Das Unbegreifliche begreifen
Feierliche Gedenkveranstaltung an der Panzertruppenschule in Munster mit Schülerinnen, Schülern und jungen Offizieranwärter
Anfang November startete die regionale Haus- und Straßensammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.eingetragener Verein in Munster. Gemeinsam mit rund 90 Soldaten haben der Bürgermeister der Stadt Munster, Ulf-Marcus Grube, und der Standortälteste, Brigadegeneral Ullrich Spannuth, in der Stadt und den umliegenden Gemeinden Geld gesammelt. Insgesamt wurden knapp 10.000 Euro gespendet.
In Munster füllen sich bei der Haus- und Straßensammlung die Spendenbüchsen der Soldaten schnell
Bundeswehr/Thomas RotterDie Zeit um den Volkstrauertag herum ist allgemein eine Zeit der Erinnerungen und des Gedenkens. Zu diesem Gedenken gehört auch die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Nachdem die Sammlung im vergangenen Jahr coronabedingt nur in digitaler Form stattfinden konnte, machen sich die Sammler dieses Jahr wieder persönlich auf den Weg zu den Spendern. Bevor die rund 90 Soldatinnen und Soldaten starteten, stimmte Spannuth in einer kurzen Ansprache sie noch auf die besondere Aufgabe ein: „Der Volkstrauertag ist nicht nur für alte Leute, sondern soll insbesondere auch die jungen Menschen erinnern und ermahnen“. Ausgestattet mit Spendendose, Handdesinfektionsmittel und Schutzmasken verteilten sich die Spendensammler in ihre Sammelbereiche.
Der Standortälteste, Brigadegeneral Ullrich Spannuth (v.l.), der Bürgermeister der Stadt Munster, Ulf-Marcus Grube, und der Organisator, Hauptmann Michael Zappe, sammeln ebenfalls fleißig für die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Bundeswehr/Thomas RotterAuch Bürgermeister Grube motivierte die Ausschwärmenden: „Munster ist die Bundeswehr und die Bundeswehr ist Munster. Die Stadt und die Gemeinden sind Ihnen sehr zugewandt.“ Davon konnten sich die Sammler schnell selbst überzeugen. „Die Reaktionen der Menschen in Munster sind sehr positiv und freundlich. Hier wird einem bewusst, dass Munster ein Soldatenstandort ist. Das kenne ich aus anderen Städten anders“, so Hauptfeldwebel Christian Kolbe. Die Spendendosen füllten sich rasch und mussten teilweise schon zum Mittag gegen leere ausgetauscht werden. So wurden in Munster und den umliegenden Gemeinden 9.827 Euro gespendet. Für die Sammler war es ein Erlebnis der besonderen Art. „Es geht nicht nur darum, der gefallenen Soldaten und Zivilisten zu gedenken, sondern auch als Mahnung für die Zukunft.“ Damit verknüpfte Oberleutnant Stefan Müller die Hoffnung, dass solche Geschehnisse wie Kriege nicht mehr geschehen. Kolbe dient gemeinsam mit Müller in der Stabsfernmeldekompanie, diese gehört zur Panzerlehrbrigade 9.
Zwei Generationen von Spendern: Carsten Bubke (r.) berichtet Hauptfeldwebel Christian Kolbe, wie er selbst vor rund 30 Jahren als Spender unterwegs war
Bundeswehr/Thomas RotterEins haben alle Spender gemeinsam: Alle halten die Erinnerungskultur und die damit verbundene Spendenaktion für etwas sehr Sinnvolles. „Meine in den Kriegen verstorbenen und gefallenen Vorfahren sind meine Motivation zu spenden. Ich möchte, dass das Grauen und die Opfer nicht vergessen werden“, so Carsten Bubke. Er war vor knapp 30 Jahren selbst Soldat und auch als Spendensammler unterwegs, seine zwei erwachsenen Kinder sind ebenfalls Soldaten. Die diesjährige Sammlung wurde durch den Standortoffizier, Hauptmann Michael Zappe, gemeinsam mit Andrea Holz, der Kulturbeauftragten der Stadt Munster, organisiert. Zappe hat diese Aufgabe nie als Pflicht empfunden. „Ich organisiere die Straßensammlung seit rund achtzehn Jahren. Es ist mir mehr eine Ehre als eine Pflicht, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen“, so der Standortoffizier.
Spenden kann man für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.eingetragener Verein auch über die Haus- und Straßensammlungen hinaus immer. Informationen dazu finden sich auf der Homepage des Volksbunds.