Spieße – die Mütter der Kompanien

Spieße – die Mütter der Kompanien

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Spieße arbeiten in den Kompanien und sind dort Vorgesetzte, Versorger und Ansprechpartner für alle Dinge, die die Soldatinnen und Soldaten an sie herantragen. Sie bringen warme Mahlzeiten während der Übungen, haben immer ein Lächeln und ein offenes Ohr für die Soldatinnen und Soldaten. Sie sind die Kümmerer – von ganzem Herzen.

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Ob auf Übungen oder im Tagesdienst: Spieße – offiziell Kompaniefeldwebel genannt - unterstützen die Kompanieführung in allen Themen rund um die unterstellten Soldaten. Sie verstehen sich als „Mütter“ ihrer Kompanien.
Audio-Transkription

Amina Vieth aus der Redaktion der Bundeswehr hat in dieser Folge des Podcasts Funkkreis zwei Soldaten der Reserve zu Gast: die beiden Stabsfeldwebel d.R.der Reserve Alfons Massimo und Torsten Fasch. Sie sind Spieße ihrer jeweiligen Kompanie des Pionierbataillons 905 in Ingolstadt. Alfons Massimo und Torsten Fasch berichten, was ihren Posten so besonders macht, und sie erklären, worauf es beim Spieß-Dasein ankommt. Auch was die Soldatinnen und Soldaten von ihnen erwarten und was sie umgekehrt von der Truppe erwarten, wird besprochen.

Spieße tragen als Zeichen ihrer Würde eine gelbe Schnur an der Schulter und heißen offiziell eigentlich Kompaniefeldwebel. Denn sie unterstützen den Kompaniechef bei der Führung der Kompanie und auf Übungen. Aber auch im Dienstalltag sei die Arbeit der Spieße unabdingbar, wie die erfahrenen Soldaten erläutern. In der Kaserne übernimmt der Spieß beispielsweise die Verantwortung für die Unterkünfte und die Verpflegung. Vor allem aber: Suchen die Soldatinnen und Soldaten Hilfe oder Rat, dann wenden sie sich häufig an ihren Spieß. Und dieser steht mit Rat und Tat zur Seite. „Man nennt den Spieß die Mutter der Kompanie. Und was macht eine Mutter? Sie kümmert sich“, bringt es Stabsfeldwebel d.R.der Reserve Alfons Massimo auf den Punkt.

Wehrdienst, Reservist, Spieß

Stabsfeldwebel d.R.der Reserve Alfons Massimo ist 1983 als Wehrdienstleistender zur Bundeswehr gekommen. Er war Geschützführer im Panzerartilleriebataillon 565, erlernte das Handwerk eines Pioniers, wurde Pionierfeldwebel und ist heute Spieß in einer Pionierkompanie der Reserve. Hier begleitet er Übungen und ist immer für seine Soldatinnen und Soldaten da. Der 56-Jährige berichtet, dass seine zivile Berufserfahrung, die Erfahrungen als Familienvater und auch das Lebensalter ihm bei der Arbeit als Spieß zugutekommen. Das nicht-aktive Pionierbataillon 905 ist ein Ergänzungstruppenteil. Das heißt: Es verstärkt die Fähigkeiten der Pioniertruppe bei der Landes- und Bündnisverteidigung und besteht nur aus Reservisten.  Auch bei der Amts- und Katastrophenhilfe wird der Verband eingesetzt. Seine vier Kompanien sind in Ingolstadt, Holzminden und Gera stationiert. 

Der 60-jährige Thorsten Fasch kam ebenfalls als Wehrdienstleistender zur Bundeswehr. 1982 begann er seine Karriere als Soldat beim Pionierbataillon 6 in Plön, einem inzwischen aufgelösten Verband. Nachdem er viele weitere Arbeitsorte kennenlernen durfte, kam er schlussendlich zum Pionierbataillon 905 in Ingolstadt. Dort ist er dauerhaft als Reservedienstleistender eingeplant und hier arbeitet er eng zusammen mit seinem Kameraden Alfons Massimo.

Zuhören, aufmuntern, durchgreifen

Beide sind sich über die wichtigsten Eigenschaften von Spießen einig: Zuhören sei ein absolutes Muss. Für die Soldaten da sein, mit diesen witzeln, aber bei Bedarf auch mal Strenge walten lassen. Als Spieß sei man nicht immer nur derjenige, der alle aufmuntere. Manchmal müsse man auch hart durchgreifen, berichten die beiden Spieße. Der Teamgedanke sei dabei von besonders hoher Bedeutung. Alfons Massimo sagt: „Bei uns suchen wir keine Einzelkämpfer. Wir suchen Teamplayer. Nur so können wir unseren Auftrag bewältigen.“

Eines steht fest: Die Spieße sind jederzeit auch über den Dienstschluss hinaus für ihre Soldaten da und gehen ihrer Aufgabe mit viel Leidenschaft und Hingabe nach. Aber wer kümmert sich bei all der Fürsorge für die Truppe eigentlich um die Spieße? Auch das erfahren Sie im Podcast.

von Amina  Vieth

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