Wie im Kasernenalltag auch werden Abfälle bei Übungen nicht einfach weggeworfen, vergraben oder verbrannt. Stattdessen wird der Müll systematisch getrennt und anschließend fachgerecht entsorgt. Dazu wird vor jeder Übung ein Entsorgungskonzept erstellt, welches auch Teil des Übungsbefehles ist.
Festgelegt wird unter anderem, welche Abfälle an welchen Sammeleinrichtungen abgegeben werden müssen, wo sich diese Einrichtungen befinden und welche Abfälle separat gesammelt werden müssen: zum Beispiel Küchen- und Speiseabfälle oder umweltschädliche Abfälle wie Batterien oder Altöl.
Ebenso werden Strategien zur Vermeidung und zur Verringerung von Abfällen entwickelt. Die Bundeswehr benutzt gezielt abfallarme Produkte und Verpackungen und verzichtet weitgehend auf Einweggeschirr. Damit von vorneherein möglichst wenig Müll entsteht, orientiert sich die Versorgung direkt am Bedarf der Soldatinnen und Soldaten.
Treten trotz aller Vorsicht umweltgefährdende Schadstoffe aus, werden Gegenmaßnahmen ergriffen. Wenn zum Beispiel ein Fahrzeug auf einem Feld liegen bleibt, setzen Soldatinnen und Soldaten Auffangwannen oder Bindematten ein, damit der Boden nicht durch austretendes Öl oder Kraftstoff verschmutzt wird. Ist der Boden bereits kontaminiert, wird er abgetragen und erneuert.
Schutzgebiete auf Truppenübungsplätzen
Die Truppenübungsplätze der Bundeswehr sind Refugien für seltene und geschützte Pflanzen- und Tierarten und tragen so zum Naturschutz bei. Etwa die Hälfte der Flächen sind als Schutzgebiete ausgewiesen: entweder als Flora-Fauna-Habitate oder Vogelschutzgebiete.
Neben dem Übungsbetrieb werden die Lebensräume seltener und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten durch zielgerichtete Landschaftspflegemaßnahmen gesichert und dauerhaft erhalten. Da diese Flächen weder landwirtschaftlich noch forstwirtschaftlich genutzt werden, kann sich die Tier- und Pflanzenwelt frei entfalten.
Am häufigsten kommen auf Truppenübungsplätzen sogenannte Offenland- beziehungsweise HalboffenlandlebensräumeOffenlandlebensräume sind unbebaute, nicht durch Gehölze und Bäume dominierte Gebiete: Also alles, was kein Wald ist. Dazu gehören insbesondere Grünland, Heiden und Moore. Gerade auf Truppenübungsplätzen gibt es viele dieser Lebensräume. vor. Ohne den militärischen Betrieb und die Maßnahmen der Landschaftspflege würden diese durch Gehölze schnell zuwachsen. Die Beweidung mit Schafen ist ein bewährtes Pflegeverfahren, aber die Landschaft wird auch mit Mulchgeräten maschinell gepflegt.
Ob Wölfe in der Oberlausitz, Birkhühner in Munster oder Seeadler in Jägerbrück: Viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten kommen in den militärischen Sicherheitsbereichen vor. Da die Ruhe der Wildtiere lediglich von der übenden Truppe zu meist festen Zeiten, aber von niemandem sonst beeinträchtigt wird, können sie ungestört hier leben. Die Tiere gewöhnen sich an den Übungsbetrieb und nehmen ihn nicht mehr als Bedrohung wahr.
Tiere auf Truppenübungsplätzen