Heer
Verbesserte Infrastruktur

Neue Lebensader der Luftlande- und Lufttransportschule

Neue Lebensader der Luftlande- und Lufttransportschule

Datum:
Ort:
Altenstadt
Lesedauer:
3 MIN

Am Mittwoch, dem 27. Oktober 2021, war es so weit. Bereits nach 15 Monaten hat die Luftlande- und Lufttransportschule die neu asphaltierte Start- und Landebahn für Flugzeuge und Hubschrauber eingeweiht. Der Heeresflugplatz Altenstadt ist damit ertüchtigt und einsatzbereit. Einen Tag später übernahm Oberstleutnant Martin Holle das Kommando über die Schule.

Zwei Soldaten stehen auf einer Rollbahn und schneiden mit einer überdimensionalen Schere ein gespanntes, rotes Band.

Der Noch-Leiter der Luftlande- und Lufttransportschule, Oberstleutnant Udo Francke (l.), und Hauptmann Tobias Heinrich Hub durchschneiden das symbolische Band zur Freigabe der neuen Start- und Landebahn. Beide waren verantwortlich für das Projekt.

Bundeswehr/Andrea Rippstein

Oberstleutnant Udo Francke, Noch-Leiter der Luftlande- und Lufttransportschule, ist am Tag der Einweihung begeistert: „15 Monate von der Bedarfsträgerforderung bis zur Fertigstellung und Übernahme durch uns als Nutzer – meines Wissens gibt es kein anderes Bauvorhaben innerhalb der Bundeswehr, das mit dieser Investitionssumme, dieser Größe und in dieser Zeit absolut reibungslos umgesetzt wurde.“ Diese Leistung schreibt sich Francke nicht sich selbst zu. Er bedankt sich bei allen daran beteiligten Stellen, die „richtig Power gegeben haben“. Einen besonderen Dank sprach er der Baufirma aus. Denn es sei nicht selbstverständlich, sogar nachts bei Flutlicht zu arbeiten, um termingerecht fertig zu werden.

Der erste Test

Ein Flugzeug landet auf einer neu asphaltierten Bahn.

Der Hauptnutzer der Start- und Landebahn, das Kurzstrecken-Transportflugzeug M28 Skytruck, bei seiner ersten Landung auf der neu asphaltierten Bahn

Bundeswehr/Andrea Rippstein

Der neue Heeresflugplatz ist mit neuen Taxiways, also Verbindungswegen zwischen der Start-/Landebahn und Abstellflächen, den größten freischwingenden Toren Europas und einer neuen, 700 Meter langen Piste ausgestattet. Hier könnten nun bis zu fünf Flugzeuge gleichzeitig bedient werden, erläutert Francke stolz. „Hubschrauber jeglichen Typs können hier landen und Flugzeuge bis zur Größe einer Transall. Das ist wirklich Wahnsinn.“

Eine M28 Skytruck, die „Standardnutzerin“ der Rollbahn, landete als Erste auf der neuen Asphaltfläche. Christian Kahn, Pilot der M28, erzählt freudig: „Da ich früher als Soldat Transall C-160 geflogen bin und hier unzählige Soldaten abgesetzt habe, bin ich mit dem Ort verbunden. Umso mehr freut es mich, jetzt bei der Eröffnung als Erster hier gelandet zu sein.“ Ein mittelschwerer Transporthubschrauber vom Typ CH-53 aus dem Hubschraubergeschwader 64 gesellte sich kurz darauf hinzu. Auch die Crew des CH-53 war begeistert und zeigte sich dankbar: „Der Standort unterstützt uns immer wieder bei der Ausbildung mit Außen- und Innenlasten und ist immer sehr flexibel, wenn wir etwas benötigen. Es war für uns selbstverständlich, zur Eröffnung hierherzukommen.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt der Pilot, „außerdem wollten wir die Nummer eins sein“.

„Perfekte Zusammenarbeit“

Ein Hubschrauber rollt über eine frisch asphaltierte Landebahn.

