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Uniform

Litzen beim Heer – mehr als nur ein bunter Streifen auf der Schulter

Tradition
Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Wer bei Soldatinnen und Soldaten des Heeres genau hinsieht, entdeckt sie sofort: schmale, farbige Stoffstreifen, angebracht an den Schulterklappen des Feldanzugs. Gemeint sind die sogenannten Litzen. Doch was hat es mit diesen Farbtupfern auf der sonst gedeckten Uniform auf sich? Und warum gibt es diese nur beim Heer? Welche Bedeutung Litzen haben und wo ihr Ursprung liegt, erfahren Sie hier.

Ein Soldat mit silberner Kordel und zitronengelber Litze an der Schulterklappe des Feldanzugs

Ein Fahnenjunker der Fernmeldegruppe: Die silberne Kordel macht aus dem Unteroffizier den Offizieranwärter-Dienstgrad „Fahnenjunker“, die zitronengelbe Litze zeigt die Zugehörigkeit zur Truppengattung

Bundeswehr/Carsten Vennemann

Ob Jägergrün oder Rosa – die vier Millimeter breiten Litzen gibt es in vielen Farben. Dahinter steckt ein durchdachtes System. Die farbliche Kennzeichnung dient der Zuordnung der Heeressoldaten und -soldatinnen zu ihren jeweiligen Truppengattungen. Diese sogenannten Waffenfarben sind auch am Dienstanzug, der Ausgehuniform der Heeresuniformtragenden, zu sehen. Sie ist einmal als Aufnäher am Kragen („Kragenspiegel“), aber auch als farbige Umrandung auf den Schulterklappen angebracht. Jede Truppengattung hat hierbei ihre eigene Farbe. Wer das System kennt, sieht auf einen Blick, welchem Aufgabenbereich ein Soldat oder eine Soldatin angehört.

Anwärterinnen und Anwärter in der Offizier- und Unteroffizierlaufbahn tragen ein weiteres Erkennungsmerkmal: silberne Metallkordeln für die zukünftigen Offiziere und altgoldene für die Feldwebelanwärter. Diese tragen sie zusätzlich zu den Farben ihrer Truppengattung. Die Kordeln zeigen auch, welchen Dienstgrad ein Soldat oder eine Soldatin hat. So wird der Dienstgrad des Unteroffiziers durch die silberne Kordel zum Offizieranwärter-Dienstgrad „Fahnenjunker“.

Geschichte der Waffenfarben

Das System der heutigen Waffenfarben hat seinen Ursprung im Ersten Weltkrieg. Damit die Soldaten im Feld besser getarnt waren, wurden die ehemals recht farbenfrohen Uniformen durch feldgraue Anzüge ersetzt. 1915 bestimmte die A.K.O. (Allerhöchste Kabinetts Order), dass sich die einzelnen Truppengattungen dennoch durch ein System einheitlicher Waffenfarben voneinander unterscheiden sollen – ein Mittel zur besseren Übersicht in einer immer komplexer werdenden Armee. Die Farben orientierten sich dabei teilweise an den Kragenfarben der bunten Uniformen vor 1914. So wurde Grün die Farbe der Jäger oder Schwarz die der Pioniere.

Mit der Gründung der Bundeswehr 1955 wurde das System vorübergehend abgeschafft. Während dieser Zeit waren die Waffengattungen nach USUnited States-amerikanischem Vorbild durch Metallabzeichen an den Kragen gekennzeichnet. Ein Jahr später wurden die Waffenfarben wieder eingeführt. Seit den 1960er- bis 1970er-Jahren sind Litzen in den jeweiligen Waffenfarben fester Bestandteil an den Schulterklappen des Feldanzugs im Heer.

Eine Grafik zeigt eine Schulterklappe mit Litze und dreizehn Farben der Truppengattungen

An den Litzenfarben erkennt man, zu welcher Truppengattung Heeressoldatinnen und -soldaten gehören

Bundeswehr | Grafik: Astrid Höffling

Gibt es Litzen bei der Luftwaffe und Marine?

Truppengattungen und somit verschiedene Waffenfarben gibt es weder bei der Luftwaffe noch bei der Marine. Der Luftwaffe wurde die charakteristische Waffenfarbe Goldgelb zugeschrieben und die Uniform der Marine folgte immer einer eigenen Tradition. Deshalb werden dort auch keine bunten Litzen am Feldanzug getragen. Doch bei beiden Teilstreitkräften gibt es Ausnahmen.

Genau wie im Heer erkennt man die Offizieranwärter der Luftwaffe durch silberne, litzenähnliche Kordeln und die Feldwebelanwärter durch altgoldene. Und bei der Marine gibt es eine besondere Regelung an Bord von Schiffen und Booten. Soldatinnen und Soldaten, die über eine Befähigung zum Tragen eines Atemschutzgeräts verfügen, tragen rote Litzen an den Schulterklappen ihres Bord- und Gefechtsanzugs. Diese visuelle Markierung dient im Ernstfall der schnellen Identifikation, zum Beispiel wenn ein Feuer ausbricht. Das soll sicherstellen, dass im Notfall keine wertvolle Zeit verloren geht.

von Nele Schulz

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