nun ausgezeichnet.

Mehrere Zivilistinnen und Zivilisten sitzen mit Blickrichtung zur Bühne in einem Saal. Am Pult spricht eine Frau zum Publikum.

Bundeswehr/Steve Eibe

Von Ausbildungen in KfzKraftfahrzeug-Mechatronik, Brandschutz oder Bürokommunikation bis zu Studienabschlüssen im gehobenen und höheren technischen Dienst – die Bundeswehr bietet abwechslungsreiche zivile Berufsfelder und vielseitige Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Nun wurden die 40 Prüfungsbesten im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin ausgezeichnet.

Sie gehören zu den rund 1.900 Frauen und Männern, die im vergangenen Jahr die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in der Bundeswehr nutzten. Die ausgezeichneten Prüfungsabsolventinnen und -absolventen spiegeln die Vielfalt der Aufgaben der Bundeswehr ebenso wie zivile Entwicklungschancen wider. Ob im mittleren, gehobenen oder höheren Dienst, in technischer oder nicht-technischer Fachrichtung, mit Studium oder ohne – die Bundeswehr ist ein attraktiver Arbeitgeber, nicht nur für Soldatinnen und Soldaten, sondern auch für die rund 80.000 Beamtinnen, Beamten und Tarifbeschäftigten.

Zwei Frauen stehen nebeneinander und posieren für eine Aufnahme

Die Prüfungsbesten erhielten aus den Händen von Ministerialdirektorin Oda Döring neben der Urkunde auch den Berliner Bären als Zeichen der Anerkennung

Bundeswehr/Steve Eibe

„Wir brauchen Menschen wie Sie“

Die von Staatssekretär Nils Hilmer im Namen des Verteidigungsministers unterzeichneten Urkunden überreichte die Abteilungsleiterin Personal, Ministerialdirektorin Oda Döring, den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen persönlich. Die Zeremonie und ein anschließendes Berlin-Programm würdigten die außergewöhnlichen Leistungen, die die 40 Ausgezeichneten in ihren Prüfungen erbracht hatten. 

„Sie haben viel Fleiß und sicher auch Schweiß investiert, und Sie haben starke Nerven bewiesen und als Beste ihres Jahrgangs abgeschlossen“, lobte die Abteilungsleiterin die Leistungsbereitschaft der Frauen und Männer. „Wir brauchen qualifiziertes und hochmotiviertes Personal in der Bundeswehrverwaltung.“ Angesichts der aktuellen Entwicklungen und Bedrohungslagen stehe die Bundeswehr vor großen Aufgaben.

Zivile Ausbildung ermöglicht nahtlosen Wechsel

„Die Verteidigung unserer Freiheit und Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe“, betonte Döring. Sie reiche von der Truppe über den Schreibtisch in der Verwaltung bis in die Werkstatt eines Bundeswehrdienstleistungszentrums oder eine der Wehrtechnischen Dienststellen. Für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr komme es neben den Soldatinnen und Soldaten auch auf qualifiziertes und hochmotiviertes ziviles Personal an.

Die zivile Ausbildung ist ein Drehkreuz für den Binnenarbeitsmarkt der Bundeswehr. Sie bietet Soldatinnen und Soldaten auf Zeit die Möglichkeit, nahtlos in eine zivile Laufbahn bei demselben Arbeitgeber zu wechseln. Umgekehrt können zivile Beschäftigte nach ihrer Ausbildung in die Uniform und den militärischen Dienst wechseln.

Fachkräfte selbst ausbilden – und halten

Der Leiter des zuständigen Fachreferats im Ministerium, Ministerialrat Eric Schnell, verwies auf den Personalbedarf der Bundeswehr, insbesondere bei den Fachkräften. Er appellierte daher an die Teilnehmenden: „Bleiben Sie nicht stehen, nutzen Sie die Chancen, qualifizieren Sie sich weiter und seien Sie damit auch Vorbild für andere.“ Rund 800 Fachkräfte würden jährlich allein aus der bundeswehreigenen dualen Berufsausbildung hervorgehen, aber: „Wir brauchen mehr“, betonte Schnell. Das gelte auch für viele Wirtschaftsunternehmen. Dagegen biete der öffentliche Dienst, gerade bei der Bundeswehr, eine vielseitige, solide und sichere Alternative. „Das muss unsere Botschaft sein“, so Schnell.

Ausgezeichnete stellen sich vor

Portrait eines Mannes

Technischer Regierungsrat Michael K. legte die Große Staatsprüfung des höheren technischen Dienstes ab und absolvierte 2024 mit Studienförderung der Bundeswehr ein Masterstudium ITInformationstechnik-Sicherheit an der Technischen Universität Darmstadt

Bundeswehr/Steve Eibe


Technik fasziniert mich schon lange: Radio- und Funktechnik, Elektronik und Hi-Fi begeistern mich. Alte Geräte wieder zum Laufen zu bringen, ist für mich ebenso spannend wie die tägliche Arbeit im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Mein Interesse an Technik habe ich von meinem Vater, Löten und Elektronikbasteln habe ich von meinem Opa gelernt. Aufgewachsen bin ich in Meckenheim und später im Rhein-Main-Gebiet – ländliche Orte mit viel Natur und kurzen Wegen. Mein Studium der Informationssysteme und -technologien in Russland öffnete mir den Zugang zu Mathematik und Physik, später entschied ich mich für den Master in ITInformationstechnik-Sicherheit. Die Laufbahnausbildung bei der Bundeswehr war herausfordernd, aber Aufgeben kam nie infrage. Mein Motto: Der Wille entscheidet! Die Auszeichnung für meine Leistungen widme ich meiner Familie, für ihre Unterstützung. Heute arbeite ich in der projektbezogenen Informationssicherheit, strebe Akkreditierungen für militärische ITInformationstechnik-Systeme und effiziente Prozesse an.

