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Heer
Führungswechsel

Generalleutnant Freuding ist der neue Inspekteur des Heeres

Führung
Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
4 MIN

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Generalleutnant Dr. Christian Freuding hat das Kommando über die rund 63.000 Soldatinnen und Soldaten des Heeres von Generalleutnant Alfons Mais übernommen. Neben angetretenen Abordnungen aller Heeresverbände verfolgten in Strausberg Militärs und Politiker als Gäste den Inspekteurwechsel – darunter Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Drei Generale und ein Minister im dunklen Anzug reichen je eine Hand zur Mitte.

Handschlag nach der Kommandoübergabe über das Deutsche Heer: (v.l.) der neue Inspekteur, Generalleutnant Freuding, Minister Pistorius, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, und der scheidende Inspekteur, Generalleutnant Mais

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Fünfeinhalb Jahre führte Generalleutnant Mais die Teilstreitkraft Heer. Nach der Kommandoübergabe durch den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, während eines feierlichen Appells am Kommando Heer in Strausberg geht Mais Ende des Jahres in den Ruhestand.

Zur Übergabe waren abgeordnete Soldatinnen und Soldaten des Stabes des Kommandos Heer, der 1. und 10. Panzerdivision, der Division Schnelle Kräfte, der Heimatschutzdivision und der Multinationalen Korps, des Ausbildungskommandos sowie des Amts für Heeresentwicklung auf dem Paradeplatz angetreten. Vor zahlreichen Gästen aus Politik und Militär blickte Mais in seiner Rede auf seine Zeit als Inspekteur des Heeres zurück. 

Mais klare Worte zum Abschied

Ein General steht hinter einem Rednerpult, hinter ihm eine Tribüne mit Gästen.

„Das Wichtigste in diesen mehr als fünf Jahren waren für mich stets Sie, die Angehörigen des Deutschen Heeres“, begann Generalleutnant Alfons Mais seine Rede vor den zahlreich erschienenen Gästen aus dem In- und Ausland

Bundeswehr/Mario Bähr

„In den letzten fünf Jahren wurde die Ära der großen Auslandseinsätze im Internationalen Krisenmanagement beendet. Das Ende der Einsätze in Afghanistan und in Mali ist ein tiefer Einschnitt in der 70-jährigen Geschichte des Deutschen Heeres und Ausgangspunkt einer umfassenden Neuausrichtung“, hin zur Landes- und Bündnisverteidigung, erklärte der General. In der Gegenwart gehe es um „Lückenschluss, Vollausstattung, Aufwuchs und Innovation“. Das beziehe sich auf die Fähigkeitslücken, wie die Flugabwehr und die „Vollausstattung aller Truppenteile des Heeres mit mindestens 100 Prozent des Materials, das sie für ihre Auftragserfüllung brauchen.“ 

Mit gewohnt klaren Worten sagte Mais: Zahlreiche Beschaffungsprojekte seien zwar auf dem Weg gebracht. „Die Hoflage bei der Truppe bessert sich jedoch nur langsam. In digitaler Führungsfähigkeit, Wirkung in der Tiefe, der Nutzung unbemannter Systeme sowie im Schutz gegen die Bedrohungen aus dem bodennahen Luftraum sind wir noch nicht am Ziel. Hier reichen Konzepte und Absichtsbekundungen nicht aus, die Lücke zwischen Anspruch und Realität zu schließen.“ Es brauche zudem ausreichend Ausbilder und Infrastruktur, um den personellen Aufwuchs zu stemmen; um die neuen Soldatinnen und Soldaten adäquat unterbringen und ausbilden zu können. 

Zahlreiche Großprojekte

Seine Karriere begann Generalleutnant Mais mit der Offizierausbildung in der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg, die er später als General der Heeresflieger und Kommandeur von 2013 bis 2014 führte. Ab Februar 2020 diente Mais als Inspekteur des Heeres. Dabei ging es zunächst unter seinem Kommando um die Bewältigung der Corona-Pandemie, bei der der Übungs- und Ausbildungsbetrieb stark eingeschränkt war und gleichzeitig Tausende Heeresangehörige mehr als zwei Jahre lang erfolgreich Amtshilfe leisteten. 

Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 war die Politik bereit, den Verteidigungsetat deutlich aufzustocken und wichtige Entscheidungen zu treffen, die das Heer bis heute und in Zukunft beschäftigen werden. Dazu beigetragen hatte nach Beginn des Krieges Mais‘ ehrliche Aussage in Bezug auf die Ausrüstung: „Das Heer ist blank“. 

Der scheidende General hat in seiner Dienstzeit wichtige Projekte angestoßen. Dazu gehören unter anderem die Aufstellung der Panzerbrigade 45 in Litauen, die Aufstellung der Heimatschutzdivision im Rahmen des Operationsplanes Deutschland, der Aufbau der Mittleren Kräfte und die eingeleitete verbesserte materielle Ausrüstung. Damit schafft Mais Grundlagen für wichtige Veränderungen zur Kriegstüchtigkeit und Verteidigungsbereitschaft des Heeres. 

