Heer
Leopard und Puma im Einsatz

Die „Zwölfer“ kämpfen beim Grantigen Löwen 2

Die „Zwölfer“ kämpfen beim Grantigen Löwen 2

Datum:
Ort:
Bergen
Lesedauer:
4 MIN

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Die Kampfpanzer Leopard 2 A7V donnern mit Höchstgeschwindigkeit durch die niedersächsische Heide. Der Staub wirbelt mehrere Meter hoch in die Luft. Diese Panzer sind die neueste Version des Leopard 2 und gehören zum Pfreimder Panzerbataillon 104. Die Übung mit dem Namen Grantiger Löwe 2 ist angelaufen.

Ein Kampfpanzer fährt auf Sand und wirbelt viel Staub auf.

Ein Kampfpanzer Leopard 2 A7V pflügt sich durch die niedersächsische Heide. Er gehört zum Panzerbataillon 104 aus dem bayerischen Pfreimd.

Bundeswehr/Aileen Hoffmann

Die Soldatinnen und Soldaten trainieren wie die anderen Bataillone der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ auf dem Truppenübungsplatz Bergen das Gefecht für die Landes- und Bündnisverteidigung. In den beiden vergangenen Jahrzehnten hat die Bevölkerung die Panzerbrigade 12 vor allem mit Stabilisierungsoperationen wie in Afghanistan, Mali und Kosovo in Verbindung gebracht. Spätestens mit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde den Menschen in Deutschland drastisch ins Bewusstsein gerufen, dass es Streitkräfte vor allem zum Schutz der Heimat, des Landes und der Bündnispartner braucht. Also genau dafür, wofür die Panzerbrigade 12 vor rund 64 Jahren aufgestellt wurde. Aus Zeiten des Kalten Krieges hat die Brigade viel Erfahrung über Jahrzehnte gesammelt. Dies kommt ihr jetzt zugute. 

Seit dem Angriff auf die Ukraine ist in der Panzerbrigade 12 zudem viel passiert. Das Panzerbataillon 363 aus Hardheim in Baden-Württemberg wurde der Brigade zusätzlich unterstellt, viele neue schwere Waffensysteme sind nach Ostbayern gekommen und die Brigade ist wieder auf die Verteidigung von Heimatland und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis ausgerichtet, wie sie es im Gründungsjahr 1959 war. Auf dem Übungsplatz trainieren die „Zwölfer“ genau dafür und machen sich einsatzbereit. In Cham wurde die Übung vom Brigadestab geplant und organisiert.

Schnell fahren, dabei schießen und treffen

Bei den Schüssen der Leoparden bebt der Boden. Heute verschießen sie kinetische Munition. Diese Munition schlägt mit einer derartigen Wucht im Ziel ein, dass für die Bekämpfung der Ziele kein Zünder oder Sprengstoff im Geschoss notwendig ist. In einem anderen Bereich des Übungsplatzes greifen vier Schützenpanzer Puma des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen die gegnerischen Stellungen an. Die Regener Bayerwaldgrenadiere verfügen mit dem VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Puma über die modernste Version des Schützenpanzers. 
Ein Puma-Kommandant blickt auf den Monitor im Schützenpanzer: Über ein sogenanntes Battle Management System sehen die Besatzungen in den Kampf- und Schützenpanzern in Echtzeit auf einer digitalen Karte, wo sich die eigenen Pumas und Leoparden, aber auch ihre abgesessenen Schützentrupps bewegen und wo der Feind steht. Der sandige Untergrund und die hohe Geschwindigkeit, mit der sich die Pumas über den Übungsplatz bewegen, stellen enorme Anforderungen an das Material. Die hohen Temperaturen sind eine zusätzliche Herausforderung für die Soldatinnen und Soldaten. Mensch und Material trotzen den Umständen. Erstschusstreffer!

 Mit der 30-Millimeter-Bordkanone des Pumas kämpfen die Soldaten in voller Fahrt die gepanzerten Fahrzeuge des Gegners rasch nieder. Schießen beim Fahren mit hoher Geschwindigkeit und der erste Schuss trifft punktgenau: Was mit dem damaligen Schützenpanzer Marder nicht möglich war, ist heute ein Leichtes für den Puma. Die gepanzerten Ziele sind bekämpft. Die Symbole für die feindlichen Panzer auf der digitalen Lagekarte des Kommandanten verschwinden.

Kampf ist der Kernauftrag der Panzerbrigade 12

Ein Soldat mit grünem Barett und Kopfhörern auf dem Kopf schaut oben aus einem gepanzerten Fahrzeug.

Brigadegeneral Andreas Kühne ist der Kommandeur der Panzerbrigade 12. Im Gelände ist er mit einem Transportpanzer Fuchs mobil und beaufsichtigt immer wieder verschiedene Übungsabschnitte des Grantigen Löwen 2.

