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Minister Pistorius entsendet erste Soldaten der Brigade Litauen

Minister Pistorius entsendet erste Soldaten der Brigade Litauen

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am 8. April die ersten 21 Soldaten und zivile Mitarbeitende der Brigade Litauen in die Hauptstadt Vilnius entsandt. In den frühen Morgenstunden traf der Minister das Vorkommando des Verbandes am Regierungsterminal des Flughafens Berlin-Brandenburg, um die Männer und Frauen zu verabschieden.

Am Heck eines Flugzeuges schüttelt ein Zivilist die Hand eines Soldaten, dahinter weitere Soldaten.

Per Handschlag: Verteidigungsminister Boris Pistorius verabschiedet die ersten Angehörigen der Brigade Litauen

Bundeswehr/Marco Dorow

„Wir setzen mit der dauerhaften Stationierung dieser Brigade der Bundeswehr in Litauen ein deutliches Zeichen der Solidarität. Das ist ein wichtiger Tag für die Brigade, für die Bundeswehr und für die NATO“, betonte der Minister. Es sei für die Bundeswehr das erste Mal, dass eine Brigade dauerhaft außerhalb Deutschlands stationiert werde.

Pistorius verwies nochmals auf den straffen Zeitplan, dem diese Stationierung vorausgegangen war: Ende Juni 2023 hatte er bei einem Besuch in Litauen persönlich die Stationierung der Brigade angekündigt. Am 28. Juni wurden die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in einem gemeinsamen Tagesbefehl des Ministers und des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Carsten Breuer, über die Absicht informiert. Die Ende des Jahres 2023 gezeichnete Roadmap legte weitere Meilensteine fest, um den Zeitplan umzusetzen.

Start nach Litauen

Mehrere Soldaten und ein Zivilist im dunklen Anzug stehen beieinander.

Aufbruchsstimmung vor dem Abflug: Es ist das erste Mal, dass Deutschland eine Brigade außerhalb Deutschlands fest stationiert

Bundeswehr/Marco Dorow

Pistorius bedankte sich bei den Soldaten und Mitarbeitenden vor allem für ihre Freiwilligkeit, ihren Mut und den Pioniergeist. Bevor es für das Vorkommando in den Flieger nach Vilnius ging, verabschiedete der Minister jeden und jede persönlich per Handschlag. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, begleitete das Vorkommando auf seinem Weg nach Litauen. Oberst André Hastenrath führt das Vorkommando Litauen an.

Die dauerhafte Stationierung dieser Brigade ist Ausdruck des festen Willens der Bundesregierung, Führungsverantwortung im Bündnis zu übernehmen und der Entschlossenheit, das Bündnisgebiet zu verteidigen. Entsprechend wird die Brigade kriegstüchtig sein und so einen wirksamen Beitrag zur Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der NATO leisten.

Die Brigade Litauen wird künftig rund 4.800 Soldatinnen und Soldaten umfassen. Hinzu kommen etwa 200 zivile Mitarbeitende der Bundeswehr. Sie werden in Rūdninkai und in Rukla und damit in der Nähe der beiden Großstädte Vilnius und Kaunas stationiert. Die volle Einsatzbereitschaft der Brigade soll bis Ende 2027 erreicht sein.

„Heute ist ein großer Tag für uns“

Soldaten und Zivilisten stehen auf dem Rollfeld eines Flughafens, vor ihnen zwei Zivilisten.

Begrüßung in Vilnius: Das Vorkommando wird in den kommenden Tagen Arbeitsbereitschaft herstellen und in den folgenden Monaten alles so vorbereiten, dass die Brigade vor Ort schnell wachsen kann

Bundeswehr/Marco Dorow

Nach gut einer Stunde Flugzeit setzte der Airbus A400M auf dem Rollfeld des Flughafens von Vilnius auf. Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas begrüßte die Soldaten und Mitarbeitenden noch auf dem Rollfeld.

„Herzlich willkommen in Litauen! Heute ist ein großer Tag für uns, da wir die ersten Soldaten der Brigade Litauen hier in Vilnius begrüßen dürfen. Die Entscheidung der Bundesrepublik Deutschland für die ständige Präsenz der Brigade in Litauen ist eine historische Entscheidung sowohl für Litauen als auch für Deutschland“, so der litauische Verteidigungsminister.

Mit der Ankunft der ersten Soldaten der Brigade würde nicht nur eine neue Seite der Zusammenarbeit zwischen den litauischen Streitkräften und der deutschen Bundeswehr aufgeschlagen, so Kasčiūnas. Sie sei zugleich das Fundament für eine noch tiefere strategische Partnerschaft zwischen Litauen und Deutschland.

Das Vorkommando soll zum vierten Quartal dieses Jahres zu einem Aufstellungsstab mit rund 150 Bundeswehrangehörigen aufwachsen.

von René Hinz

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