Ein CH-53 aus Laupheim ist der erste Hubschrauber, der auf der neuen Start- und Landebahn ankommt

Bundeswehr/Andrea Rippstein

Die 24 Meter breite asphaltierte Start- und Landebahn war laut Christian Kemmetter, dem Polier der verantwortlichen Baufirma „nichts, was nicht machbar gewesen wäre.“ Das Projekt habe knapp 14 Millionen Euro gekostet und es seien einige „spannende Phasen“ zu überwinden gewesen, so Francke. Das Projektteam, bestehend aus dem staatlichen Bauamt Weilheim, der Landesbaudirektion Bayern, dem Kompetenzzentrum Baumanagement München, dem Bundeswehrdienstleistungszentrum und dem Luftfahrtamt, habe „perfekt mit der Bauausführung zusammengearbeitet.“ Die Übergabe der Piste erfolgte noch vor der Kommandoübergabe der Luftlande- und Lufttransportschule an einen neuen Leiter am Tag darauf. „Ich bin froh und stolz, dass dieses Projekt in meiner Amtszeit als Leiter der Schule begonnen und abgeschlossen werden konnte. Es ist mir eine riesige Freude“, ergänzt Francke abschließend.

Und doch ist Wehmut dabei

Drei Soldaten reichen sich auf einer Wiese die Hände. Hinter ihnen stehen eine Fahnenabordnung und Soldaten in Formation.

Übergabe gelungen: Oberstleutnant Udo Francke (l.) zusammen mit Oberst Stefan Leonhard (M.) und dem neuen Leiter der Luftlande- und Lufttransportschule, Oberstleutnant Martin Holle

Bundeswehr/Marcus Brandt

Der Tag darauf war nicht weniger bedeutend für die Luftlande- und Lufttransportschule. Nach 1.135 Tagen räumte Oberstleutnant Francke seinen Dienstposten als Leiter der Schule. Hochrangige Gäste aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung, Polizei, Wirtschaft und des Militärs waren gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen. Oberst Stefan Leonhard, der Leiter des Bereichs Lehre und Ausbildung der Infanterieschule in Hammelburg, sein direkter Vorgesetzter, verdeutlichte eindrucksvoll, welch große Fußstapfen nun zu füllen sind. Er hob drei Beispiele hervor: „Es galt, zum europäischen Kompetenzzentrum für Lufttransport- und Luftverladeausbildung aufzusteigen.“ Hierfür verfüge der Standort jetzt über einzigartige Bedingungen. Weiter wurde das Air Movement Training Center als erstes Trainingszentrum seiner Art auf europäischer Ebene zertifiziert. „Zudem sollte unser Heeresflugplatz den zukünftigen Anforderungen infrastrukturell angepasst werden. Das meisterten Sie mit Bravour“, lobte Leonhard den scheidenden Kommandeur. Francke habe somit die Grundlagen gelegt, die Schule auch in Zukunft zu einer der führenden Ausbildungseinrichtungen für das militärische Fallschirmspringen zu etablieren. Oberstleutnant Martin Holle wurde bei dem feierlichen Appell als neuer Leiter der Altenstädter Schule eingesetzt.

Die M28 hebt ab

  • Ein Soldat und zwei Piloten reichen sich die Hände. Hinter ihnen steht ein Flugzeug.

    Die M28 Skytruck ist eine der Hauptnutzerinnen der neuen Piste. Das Transportflugzeug wird vorrangig für die Ausbildung der Fallschirmjäger genutzt.

    Bundeswehr/Andrea Rippstein
  • Ein Fallschirmjäger springt aus einer Heckklappe eines Flugzeuges.

    Die Skytruck bringt die Fallschirmjäger auf Sprunghöhe

    Bundeswehr/Andrea Rippstein
  • Eine Start- und Landebahn aus der Vogelperspektive

    700 Meter lang ist die neue Start- und Landebahn an der Luftlande- und Lufttransportschule

    Bundeswehr/Andrea Rippstein

„Sie ist das Rückgrat unserer Ausbildung“

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Nach 15 Monaten ist es so weit. Auf dem Heeresflugplatz in Altenstadt starten und landen nun wieder regelmäßig Flugzeuge und Hubschrauber zum Ausbildungsbetrieb. Die Lebensader der Luftlande- und Lufttransportschule, die Rollbahn, ist ertüchtigt.
von Thomas Heinl