Heer
Rundgang durch die Kaserne

Minister in Uniform: Wehrübung bei der Panzerbrigade 12

Minister in Uniform: Wehrübung bei der Panzerbrigade 12

Datum:
Ort:
Cham
Lesedauer:
2 MIN

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„Das hat mit meiner Wehrdienstzeit vor 40 Jahren nur noch begrenzt zu tun.“ So lautete das Fazit des bayerischen Innenministers. Joachim Herrmann interessierte sich bei seinem Besuch der Panzerbrigade 12 besonders für die technische Ausstattung des Schützenpanzers Puma und die reformierte Sportausbildung. Er absolvierte Mitte September eine Wehrübung.

Ein Soldat hält mit beiden Händen einen Laserentfernungsmesser schaut durch.

Innenminister und Oberstleutnant der Reserve Joachim Herrmann testet den neuen Laserentfernungsmesser und schaut über das Kasernengelände

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Der Kommandeur der Brigade, Oberst Björn F. Schulz, stellte dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann in der Nordgaukaserne in Cham den Auftrag und die Ausstattung der Panzerbrigade 12 vor und die Bedingungen unter denen die Soldatinnen und Soldaten dienen. Thema war insbesondere die zivil-militärische Zusammenarbeit. Zwar sind Einsätzen der Bundeswehr im Inneren verfassungsrechtlich bewusst Schranken gesetzt, aber im Falle von Naturkatastrophen oder terroristischen Bedrohungslagen unterstützen auch die Soldaten des Heeres die Sicherheitsdienste und Hilfswerke.

Rundgang durch die Nordgaukaserne

Eine Gruppe von zehn Soldaten steht und hockt bewaffnet vor dem Schützenpanzer Puma.

Innenminister Joachim Herrmann (stehend 3. v. r.) und die Besatzung versammeln sich vor dem Schützenpanzer Puma

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Herrmann machte deutlich, dass die Bundeswehr ein wichtiger Bestandteil im Katastrophenschutz des bayerischen Hilfesystems ist. Er nannte Bergegeräte im Falle von Schnee- oder Hochwasserkatastrophen, aber auch ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr-Anlagen und die Unterstützung mit Hubschraubern beim Transport von Spezialkommandos der Polizei als Beispiele.

Bei seinem Rundgang durch die Kaserne informierte er sich über die erweiterte militärische Sportausbildung, bei der moderne Fitnessanlagen und neueste Trainingsmethoden genutzt werden. Beim anschließenden Zwischenhalt an einem Schützenpanzer Puma stellte der Panzerkommandant dem Innenminister Ausstattung und Fähigkeiten des neu eingeführten Schützenpanzers vor. „Man braucht weniger Munition, weil der erste Schuss immer sitzt“, sagte der Soldat. Im Gespräch mit den Soldaten erhielt Herrmann auch Einblick in die Ausstattung und Bewaffnung des „Infanteristen der Zukunft“, die schrittweise eingeführt wird.

Bereits die 18. Wehrübung des Innenministers

Zwei Soldaten treiben Sport an einem Fitness-Container. Im Hintergrund stehen mehrere Soldaten.

Der Sportanteil bei der Grundausbildung der Rekruten wurde erhöht, damit sie körperlich fit in ihren Dienst starten

Bundeswehr/Reinhard Jäger

Herrmann selbst leistete von 1975 bis 1976 seinen Grundwehrdienst in Mellrichstadt und Hammelburg in Bayern. An der Hammelburger Infanterieschule machte er auch einen Unteroffizier- und später Reserveoffizierlehrgang. Seit November 2014 ist Herrmann Oberstleutnant der Reserve und absolvierte nun seine insgesamt 18. Wehrübung. In der Reserve ist er beordert als Stabsoffizier im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit beim Landeskommando Bayern.

„Ich wünsche mir mehr Reservisten“

Gefragt, warum er den Besuch in der Nordgaukaserne in Uniform absolvieren würde, sagte er: „Um in der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass wir in Bayern an der Seite der Bundeswehr stehen.„ Er beobachte einen Mangel an Wertschätzung, dem er entgegentreten möchte: „Die Bundeswehr braucht nicht nur mehr Geld und Personal, sondern auch mehr Respekt.“ Zudem sei es ihm wichtig, eigene Kenntnisse über die personellen und technischen Fähigkeiten zu gewinnen und sich auf dem Laufenden zu halten. Mit seinem Reservedienst möchte er zudem auf die Bedeutung von Reservisten aufmerksam machen. Er wünsche sich „noch mehr Reservisten, die sich im Landeskommando für den Fall zur Verfügung stellen, dass bei einem Auslandseinsatz nicht genug aktive Soldaten zur Verfügung stehen.“

Dass ein Innenminister in Uniform erscheint, trifft in den sozialen Medien auf Zustimmung. „Sie haben meinen Respekt und Anerkennung, tolles Vorbild“ schreibt dort zum Beispiel ein Nutzer. Andere äußern „Respekt, Herr Minister, Ihr Engagement für unsere Truppe finde ich klasse.“ oder „Ausgezeichnet, ich finde es toll, dass Sie mit der Teilnahme an einer Wehrübung, Ihre Einstellung zu unserer Bundeswehr dokumentieren.“

von Konstantin Kiesel

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