Portrait einer Frau

Arbeitnehmerin Denise J. legte die Verwaltungseigene Fachprüfung II für Tarifbeschäftigte 2016 als Prüfungsbeste ab und wurde am 7. Juni 2017 im Ausbildungsberuf „Kauffrau für Bürokommunikation“ ausgezeichnet.

Bundeswehr/Steve Eibe

Mit 17 Jahren zog ich nach Hamburg, für eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation an der Helmut-Schmidt-Universität. Meine Bewerbung, ein Zufall – damals wusste ich noch nicht, dass man zivil bei der Bundeswehr arbeiten kann. Die Fortbildung zur Verwaltungsfachwirtin absolvierte ich in Berlin, pendelnd, mit hohen Ansprüchen. Heute arbeite ich im Personalwesen und möchte später Prüferin in verwaltungseigenen Fachprüfungen werden.

Portrait eines Mannes

Technischer Regierungsobersekretär Marius S., im mittleren technischen Verwaltungsdienst in der Bundeswehrverwaltung beschäftigt, wurde 2023 im Ausbildungsberuf „KfzKraftfahrzeug-Mechatroniker“ als Prüfungsbester des Jahres 2022 ausgezeichnet

Bundeswehr/Steve Eibe

Meine Leidenschaft war das Schrauben und Basteln an Rollern und Autos. Diese Begeisterung führte mich in die Ausbildung zum KfzKraftfahrzeug-Mechatroniker bei der Bundeswehr und weiter in die Laufbahn des mittleren technischen Dienstes. Der Schritt hinaus aus meinem gewohnten Umfeld war eine echte Herausforderung – doch gerade in dieser Zeit lernte ich meine Freundin kennen. Gemeinsam haben wir gelernt, füreinander da zu sein, und ebenso wie meine Familie hat sie mir stets den Rücken gestärkt. Die Auszeichnung erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Sie ist für mich Ehre und Ansporn zugleich, weiter an mir zu arbeiten und neue Ziele zu erreichen. Ein Laufbahnaufstieg und eine gemeinsame Wohnung mit meiner Freundin sind die nächsten Schritte. Langfristig träume ich davon, in meiner Heimat sesshaft zu werden – mit einem eigenen Haus, einer Familie und dem Gefühl, Beruf und Privatleben im Gleichgewicht zu halten. Denn dort, wo meine Wurzeln liegen, fühle ich mich zu Hause.

Näheres zum Ausbildungsgang erfahren Sie hier:
Mecha­tronikerin/Mecha­troniker (m/w/d)

Portrait einer Frau

Technische Regierungsamtfrau Julia M. ist im gehobenen technischen Dienst und hat ein integriertes Studium absolviert

Bundeswehr/Steve Eibe

Mein Weg zur Bundeswehr begann auf einer Berufsmesse. Das duale Maschinenbau-Studium sprach mich an, weil ich Technik und Naturwissenschaft liebe. Die größte Herausforderung: Studium, Familie, Partnerschaft und wechselnde Lernorte unter einen Hut bringen. Die Ortswechsel waren gewöhnungsbedürftig, doch Aufgeben kam nie infrage. Ich muss mich oft daran erinnern, dass Perfektion nicht immer nötig ist und habe gelernt, dass Ausdauer und Beharrlichkeit mehr zählen als sprunghafter Eifer. Die Auszeichnung für meine Leistung sehe ich als Anerkennung und Ansporn zugleich.

Portrait eines Mannes

Brandoberinspektor Hendrik P. hat im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ein integriertes Studium absolviert

Bundeswehr/Steve Eibe

Die Feuerwehr hat mich schon als Kind begeistert – mit elf Jahren trat ich der Jugendfeuerwehr bei. Auch heute engagiere ich mich neben meinem Beruf ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Aufgewachsen bin ich in Uslar, einer kleinen Stadt im Süden Niedersachsens. Besonders geprägt haben mich die Freude am handwerklichen Arbeiten, die ich von meinem Stiefvater übernommen habe, und die Begeisterung für Teamarbeit, die ich durch Freunde in der Feuerwehr entwickelt habe. Nach einem Bundesfreiwilligendienst an einer Feuerwehrschule stand für mich fest: Ich möchte meine Leidenschaft zum Beruf machen – und so fand ich meinen Weg zur Bundeswehrfeuerwehr. Die größte Herausforderung während des dualen Studiums war das Schreiben der Bachelorarbeit, was mir viel Geduld und Durchhaltevermögen abverlangte. Die Auszeichnung empfinde ich als Bestätigung, dass sich Fleiß und Beharrlichkeit lohnen. Ein besonderer Dank gilt meinen Kollegen, die mich während der Ausbildung unterstützt und motiviert haben.

Näheres zum Ausbildungsgang erfahren Sie hier:
Duales Studium: Sicherheits­technik (m/w/d)

von Patrica Zernik  E-Mail schreiben
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