Wieder werden Gedenktafeln im Feldlager in Masar-i Scharif angebracht. Erneut sind vier deutsche Soldaten gefallen. „Taohid“ steht in der afghanischen Sprache „Dari“ für Einheit. „Taohid“ heißt auch die gemeinsame Offensive der ISAFInternational Security Assistance Force und der afghanischen Armee, die gegen die aufständischen Taliban aus dem Distrikt Baghlan vorgehen. Dabei wird zu Guttenbergs Prognose zur bitteren Gewissheit.
Am 15. April, gegen 14.30 Uhr Ortszeit, stoppt die Marschkolonne einer deutschen Patrouille vor der „Dutch Bridge“, einer umkämpften Brücke über dem schlammigen Baghlan-Fluss. Als die Soldaten aus ihren gepanzerten Fahrzeugen aussteigen, explodiert ein Sprengsatz, den Aufständische gelegt haben. Major Jörn Radloff, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki und Stabsunteroffizier Josef Kronawitter sind auf der Stelle tot, fünf weitere deutsche Soldaten werden schwer verwundet. Ein heftiges Gefecht entbrennt. Nach späteren Angaben des örtlichen Polizeisprechers Habib Rahman waren daran rund 400 Taliban beteiligt – auch mit schweren Waffen.
Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer will den Verwundeten helfen. Doch beim Anmarsch auf die „Dutch Bridge“ gerät auch sein Beweglicher Arzttrupp (BATBeweglicher Arzttrupp) unter feindlichen Beschuss. Broer stirbt, als eine Granate sein gepanzertes Fahrzeug trifft. Er ist der vierte deutsche Gefallene dieses Tages.
Bildquelle: Bundeswehr/Burkhard Schmidtke