Boris Pistorius im Porträt
Verteidigungsminister Boris Pistorius Bundeswehr/Norman Jankowski
„Ich bin sehr, sehr dankbar für das vertrauensvolle Verhältnis, was in kurzer Zeit zwischen uns beiden gewachsen war.“

So lobte auch Verteidigungsminister Pistorius in seiner Rede das Herangehen von Mais. Er habe vom ersten Tag an bis heute die Verbesserung der Einsatzbereitschaft des Heeres zur Chefsache gemacht. Der scheidende General habe unter anderem „die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte maßgeblich vorangetrieben“ und die Heeresflugabwehr revitalisiert.

Aus der Truppe so der Minister, höre er nur Gutes über Mais. Er sei nahbar, wertschätzend, pragmatisch und habe eine kameradschaftliche, den Menschen zugewandte Führungskultur gepflegt. „Für all das gehört dir mein Dank und meine Anerkennung“. Und Pistorius verwies auch auf Streitpunkte. Mais gehöre zu den Menschen, die immer ihre Meinung sagen. „Das ist nicht immer bequem, aber immer richtig und notwendig.“ Mit dem Ausblick auf den nachfolgenden Inspekteur General Freuding schloss Pistorius, für „die anstehenden Aufgaben in dieser herausfordernden Zeit kann ich mir keinen besseren Inspekteur des Heeres vorstellen“.

Tagesbefehl Freuding: Innovation ist Führungsaufgabe

Ein General übergibt einem zweiten General eine schwarz-rot-goldene Truppenfahne.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Breuer, übergibt die Truppenfahne des Heeres an den neuen Inspekteur, Generalleutnant Dr. Christian Freuding

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Mit der Übergabe der Truppenfahne des Inspekteurs durch Generalinspekteur General Breuer von General Mais an General Freuding wurde die Kommandoübergabe vollzogen.

Generalleutnant Dr. Freuding begann seine Bundeswehrlaufbahn bei den Panzeraufklärern, studierte Politikwissenschaften und lehrte an der Panzertruppenschule. Er war Adjutant der Bundesverteidigungsministerin bis 2019 und ab dann für drei Jahre Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 in Munster. Er leitete den Sonderstab Ukraine im Ministerium bis 2023 und war danach zwei Jahre Leiter des Planungs- und Führungsstabes im Verteidigungsministerium.

Der neue Inspekteur freut sich auf seine Aufgabe. In seinem ersten Tagesbefehl betonte er, dass es darum gehe, mit der aktiven Truppe und der Reserve einen raschen Aufwuchs zu schaffen – für ein Heer, in dem Innovation Führungsaufgabe auf allen Ebenen ist und neue Technologien kontinuierlich integriert, Taktik und Verfahren ständig getestet und weiterentwickelt werden und dass „dabei auch Risiken in Kauf nimmt, Misserfolge erträgt und trotzdem weiter stets den Fortschritt sucht.“

Ab kommende Woche beginnt Freuding mit einer Reihe von Dienstaufsichtsbesuchen, um sich einen eigenen Eindruck von der Truppe zu verschaffen. 

Generalleutnant Mais mit militärischen Ehren verabschiedet

  • Drei Männer, zwei in Uniform und einer im Anzug, laufen nebeneinander vor der Paradeaufstellung.

    Unter den Klängen des Preußischen Präsentiermarsches schreiten der Generalinspekteur der Bundeswehr (v.l.), General Carsten Breuer, Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalleutnant Alfons Mais die Front ab

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Ein großer Zug mit Musikern, Truppenfahnen und bewaffneten Soldaten auf einem Appellplatz

    Die Ehrenformation bestehend aus dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr, dem Ehrenzug des Wachbataillons mit den Truppenfahnen der jeweiligen Abordnungen sowie dem Waffenzug mit 30 Soldatinnen und Soldaten marschieren auf den Appellplatz ein

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Ein General überreicht einem zweiten die Truppenfahne, dahinter steht ein dritter General.

    Der scheidende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais (r.) überreicht die Truppenfahne des Kommandos Heer an den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer. Das besiegelt symbolisch die Entbindung vom Kommando.

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Hubschrauber überfliegen die auf dem Appellplatz angetretenen Soldaten.

    Ein besonderer Gruß für den scheidenden Inspekteur, der seine Karriere in der Bundeswehr als Heeresflieger begann: Insgesamt acht Hubschrauber überfliegen zum Schluss den Appellplatz.

    Bundeswehr/Mario Bähr
von PIZ Heer

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Download Tagesbefehl

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    Tagesbefehl des Inspekteurs des Heeres

    Der neue Inspekteur, Generalleutnant Dr. Christian Freuding, skizziert die kommenden Herausforderungen für ein schnell wachsendes Heer.

    • PDF, nicht barrierefrei, 984 KB
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    Document

    Daily Order of the new Chief of Army

    The new Chief of Army, Lieutenant General Dr. Christian Freuding, outlines the upcoming challenges for a rapidly growing Army.

    • PDF, nicht barrierefrei, 940 KB

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