Bundeswehr/Holger Hunger

Für Brigadegeneral Andreas Kühne ist beim Grantigen Löwen 2 besonders wichtig, dass alle Männer und Frauen der Panzerbrigade 12 ihre soldatischen Fähigkeiten erhalten und weiter ausbauen. „Wir trainieren hier die Soldatinnen und Soldaten der Panzerbrigade 12 im Kampf. Das ist der Kernauftrag der Brigade. Die Männer und Frauen kommen zwar aus unterschiedlichen Bereichen, aber es ist besonders wichtig, dass sie alle im Team, in der kleinen Kampfgemeinschaft und in der Teileinheit blind miteinander funktionieren. Vom Stabsdienstsoldaten, Logistiker, Fernmelder über die Aufklärer bis hin zum Panzergrenadier. Diese Grundbefähigung ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Einsatzbereitschaft für die Division 2025“, sagt Kühne.

Die Panzerbrigade 12 ist Teil der 10. Panzerdivision aus dem fränkischen Veitshöchheim. Deutschland hat der NATONorth Atlantic Treaty Organization eine personell wie materiell voll ausgestattete und einsatzbereite Division ab 1. Januar 2025 zugesagt. Dafür ist die 10. Panzerdivision vorgesehen und dadurch auch die Panzerbrigade 12, die den Weg zur vollen Einsatzbereitschaft konsequent weitergehen wird.

High-Tech eint sich mit Schlag- und Stoßkraft

Ein Schützenpanzer steht vor einem Wald auf einer Wiese und schießt mit seiner Kanone.

Ein Schützenpanzer Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen beim Gegenangriff auf feindliche Stellungen

Bundeswehr/Holger Hunger

Zurück zu den Bayerwaldgrenadieren aus Regen. Bei ihnen schlägt jetzt die Stunde der Schützentrupps. Die Luken am Heck der Schützenpanzer öffnen sich, die Truppführer springen aus den Fahrzeugen und geben die Richtung vor. Jeweils sechs Panzergrenadiere laufen zügig und geordnet aus den vier Pumas. Sie gehen nun in den abgesessenen Kampf über, führen das Gefecht also infanteristisch zu Fuß und werden dabei von der Feuerkraft der Panzer unterstützt. Bald haben die Schützentrupps die gegnerische Infanterie im Wald bekämpft. Die Bedrohung ist ausgeschaltet. 
Mit den neuesten Ausführungen des Kampfpanzers Leopard 2 und des Schützenpanzers Puma vereinen sich Schlag- und Stoßkraft mit High-Tech. Zusammen mit der gesteigerten Befähigung aller Soldaten zum Kampf während des Grantigen Löwen 2 macht die Panzerbrigade 12 erneut einen großen Sprung nach vorn auf dem Weg zur Einsatzbereitschaft für die Division 2025. Als schwere Brigade Süddeutschlands verfügen die „Zwölfer“ über durchsetzungsstarke Waffensysteme mit modernster Technik und hochprofessionelle Soldaten. Die Brigade erfüllt dadurch ihre Rolle als ein gewichtiger Baustein der Division 2025 und der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verpflichtung Deutschlands. Wie vor 64 Jahren können sich die Menschen auf die Panzerbrigade 12 verlassen.

Kampf betrifft nicht nur Panzer

  • Ein Soldat schießt mit dem Gewehr G36 hockend hinter einer Mauer.

    Chamer Soldatinnen und Soldaten aus Logistik­-, ITInformationstechnik-, Funk- und Personalmanagement erhöhen ihre Fertigkeiten im Kampf. Sie gehören zur Stabs- und Unterstützungskompanie der Panzerbrigade 12, zur Fernmeldekompanie der Brigade und zum Brigadestab.

    Bundeswehr/Holger Hunger
  • Ein Schützenpanzer hockt hinter einer blauen Tonne und schießt mit einer Panzerfaust.

    Anspannung beim Schießen mit der Panzerfaust

    Bundeswehr/Holger Hunger
  • Ein Schützenpanzer in schneller Fahrt auf einem sandigen Weg.

    Die Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungsbataillons 8 sollen herausfinden, wo sich der Feind befindet

    Bundeswehr/Holger Hunger
  • Ein Schützenpanzer steht auf sandigem Boden, drei Soldaten hocken daneben.

    Das Maschinengewehr auf dem Spähwagen unterstützt die Kameraden im Gelände. Es hält den Feind durch Feuer nieder und stellt Abstand her, bis der Gegner nicht mehr angreifen kann.

    Bundeswehr/Holger Hunger
von Sebastian Lorenz

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