Heer
Auf den Champs-Élysées

Auch die deutsche Fahne weht am 14. Juli in Paris

Auch die deutsche Fahne weht am 14. Juli in Paris

Datum:
Ort:
Paris
Lesedauer:
3 MIN

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Staatspräsident Emmanuel Macron hat am 14. Juli die vier Länder gewürdigt, die Frankreich in der Corona-Pandemie unterstützt haben. Den Soldaten des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons wird dabei eine besondere Ehre zuteil: Sie dürfen am französischen Nationalfeiertag die deutsche Fahne tragen und Deutschland auf dem Place de la Concorde in Paris vertreten.

Soldaten verschiedener Nationen stehen auf einem Platz in Abständen, zwischen ihnen Truppenfahnen.

Antreten der Fahnenabordnungen auf dem Place de la Concorde: Alle Länder, die Frankreich in der Corona-Pandemie unterstützt haben, werden am 14. Juli in Paris geehrt

Bundeswehr/Dominik Heiß

Es ist Dienstagmorgen, 5.30 Uhr in Paris. Der Wetterbericht sagt für den Tag bewölkten Himmel, aber keinen Regen voraus. Oberstleutnant Thomas Berns und seinen vier Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Versorgungsbataillon von der Deutsch-Französischen Brigade fällt ein Stein vom Herzen. Keiner möchte Deutschland in Paris in einem nassen Dienstanzug repräsentieren. Schließlich ist heute der französische Nationalfeiertag und bei der Parade vor dem Fernsehpublikum aus aller Welt soll alles perfekt verlaufen. 

Parade zu Ehren der Corona-Helfer

Ein deutscher Soldat steht in Paris vor einem Kamerateam und beantwortet Fragen.

Die Soldaten des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons beantworten bereitwillig die Fragen der Medienvertreter

Bundeswehr/Dominik Heiß

Die Militärparade in Paris steht dieses Jahr unter dem Motto „Kampf gegen das Coronavirus“. Staatspräsident Macron ehrt nicht nur die Soldaten der französischen Amtshilfe in der Operation Résilience, sondern auch Pflegepersonal, Ärzte und die vier Länder, die während der Corona-Pandemie Frankreich unterstützt haben. Deutschland führt diese Liste an. Es nahm über 120 Patienten aus dem Nachbarland auf. Soldaten der Luftwaffe flogen diese mit dem Airbus A400M nach Deutschland. Deutsche Krankenhäuser stellten den Freunden von der anderen Seite des Rheins Betten zur Verfügung. Transport und Behandlung bezahlte die Bundesrepublik.

Die Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Versorgungsbataillon aus Müllheim dürfen deshalb in Paris dabei sein. „Wir fühlen uns alle sehr geehrt, es ist für uns etwas ganz Besonderes hier in Paris Deutschland repräsentieren zu dürfen“, sagt Berns, der Führer der Abordnung und stellvertretender Kommandeur des Bataillons. Französische Soldaten aus seinem Bataillon haben unter anderem im 30 Kilometer entfernten Mulhouse beim Aufbau eines Feldlazaretts geholfen.

Engagierter Großverband in der Amtshilfe

Eine Soldatin mit Mundschutz verteilt Essen an einen Geflüchteten, dahinter ein weiterer Soldat.

Deutsche Soldaten aus dem französischen Illkirch-Grafenstaden geben Essen in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete aus

Bundeswehr/Markus Bayer

Nicht nur das Bataillon, die gesamte Deutsch-Französische Brigade leistete während der Corona-Pandemie Amtshilfe. In Spitzenzeiten waren mehr als 200 Personen gleichzeitig eingesetzt und unterstützten Behörden auf vielfältige Art und Weise. Das 1. Infanterieregiment stellte im Rahmen der Opération Résilience in Lorraine Ordnungskräfte und das 3. Husarenregiment in Paris sicherte Krankenhäuser und transportierte medizinisches Material. Das Jägerbataillon 291 aus dem französischen Illkirch-Grafenstaden half im Regierungsbezirk Karlsruhe und das Jägerbataillon 292 im Regierungsbezirk Stuttgart.

Operation Sentinelle

Zwei bewaffnete französische Soldaten stehen auf einer menschenleeren breiten Allee.

Die Soldaten des 1. Infanterieregiments sichern am 14. Juli unter anderem die Champs-Élysées

Armée de Terre

Während die Soldaten des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons auf dem Place de la Concorde Deutschland vertreten, sind andere Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade in Paris hinter den Kulissen tätig. Eingebettet in die Operation Sentinelle sorgen Soldaten des 1. Infanterieregiments mit mehreren Patrouillen für Sicherheit bei den Feierlichkeiten. Für Lieutenant Marion, eine der dort eingesetzten Soldatinnen, ist ihre Aufgabe wichtig für einen ruhigen Verlauf, besonders bei Großveranstaltungen wie den 14. Juli. „Unser Auftrag ist die Feierlichkeit und die Bürger vor Terrorakten zu beschützen.“

Es war eine kurze und intensive Vorbereitungszeit in Paris, bestätigt Oberleutnant Armando Jung. Er begleitet die Delegation am 14. Juli als Fahnenbegleitoffizier. Am Samstag, früh morgens um 5 Uhr fahren sie aus dem Markgräfler Müllheim in die französische Hauptstadt. In neun Durchgängen perfektionieren die Soldaten am Sonntag und Montag die Schrittfolge. Selbst kleine Fehler entgehen den scharfen Augen der Organisatoren nicht. Auch am Tag der Feierlichkeiten stehen die Soldaten schon Stunden zuvor auf dem Place de la Concorde. Schnell werden Beweisbilder für Twitter, die Angehörigen und die eigenen Erinnerungen gemacht.

Direkt hinter der Garde Républicaine

Aus dem Cockpit eines Flugzeuges sieht man Paris von oben.

Auch das militärische Transportflugzeug A400 M fliegt am 14. Juli über die französische Hauptstadt

Bundeswehr/Melanie Dittmann

So etwas macht man schließlich nur einmal im Leben“, erklärt Berns. Um 10.40 Uhr beginnt dann die Zeremonie und die deutsche Abordnung marschiert an prominenter zweiter Stelle, direkt nach der traditionsreichen Garde Républicaine. Die Veranstaltung ist auch für die französische Regierung ein Erfolg. Über neun Millionen Zuschauer sehen die Zeremonie im Fernsehen und Internet. Bei den Soldaten aus dem Versorgungsbataillon läuft alles wie eingeübt, jeder Schritt ist perfekt abgestimmt. Nach einer reichlichen Stunde ist alles vorbei und die Beteiligten sind sehr zufrieden. Die Zuschauer können bezeugen, dass sich das Üben gelohnt hat und Deutschland würdevoll repräsentiert wurde. „Die Rückmeldung, die wir von allen Seiten bekommen haben, war durchweg positiv“, bestätigt auch Oberstleutnant Berns.

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von Markus Bayer

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